INADEF
Zusammenfassung |
INADEF - innovatives Kurzfristprognose- und phänomenologisch basiertes Frühwarnsystem für Murereignisse – ITAT3035 Interreg V-A Italien-Österreich, 2014-2020 Muren sind gravitativ induzierte Massenbewegungen, die aus einem Wasser-Feststoff-Gemisch bestehen und sich entlang von Gräben und Bachläufen rasch talwärts bewegen. Die Hauptursache für die Auslösung von Muren sind extreme Regenereignisse, die hohe Abflussmengen verursachen und große Mengen Geschiebe mobilisieren. In der Folge bewegt sich das Gemisch aus Wasser und Geschiebe wellenartig talwärts und kann auf seinem Weg Objekte (Häuser, Anlagen) beschädigen oder zerstören und auch Todesopfer fordern. Die im Klimawandel begründete, vermutliche Zunahme extremer Regenereignisse erhöht die Häufigkeit von extremen Regenereignissen. Durch die meist kurze Dauer der extremen, murauslösenden Regenereignisse (10-30 Min.) und die kurze Fließdauer von Muren (5-15 Min.) sind gebräuchliche Niederschlags-Vorhersagen wie sie für die Vorhersage von Überschwemmungen und Rutschungen eingesetzt werden, nicht geeignet. Frühwarnsysteme, die mittels Bewegungs-Sensoren Muren identifizieren, ermöglichen dagegen nur extrem kurze Vorwarnzeiten. |
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Projektziele | Projektziel ist es, ein Frühwarnsystem mit längeren Vorwarnzeiten zu entwickeln. Dazu werden für die einzelnen Phasen eines Murereignisses spezialisierte Analyse- und Prognosesysteme gekoppelt. Das System basiert demnach auf einer Modellkaskade aus meteorologischem Nowcasting und Kurzfristprogose, einem hydrologischem Abflussmodell für typische Muren-Einzugsgebiete und Auslösemodellen für Muren die potentielles Geschiebe berücksichtigen. Das Nowcasting- und Kurzfrist-Vorhersage System INCA der ZAMG schätzt die Regenverteilung innerhalb von 1 bis 3 Stunden ab. Der vorhergesagte Niederschlag dient als Eingangsgröße in das hydrologische Abflussmodell ZEMOKOST (BFW), mit dem der durch den Regen erwartete Abfluss ermittelt wird. Darauf wiederum basiert das Auslösemodell (Universität Udine / Universtität Padua), welches das mobilisierbare Geschiebevolumen abschätzt und es mit Grenzwerten vergleicht. Wenn diese überschritten werden, wird Alarm ausgelöst. Das System wird in verschiedenen Gebieten in der Projektregion, die häufig von Muren betroffen sind, überprüft und für diese Testregionen auf einer Web-GIS Plattform den Gemeinden in den Regionen in Echtzeit zur Verfügung gestellt. |
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Ergebnisse | Da das Projekt noch im Laufen ist, können hier noch keine Ergebnisse präsentiert werden. |
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Projektbeginn | 09.2019 | ||||||||||
Projektende | 02.2022 | ||||||||||
Projektteam | |||||||||||
Projektpartner |
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Finanzierung | Projektgesamtkosten: € 869.122,70 davon € 716.384,29 vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) Kosten für die ZAMG: € 98.562,70 davon € 83.778,29 vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) |
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