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13.01.2016

Am Wochenende kalt und in vielen Regionen Neuschnee. Lawinengefahr!

Am Wochenende kalt und in vielen Regionen Neuschnee. Lawinengefahr!

©LWD Stmk/Herbert Schmid

ZAMG: Am Mittwoch stürmischer Wind, am Donnerstag vorübergehend ruhigeres Wetter. Ab Freitag überall deutlich kälter und vor allem an der Nordseite der Alpen einige Zentimeter Neuschnee. Die Lawinengefahr ist in vielen Regionen erheblich - schon eine geringe Zusatzbelastung reicht, um ein Schneebrett auszulösen.

Von 13. bis 15. Jänner 2016 organisieren die ZAMG und das Land Steiermark in der Ramsau am Dachstein (ST) ein Fortbildung für Lawinenwarndienste und regionale Lawinenkommissionen.

Von Mittwoch bis Donnerstag Vormittag bläst vor allem auf den Bergen sowie im Gebiet von Oberösterreich über Niederösterreich und Wien bis zum Nordburgenland kräftiger bis stürmischer Wind. Die aktuellen Wetterwarnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) finden Sie auf www.zamg.at/warnungen. Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter vorübergehend, und mit teils kräftigem Südföhn kann die Sonne hervorkommen. Am Donnerstag Abend beginnt es dann im Gebiet von Vorarlberg bis Oberkärnten zu schneien, in tiefen Lagen stellenweise auch zu regnen.

Am Wochenende auf den Bergen um rund zehn Grad kälter

Am Freitag, Samstag und Sonntag strömt kalte Luft nach Österreich, und vor allem an der Nordseite der Alpen schneit es einige Zentimeter. So erwarten die ZAMG vom Bregenzerwald über die Kitzbüheler Alpen und das Dachsteingebiet bis zum Hochkar bis Sonntag Abend 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee, Vereinzelt sind auch auch um die 50 Zentimeter Schnee möglich, etwa am Arlberg. Auch im Flachland kann es ein wenig schneien. Länger sonnig ist es am Wochenende vor allem im Süden Österreichs. Relativ kalt ist es überall, mit Höchstwerten meist nur zwischen minus 5 und plus 2 Grad. Auf den Bergen hat es in 2000 Meter Höhe am Donnerstag bei minus 5 Grad, am Sonntag dann nur noch um die minus 15 Grad.

Warnung vor Lawinengefahr

Wind und Neuschnee lassen in den nächsten Tagen die Lawinengefahr steigen, warnt ZAMG-Experte Arno Studeregger, der für die Betreuung der Lawinenwarndienste Steiermark und Niederösterreich zuständig ist: „Zusätzlich zum Neuschnee und zur Windverfrachtung muss man in der Schneedecke auch mit Gleitschichten rechnen, an denen schon durch einen einzelnen Schifahrer Lawinen ausgelöst werden können. Sie sind durch das milde Wetter der letzten Wochen entstanden. Zum Beispiel finden wir in den meisten Schneeprofilen der Dachstein-Region und der Niederen Tauern Schichten mit Schwimmschnee und Oberflächenreif. Sie wirken wie Kugellager innerhalb der Schneedecke. Es ist zwar das erste Wochenende in diesem Winter mit ausreichend Schnee für Touren, aber durch Wind, Triebschnee, schlechte Sicht und instabile Schneedecke sind zum Beispiel in der Steiermark und in Niederösterreich die Bedingungen für Touren sehr ungünstig."

Lawinen-Fortbildung: Risikoeinschätzung und Notfallmaßnahmen

Von 13. bis 15. Jänner 2016 findet in der Ramsau am Dachstein (ST) ein Fortbildung mit 41 Verantwortlichen von Lawinenwarndiensten und von regionalen Lawinenkommissionen aus der Steiermark und aus Niederösterreich statt. Lawinenkommissionen beraten die örtlichen Behörden, wenn es um die Sperre von Straßen und Pisten geht. Oft sind sie auch für das Sprengen von Lawinenhängen zuständig. Die Fortbildung behandelt in Theorie und Praxis das Beurteilen der Schnee- und Lawinensituation und des mögliche Schadenspotentials sowie sämtliche Notfallmaßnahmen, von der effizienten Suche bis zur Bergung der Verschütteten

ALARM": Projekt für Lawinen-Risikomanagement

Weiters werden im Rahmen der Fortbildung neue Methoden der Schneemessung mittels Radar präsentiert. Derartige Messungen werden unter anderem im derzeit laufenden Projekt „ALARM" verwendet, das das Risikomanagement im Bereich Lawinen weiter verbessern soll. Dabei werden zum Beispiel Daten zu Schneehöhe, Schneedeckenaufbau, Schneeverfrachtung und regionalem Gelände kombiniert, um zu berechnen, ob die Schneemenge in einem Hang die Gefahr einer Lawine birgt und wie weit diese Lawine ins Tal vordringen könnte.

Das Projekt „ALARM" ist eine Kooperation von Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), FH Joanneum, Universität Graz (Institut für Geographie) sowie der der Stabstelle Schnee und Lawinen in Innsbruck bei der Wildbach- und Lawinenverbauung.

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Web-Links

Portal der Lawinenwarndienste: www.lawinen.at

Projekt ALARM: www.lawinenrisikomanagement.at

ZAMG Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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