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09.12.2014

Projektstart: Klimawandel in Großstädten Zentraleuropas

Projektstart: Klimawandel in Großstädten Zentraleuropas

©ZAMG

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist Hauptpartner in einem internationalen Projekt zum Thema Klimawandel in Großstädten. Mit Hilfe eines speziellen Stadtklimamodells werden mögliche lokale Szenarien für Szeged (Ungarn), Brno (Tschechien), Bratislava (Slowakei) und Kraków (Polen) berechnet. Ein Schwerpunkt ist die steigende Hitzebelastung in den Städten in einem global wärmeren Klima.

Änderungen im weltweiten Klima wirken sich in Großstädten markant auf sehr viele Menschen aus. „Die steigende Zahl an heißen Tagen beeinflusst zum Beispiel besonders in den Städten das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen", sagt Maja Zuvela-Aloise, Klimaforscherin an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „denn hier wird es tagsüber oft heißer als im ländlichen Gebiet und es kühlt in den Nächten deutlich weniger ab."

An der ZAMG wurden dazu bereits mehrere Analysen mit einem speziellen Klimamodell für Wien, Graz, Linz, Salzburg und Klagenfurt gemacht. In Wien zum Beispiel sind Tage über 30 Grad in den letzten Jahrzehnten um rund 50 Prozent häufiger geworden. Die Klimamodelle lassen bis zum Jahr 2100 einen weiteren deutlichen Anstieg erwarten.

Diese Untersuchungen werden jetzt in einem internationalen Projekt auf mehrere Städte Zentraleuropas ausgeweitet.

Projekt „Urban climate in Central European cities and global climate change"

Mit Hilfe des von der ZAMG und vom Deutschen Wetterdienst (DWD) betriebenen Stadtklimamodelles MUKLIMO 3 werden mögliche Szenarien des zukünftigen lokalen Klimas für Szeged (Ungarn), Brno (Tschechien), Bratislava (Slowakei) und Kraków (Polen) berechnet. „Dieses Stadtklimamodell berücksichtigt sehr komplexe Daten wie die regionale Geländestruktur und die Landnutzung", sagt Klimaforscherin Maja Zuvela-Aloise, „dadurch kann man zum einen die kleinräumige Entwicklung des Klimas berechnen, zum anderen lassen sich Auswirkungen des Städtebau abschätzen. Zum Beispiel können Grün- und Wasserflächen die Hitze in den Städten reduzieren."

Internationaler Austausch und Einbindung von Behörden und Öffentlichkeit

Die ZAMG betreut im Projekt „Urban climate in Central European cities and global climate change" die Einschulungen und Trainings der internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Klimamodell. Die Modellberechnungen werden dann in den einzelnen Ländern selbständig durchgeführt. Bei regelmäßigen Meetings der teilnehmenden Länder werden alle Ergebnisse, Erfahrungen und Probleme ausgetauscht und analysiert. Für die ZAMG-Klimaexpertin Maja Zuvela-Aloise ist das ein wichtiger Punkt dieses Projektes: „Die einzelnen Städte haben zwar einiges gemeinsam, zum Beispiel liegen drei davon in einem Flusstal. Aber sie haben sich zum Teil in den letzten Jahrzehnten auch sehr unterschiedlich entwickelt. Durch die Untersuchungen aller Städte mit dem gleichen Klimamodell lassen sich sehr gut die Auswirkungen unterschiedlicher Stadtbereiche auf das lokale Klima vergleichen."

Auch die städtischen Behörden, Fachleute anderer Bereiche und die Bevölkerung werden in regelmäßigen Veranstaltungen über Methoden und Zwischenergebnisse des Projektes informiert.

Das Projekt „Urban climate in Central European cities and global climate change", finanziert durch den „International Visegrad Fund (No. 21410222)" ist im Herbst 2014 gestartet und läuft bis Ende September 2015.

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Web-Links

Projekt-Website: www.klimat.geo.uj.edu.pl/urbanclimate

Stadklima-Projekte für Österreich: www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/daten-download/stadtklima-zukunft

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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Kick-Off-Meeting und erste Schulung der Projekt-Teams
(ZAMG Wien)

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(Alle Fotos Quelle ZAMG)

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