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19.12.2023

Sehr wechselhafte letzte Adventwoche

Sehr wechselhafte letzte Adventwoche

©GeoSphere Austria

In den nächsten Tagen von Nordwesten her mit kräftigem bis stürmischem Wind immer wieder Regen, in höheren Lagen Schneefall.

Im Flachland gibt es laut GeoSphere Austria heuer mit großer Wahrscheinlichkeit keine weißen Weihnachten. Im Bergland ab ca. 800 Meter Seehöhe sind die Chancen auf Weihnachten mit einer Schneedecke hingegen größtenteils gut.

Das ruhige, größtenteils sonnige Hochdruckwetter geht zu Ende. Die restliche Woche verläuft sehr wechselhaft. „Von Mittwoch bis zum Wochenende ziehen von Nordwesten her immer wieder Regen- und Schneewolken nach Österreich, wobei die Schneefallgrenze stark schwankt“, sagt Meteorologin Sabrina Nujic-Marth von der GeoSphere Austria. „Außerdem wird ab Donnerstag in vielen Regionen der Wind stark bis stürmisch. Wegen der extrem wechselhaften Wetterlage sind die Details der nächsten Tage aber noch sehr unsicher.“

Am Mittwoch stellenweise Glatteis möglich

Am Mittwoch kann es im Großteil Österreichs zeitweise regnen, ab etwa 1000 Meter schneien. In einigen Regionen ist auch Glatteis durch gefrierenden Regen möglich, vor allem in Niederösterreich, Oberösterreich, in der nördlichen Obersteiermark und in den nördlichen Regionen von Salzburg. Trocken und teils sonnig ist es am Mittwoch am ehesten im Süden Österreichs.

Schwerpunkt von Regen und Schneefall an der Nordseite der Alpen

Von Donnerstag bis Sonntag ziehen nach aktuellem Stand der Prognose von Nordwesten immer wieder Regen- und Schneewolken nach Österreich und stauen sich an der Nordseite der Alpen. Die Schneefallgrenze schwankt dabei zwischen etwa 800 und 1500 Meter. Nur für kurze Zeit sind auch weiter unten Schneeflocken möglich.

An der Nordseite der Alpen kommen von Donnerstag bis Sonntag größere Regen- und Schneemengen zusammen und können stellenweise für Probleme sorgen. Auf den Bergen der Alpennordseite, vom Arlberg über Hochkönig und Dachstein bis zum Hochkar, kann bis Sonntag über ein Meter Neuschnee zusammenkommen.

Durch die Kombination von Neuschnee und starkem bis stürmischem Wind steigt in den nächsten Tagen die Lawinengefahr.

Ab Freitag teils stürmisch

Der Wind legt im Laufe des Donnerstags in vielen Regionen zu und wird spätestens in der Nacht auf Freitag im Großteil Österreichs stark bis stürmisch. Freitag und Samstag sind nach aktuellem Stand der Prognose im Gebiet von Salzburg über Linz bis Wien und Eisenstadt verbreitet Windböen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten. Auf den Bergen kann es überall in Österreich stürmisch sein, mit Böen teils über 100 km/h.

Prognose für Feiertage noch sehr unsicher

Die Prognose für die Weihnachtsfeiertage ist noch sehr unsicher. Der 24. Dezember bringt wahrscheinlich in den tiefen Lagen Österreichs recht mildes, und besonders im Norden und Osten auch windiges Wetter. An der Nordseite der Alpen schneit es in höheren Lagen zeitweise, in den Tälern dürfte ist es größtenteils Regen sein.

Weiße Weihnachten in den letzten Jahrzehnten immer seltener

Der langfristige Trend der letzten Jahre zu immer milderen Temperaturen ist auch für den Zeitraum um Weihnachten deutlich erkennbar. „Natürlich gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen. Aber vergleicht man zum Beispiel die durchschnittliche Temperatur am 24., 25. und 26. Dezember im Zeitraum 1961 bis 1990 mit dem Zeitraum 1991 bis 2020, dann zeigt sich in den Landeshauptstädten Österreichs eine Erwärmung von rund ein bis zweieinhalb Grad“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.

„Daher fällt Niederschlag eher als Regen beziehungsweise schmilzt gefallener Schnee schneller. Die Chance auf weiße Weihnachten ist in den letzten Jahrzehnten in Innsbruck, Salzburg und Graz um 30 Prozent zurückgegangen, in Bregenz, Linz und Klagenfurt um 40 Prozent, in St. Pölten und Wien um 50 Prozent und in Eisenstadt um 60 Prozent“, sagt Klimatologe Orlik.

Eine Schneedecke am 24., 25. oder 26. Dezember ist mittlerweile in fast allen Landeshauptstädten relativ selten geworden. Für die letzten 30 Jahre (Klimaperiode 1991-2020) gilt: Statistisch gesehen gibt es in Wien, Eisenstadt, St. Pölten und Linz nur alle vier bis sechs Jahre zu Weihnachten eine geschlossene Schneedecke von mindestens ein Zentimeter Höhe. Bregenz, Graz und Klagenfurt sind durchschnittlich jedes dritte Jahr weiß. Am besten stehen die Chancen in Innsbruck und Salzburg, hier ist Weihnachten statistisch gesehen alle zwei bis drei Jahre weiß.

(Anmerkung: „Schneedecke“ wird hier definiert als mindestens 1 Zentimeter Schneehöhe an mehr als 50 Prozent des Beobachtungsortes.)

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Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Vergleich der Klimaperioden 1961-1990 (Bild oben) und 1991-2020 (Bild unten). In den tiefen Lagen Österreichs ist die Chance auf weiße Weihnachten deutlich gesunken. Quelle: GeoSphere Austria.
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