08.02.2022
KIRAS Projekt B.PREPARED gestartet
Unfälle mit Gefahrstoffen stellen Behörden und Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Mit verbesserten Entscheidungshilfe- und Notfallplanungsprozessen und darauf abgestimmten Werkzeugen will B.PREPARED einen Meilenstein in der Lagebeurteilung und Einsatzplanung setzen.
Die rechtzeitige Verfügbarkeit von auf aktuellen Informationen beruhenden und sorgfältig aufbereiteten Entscheidungsgrundlagen ist ein wesentlicher Faktor zur Beherrschbarkeit der Lage mit dem Ziel, die Beeinträchtigung der Gesundheit der Bevölkerung sowie Schäden an der Umwelt zu begrenzen.
Notfallplanungs- und Entscheidungshilfesystem für Unfälle mit Gefahrstoffen
B.PREPARED setzt sich zum Ziel, für die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern der Behörden ein Notfallplanungs- und Entscheidungshilfesystem für Unfälle mit Gefahrstoffen zu konzipieren, das durch vorbereitende Datenerhebung, laufende Aktualisierung des Bedrohungsbildes anhand von Referenzszenarien, Informationsaustausch mit Kräften vor Ort und über Modellrechnungen erstellte Gefährdungsprognosen dem jeweils aktuellen Informationsstand entsprechende Entscheidungsgrundlagen verfügbar macht.
Eingangsdaten, Modelle und Vorhersagen
Die ZAMG hat langjährige Erfahrung im Bereich der Simulation der Ausbreitung von Gefahrenstoffwolken und unterstützt das Forschungsvorhaben insbesondere bei der Wahl der Methoden und Eingangsdaten. Im Ernstfall sind für die Ausbreitungsrichtung nicht nur die momentan herrschenden Windverhältnisse entscheidend, sondern auch Änderungen hinsichtlich der Windstärke oder Windrichtung im weiteren Verlauf des Ereignisses. Einflüsse auf die Strömungsbedingungen in verbautem Gebiet oder hügeligem Gelände ändern auch die Ausbreitung der Gefahrenstoffwolke und können von modernen Modellansätzen berücksichtigt werden.
Forschungsinstitutionen, Behörden und Einsatzorganisationen
Das von der DIGITAL Forschungsgruppe Cyber Security and Defence der JOANNEUM RESEARCH geführte Konsortium umfasst neben der ZAMG das Disaster Competence Network Austria DCNA, die Unternehmen HEXAGON und IRIS, das Bundesministerium für Landesverteidigung, den Oberösterreichischen Landesfeuerwehrverband, die Magistratsdirektion der Stadt Graz, die Berufsfeuerwehren Wien und Graz, sowie die Chemiepark Linz Betriebsfeuerwehr.
Das mit einer Laufzeit von 2 Jahren geplante Projekt wurde mit einem Online-Kick-Off Meeting am 24. Jänner 2022 gestartet. Es wird innerhalb des Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) gefördert.
Weitere Informationen
Bestandteile eines Modellsystems zur Auswirkungsprognose im Fall einer unfallbedingten Freisetzung in die Atmosphäre (nach Andronopoulos et al., 2015)