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25.04.2019

Treffen der Wetterbeobachter an der ZAMG Wien

Treffen der Wetterbeobachter an der ZAMG Wien

©ZAMG

Am Donnerstag (25.4.2019) treffen sich an der ZAMG in Wien 40 Wetterbeobachterinnen und -beobachter zum Erfahrungsaustausch. Die Beobachtung von Wettererscheinungen ist immer noch eine wichtige Ergänzung zu automatischen Messungen. Die Daten dienen unter anderem der Klimaforschung, dem Erstellen von Gutachten und der Überprüfung von Messungen mit Instrumenten. Die ZAMG verarbeitet pro Tag mehrere Millionen Datensätze aus automatischen Messungen und menschlichen Beobachtungen.

Die Meteorologie hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt. Mittlerweile berechnen Hochleistungscomputer Wettervorhersagen mit hoher Verlässlichkeit für die nächsten Tage und Klimaszenarien für die nächsten Jahrzehnte, Satelliten vermessen rund um die Uhr die gesamte Erde und in Österreich liefern alleine die automatischen Wetterstationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) rund zwei Millionen Wetterdaten pro Tag.

168 Messorte in Österreich mit Wetterbeobachtern

Trotz aller technologischer Neuerungen und Automatisierungen blieb in den letzten Jahrzehnten eines gleich: Meldungen durch erfahrene Wetterbeobachter sind immer noch ein wichtiger Teil der Meteorologie. Zusätzlich zum automatischen Messnetz mit rund 280 Wetterstationen melden von 168 Standorten in Österreich Beobachter mehrmals täglich Wettererscheinungen an die ZAMG. „Einige Parameter sind mit Messgeräten noch schwer erfassbar, wie zum Beispiel Wolkenart, Sichtweite oder Erdbodenzustand. Hier liefern Augenbeobachtungen wichtige Informationen", sagt Anita Paul, Leiterin der ZAMG Offline-Datenprüfung. „Auch die Erfassung der Schneehöhe mit automatischen Messgeräten ist etwas fehleranfällig, da Automaten nur eine Punktmessung zulassen und die Schneedecke schon auf wenige Meter Entfernung sehr unterschiedlich sein kann. Hier ist die klassische Handmessung durch einen erfahrenen Beobachter immer noch am zuverlässigsten."

Österreich besitzt wertvolle lange Messreihen

Am Donnerstag, 25. April 2019, trafen sich 40 Wetterbeobachterinnen und -beobachter aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland in der Zentrale der ZAMG, auf der Hohen Warte in Wien, zum Erfahrungsaustausch. „Uns ist auch wichtig den Beobachtern zu zeigen, wie wertvoll ihre Arbeit ist und in wie viele unterschiedliche Bereiche die Daten einfließen", betont Anita Paul. „Die Bandbreite der Anwendungen reicht von der täglichen Wetterprognose über Gutachten für Versicherungen und Unwetterstatistiken bis zur Klimaforschung. Gerade für Fragen der Klimaänderung sind hochwertige lange Messreihen enorm wichtig. Im Stift Kremsmünster zum Beispiel wird seit 1767 regelmäßig das Wetter gemessen und beobachtet. Das ist eine der längsten Messreihen weltweit."

Familienaufgabe Wetterbeobachtung

Der Großteil der Beobachterinnen und Beobachter setzt sich aus Gemeindebediensteten, Landwirten und Pensionisten zusammen. Die Frauen sind dabei auf dem Vormarsch. Vor 120 Jahren lag der Frauenanteil bei nur einem Prozent, heute bei immerhin knapp 30 Prozent. An vielen Orten ist die Beobachtung des Wetters sogar Familiensache, sagt ZAMG-Expertin Anita Paul: „Man muss sich schon gut organisieren, um wirklich jeden Tag zu den fixen Terminen in der Früh, zu Mittag und am Abend die Beobachtungs- und Messdaten liefern zu können. An vielen Standorten teilen sich daher mehrere Leute die Aufgaben. Zum Beispiel übernehmen in Urlaubszeiten oft andere Familienmitglieder die Beobachtungen. Einige Klimastationen werden schon seit mehreren Generationen von der gleichen Familie betreut."

Fotos (alle Quelle ZAMG)

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Web-Links

ZAMG Messnetze und Datenerfassung: www.zamg.ac.at/cms/de/klima/messnetze

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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