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02.04.2024

Im Tiefland Österreichs wärmster März der Messgeschichte

Im Tiefland Österreichs wärmster März der Messgeschichte

©GeoSphere Austria

Auf den Bergen neuntwärmster März seit Messbeginn. Niederschlagsreichster März seit 15 Jahren. Frühester Blühbeginn der Marillenbäume.

Auf den wärmsten Februar der Messgeschichte folgte der im Tiefland Österreichs wärmste März seit Messbeginn. „Nach September und Oktober 2023 erreichten somit schon wieder zwei Monate in Folge neue Rekordwerte“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria, „seit Beginn der Messreihe im Jahr 1767 gab es bisher noch nie zwei wärmste Monate in Folge. Jetzt kam das mit September/Oktober und Februar/März gleich zwei Mal innerhalb kurzer Zeit vor.“

Der März 2024 lag im Tiefland Österreichs um 3,4 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 2,4 Grad. Das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 1 in der Reihe der wärmsten März-Monate in der 258-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 9 in der 174-jährigen Gebirgsmessreihe.

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag der März 2024 im Tiefland um 4,7 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 3,7 Grad.

Relativ wenig Sonne, relativ viel Niederschlag

Die Sonne zeigte sich im März 2024 um 14 Prozent weniger als im vieljährigen Mittel. Die Niederschlagsmenge lag in der österreichweiten Auswertung 1 Prozent über dem Durchschnitt und damit ziemlich genau im Bereich des vieljährigen Mittels. Da die März-Monate der letzten Jahre aber durchwegs zu trocken waren, war es der niederschlagsreichste März seit 2009 (damals 74 Prozent über dem Mittel).

In den Niederungen wenig Schnee, auf den Bergen teils viel Schnee

Der März 2024 brachte oberhalb von 1500 Meter Seehöhe normale bis überdurchschnittliche Schneehöhen. In Vorarlberg und Tirol lagen die maximalen Schneehöhen um 10 bis 20 Prozent über dem Klimamittel. In Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark entsprachen die Schneehöhen einem durchschnittlichen März.

Ähnlich wie im März der letzten Jahre gab es auch heuer in tiefen Lagen, unterhalb von 1000 Meter Seehöhe, wenig bis gar keinen Schnee. „In Innsbruck zum Beispiel fiel im März 2024 kein Schnee und es blieb auch keine Schneedecke aus dem Vormonat liegen. In einem durchschnittlichen März fallen in Innsbruck rund 10 Zentimeter Neuschnee und es liegt an fünf Tagen eine Schneedecke“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.

Früheste Marillenblüte seit Messbeginn

Die Natur entwickelte sich in der warmen Witterung der letzten Wochen sehr schnell. An vielen Tagen erreichten die GeoSphere Austria über 100 Meldungen von freiwilligen Beobachterinnen und Beobachtern, zum Beispiel über die kostenlose App „Naturkalender“.

Der Vorfrühling (in der Phänologie der erste Teil des Frühlings) ist bereits abgeschlossen und war einer der fünf frühesten der 75-jährigen Messreihe.

Die Marillenblüte war drei Wochen früher als im Mittel der Klimaperiode 1991-2020 und vier Wochen früher als in der Klimaperiode 1961-1990. Es war der früheste Termin der Marillenblüte in der seit 1946 bestehenden Beobachtungsreihe.

Die frühe Entwicklung der Pflanzen macht sie zum Teil empfindlicher gegenüber Kaltlufteinbrüchen mit Frost, die alle paar Jahre auch bis etwa Anfang Mai noch vorkommen können.

->hier PDF-Donwload der gesamten Klimabilanz März 2024, inkl. Bundeslandauswertung und Grafiken

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