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22.03.2022

Welttag der Meteorologie mit Schwerpunkt Warnsysteme

Welttag der Meteorologie mit Schwerpunkt Warnsysteme

©ZAMG/Baumgartner

Der jährliche Welttag der Meteorologie, am 23. März, erinnert an die Gründung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am 23. März 1950. Die WMO ging aus einer Organisation hervor, die 1873 in Wien initiiert wurde.

Der Welttag der Meteorologie 2022 steht unter dem Motto „Early Warning and Early Action“.

Der Welttag der Meteorologie soll an die Gründung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) erinnern, die ein Teil der Vereinten Nationen (UNO) ist. Mit der Gründung der WMO, am 23. März 1950, begann eine weltweite Zusammenarbeit der Nationen, um nach einheitlichen Kriterien Wetter zu messen und hochwertige Prognosen und Warnungen zu erstellen. Österreich ist seit 1955 Mitglied in der WMO und dort durch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vertreten.

Weltorganisation mit österreichischen Wurzeln

Die Wurzeln der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) liegen in Österreich. Die ZAMG, gegründet 1851 und damit einer der ältesten Wetterdienste der Welt, organisierte in Wien im Jahr 1873 den ersten „Internationalen Meteorologenkongress“. Damals wurde beschlossen, eine Internationale Meteorologische Organisation (IMO) zu gründen, um die weltweite Zusammenarbeit zu fördern. Aus dieser Organisation wurde am 23. März 1950 die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Ein Drittel der Weltbevölkerung noch ohne Frühwarnsysteme

Der Welttag der Meteorologie 2022 steht unter dem Motto „Early Warning and Early Action“. Je besser und je früher Warnungen vor extremen Wetterereignissen sind, desto bessere Schutzmaßnahmen sind möglich.

Allerdings stehen immer noch rund einem Drittel der Weltbevölkerung keine optimalen Wetterwarnungen zur Verfügung. Eine wichtige Aufgabe der WMO ist daher der internationale Wissenstransfer, um in weniger entwickelten Ländern gute meteorologische Warnsysteme aufzubauen.

Warnungen: „auswirkungsorientiert“ und „multi-hazard“

Die Warnungen selbst entwickeln sich immer mehr von rein meteorologischen Informationen zu komplexen fachübergreifenden Systemen.

Eine wichtige Entwicklung in Österreich, wie auch international, ist in den letzten Jahren, dass Warnsysteme auswirkungsorientiert sind und einen multi-hazard-Ansatz haben“, sagt der provisorische Leiter der ZAMG Andreas Schaffhauser. „Es geht darum, möglichst schnell zu erkennen, welche anderen Bereiche von einem extremen Wetterereignis betroffen sein können und wie weit verstärkende oder abschwächende Wechselwirkungen mit anderen Ereignissen stattfinden. Beispielsweise kann starker Schneefall im Herbst größere Auswirkungen haben als im Winter. Denn auf belaubten Bäume ist die Schneelast größer und umgestürzte Bäume können zahlreiche Probleme verursachen, wie gesperrte Straßen und Bahnlinien sowie Ausfälle in der Stromversorgung.“

Wetterwarnungen Österreich und Europa

Die ZAMG setzte 2021 mit der Entwicklung eines neuen Warntools die Empfehlung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) um, die Basis von Wetterwarnungen auf die zu erwartenden Auswirkungen und möglichen Gefahren zu beziehen. Die Warnungen für jede Gemeinde Österreichs sind frei verfügbar auf www.zamg.at/warnungen.

Die ZAMG koordiniert auch die offizielle europaweite Plattform für Wetterwarnungen www.meteoalarm.org. Hier laufen die Wetterwarnungen aus 37 Ländern in 33 Sprachen zusammen.

EU-Krisensystem für Naturkatastrophen

Eine weitere internationale Entwicklung ist, dass Warnsysteme immer spezifischer für die jeweiligen Anforderungen maßgeschneidert werden. Ein Beispiel dafür ist das Programm ARISTOTLE, das seit 2020 ein fixer Bestandteil des europäischen Amts für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz ist:

ARISTOTLE ist ein virtueller Kontrollraum für weltweite Naturkatastrophen, speziell für Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis, Überschwemmungen, Extremwetter und Waldbrände. Ziel ist, die Auswirkungen von Naturkatastrophen schnell und gut zu bewerten, um effizient internationale Hilfskräfte zu mobilisieren.

Die ZAMG koordiniert ARISTOTLE gemeinsam mit Italiens Nationalem Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV). 15 europäische Länder sind beteiligt.

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Weitere Informationen

WMO-Website, Welttag der Meteorologie 2022:
https://public.wmo.int/en/resources/world-meteorological-day/world-meteorological-day-2022-early-warning-early-action

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