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21.12.2023

GeoSphere Austria wird nationaler WIS-Knoten zur weltweiten Datenübermittlung

GeoSphere Austria wird nationaler WIS-Knoten zur weltweiten Datenübermittlung

WIS 2.0 Kick off-Meeting im Dezember 2023. HYBRID abgehalten @GeoSphere Austria

Meteorologische Datensätze und Produkte werden künftig von GeoSphere Austria unter Nutzung modernster Technologien via WMO Information System (WIS) einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das Projekt WIS 2.0 sieht dabei die Verteilung dieser Daten über einen nationalen WIS-Knoten vor, wobei neue Infrastrukturen und Prozesse die entsprechenden EU-Richtlinien und Standards der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) sicherstellen.

Beim Kick-off-Meeting des Projektes WIS 2.0 an der GeoSphere Austria wurden Anfang Dezember 2023 die Projektpläne präsentiert.


Bereitstellung von Messdaten und Produkten im Rahmen von WIS

Jeden Tag werden weltweit mehrere Millionen Messdaten und Beobachtungen über das GTS (Global Telecommunication System) der WMO übertragen.

Synoptische Daten, Radiosondenaufstiege, Umweltmessdaten, hydrologische Datensätze, meteorologische Messwerte der CTBTO (Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty Organization)-Stationen sind nur einige ausgewählte Beispiele, die gesammelt über das WIS (WMO Information System) global abrufbar sind.

Bis dato standen diese Zugänge und Datensätze, nur eingeschränkt zur Verfügung, großteils codiert in einem speziellen Format – für die Öffentlichkeit und im Krisenfall keine zufriedenstellende Lösung. Die Überarbeitung des WIS-Konzeptes seitens der WMO war die Folge und allen Mitgliedsstaaten wurde ein Umstieg auf die Version 2.0 empfohlen.

WIS 2.0 ermöglicht durch die Nutzung neuerster Webtechnologien und Open Standards einen einfacheren und breiteren Zugang zu meteorologischen Datensätzen und Produkten. Dabei können Enduser Daten abonnieren (subscribtions) und Benachrichtigungen (notifications) erhalten.

Zusätzlich sieht WIS 2.0 einen direkten Transfer von Daten ohne Datenlimitierung (Stichwort „Big Data“) über das Internet vor.

Auch die GTS-Verarbeitung wird durch WIS 2.0 abgelöst. Dabei stellen WIS-Knoten – sogenannte Nodes – ein zentrales Thema dar. Jedes Land sollte zumindest einen dieser Knotenpunkte betreiben. Mit einer entsprechenden Infrastruktur können nationale Datensätze und Produkte hochgeladen werden. Die Beschreibung der Daten unterliegt dem Provider, das Monitoring beim WIS-Node. Die Bereitstellung der Core-Datensätze ist seitens der Data Policy der WMO vorgegeben.

„Klingt kompliziert, ist aber folgendermaßen zu verstehen: Die GeoSphere Austria ist zum Betrieb des meteorologischen Messnetzes verpflichtet. Die Ableitung und Bereitstellung dieser Messdaten in Form von Datensätzen und -produkten erfolgt gemäß EU-Richtlinien und WMO-Standards. Wir fungieren somit als Datenprovider und folgerichtig ist es unsere Aufgabe, meteorologische Datensätze weltweit zu verteilen. Bis dato wurde dies von der Flugsicherung Austro Control übernommen. In Zukunft wird diese Tätigkeit und die dazu benötigte Infrastruktur bei uns angesiedelt sein, was naheliegend ist und durchaus Sinn macht“ erklärt Projektleiterin und WIS Focal Point Anita Paul von der GeoSphere Austria.

Das Projekt WIS 2.0 an der GeoSphere Austria

Im Rahmen des Projektes WIS 2.0 sollen diese ambitionierten Ziele auf nationaler Ebene bis spätestens 2033 umgesetzt werden.

„In Österreich wird es in Zukunft zwei nationale Knotenpunkte geben, wobei sich sowohl GeoSphere Austria als auch Austro Control um jeweils jene Daten kümmern werden, für die man national verantwortlich ist. Es wurden bei den Überlegungen mehrere Lösungsansätze in Betracht gezogen, allerdings hat sich recht schnell herauskristallisiert, dass der Betrieb von zwei WIS Nodes den eindeutig größten Mehrwert, unter Berücksichtigung der derzeitigen technischen Voraussetzungen als auch der jeweils vorhandenen Ressourcen, bietet. Diese Entscheidung erfordert eine weitere Vertiefung der bereits heute bestehenden engen und erfolgreichen Zusammenarbeit unserer beiden Institutionen.“ sagt Michael Pichler MET Data and Info Management Experte bei Austro Control.

Das Projekt startet an der GeoSphere Austria mit Beginn des Jahres 2024. Dabei nehmen die Zusammenarbeit und der Austausch von Erfahrungswerten auf nationaler sowie internationaler Ebene einen hohen Stellenwert ein. Beispielsweise durch WIS-Trainings beim Deutschen Wetterdienst und regelmäßig stattfindende Meetings mit der Austro Control.

Das Kick-off Meeting dazu hat bereits im Dezember 2023 stattgefunden. Bei diesem Treffen wurden die neuen Aufgaben, die technischen Vorrausetzungen und die Umsetzung des WMO Implementation Plans besprochen. Für die konkrete Umsetzung sucht das Team der GeoSphere Austria noch Unterstützung in Form einer/s zusätzlichen Mitarbeiters/in.



Programmierer:in im Bereich IKT Services gesucht

„Aktuell haben wir eine Stellenausschreibung auf unserer Homepage veröffentlicht. Du arbeitest gerne mit meteorologischen Daten und bist dazu auch noch IT-affin? Die WMO ist dir ein Begriff und die Zusammenarbeit auf internationaler sowie nationaler Ebene ein spannendes Topic? Zudem hast du auch noch eine fundierte Ausbildung mit Spezialisierung im IKT-Bereich? Dann bist du bei uns genau richtig!“ bewirbt Anita Paul die noch offene Stelle: https://www.geosphere.at/de/dokumente/pdf/stellenangebote/

 

Weitere Informationen:

WIS: https://gisc.dwd.de/wisportal/

WIS 2.0: https://community.wmo.int/en/activity-areas/wis/wis2-implementation

Kontaktadresse zur Stellenausschreibung: Jürgen Feigl juergen.feigl@geosphere.at

Kontakt zum Projekt WIS 2.0: Anita Paul – anita.paul@geosphere.at