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14.12.2018

Lawinen: Kooperation von Slowenien und Österreich

Lawinen: Kooperation von Slowenien und Österreich

©NFÖ/Martina Edlinger

Slowenien und Österreich arbeiten im Projekt „CROSSRISK: Öffentliche Warnungen - Verminderung von Risiken in Zusammenhang mit Regen und Schnee" an drei Hauptzielen im Bereich Schnee und Lawine. Das sind: ein länderübergreifender Lawinenlagebericht, lokale Lawinenwarnungen und Ausbildungen für Experten und Schitouristen. Von 14. bis 16. Dezember 2018 findet auf der Turrach das erste Ausbildungswochenende für Tourengeher und Tourengeherinnen statt. CROSSRISK wird von der ZAMG geleitet und dauert bis 2021.

In den südlichen Regionen Österreichs und in Slowenien verursachen große Regen- und Schneemengen immer wieder Schäden und gefährden die Bevölkerung. Österreich und Slowenien stehen hier vor ähnlichen Herausforderungen und intensivieren ihre Zusammenarbeit im Projekt CROSSRISK, gefördert vom EU-Programm Interreg Slowenien-Österreich. Geleitet wird das Projekt von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Partner sind die Länder Steiermark und Kärnten, die FH Joanneum sowie die Slowenische Akademie der Wissenschaften (ZRC-SAZU), die Universität Maribor und Sloweniens Ministerium für Umwelt und Raumplanung (ARSO).

Ausbildung für Interessierte

Ein Schwertpunkt des Projekts sind Ausbildungen für Schitourengeherinnen und Schitourengeher. An diesem Wochenende läuft auf der Turrach der erste Ausbildungskurs in einer Zusammenarbeit von ZAMG und Naturfreunden Österreich. In Theorie und Praxis werden in Kleingruppen die Bereiche Schneedecke und Wetter, Gelände und Notfall erarbeitet. Der Kurs ist bereits ausgebucht, der nächste ist für den Winter 2019/20 in Slowenien geplant.

Einheitliche Lawinenwarnungen in der Grenzregion

Ein weiterer Schwerpunkt von CROSSRISK ist, einheitliche Warnungen vor Lawinen zu veröffentlichen. Dafür wird die Zusammenarbeit der Lawinenwarndienste von Slowenien, Kärnten und der Steiermark verstärkt, um künftig einen mehrsprachigen und länderübergreifenden Lawinenlagebericht zu veröffentlichen. Durch die Vereinheitlichung der Lawinenwarnungen und die Ausgabe in den Sprachen Slowenisch, Deutsch und Englisch werden die Schitouristen und die Bewohner gefährdeter Gebiete effizienter informiert.

Lokale Lawinenprognosen

Außerdem wird im Projekt CROSSRISK durch Verbesserungen von Schnee- und Lawinenmodellen an der Erstellung lokaler Lawinenwarnungen gearbeitet. Für potentielle Lawinenhänge soll die Lawinenwahrscheinlichkeit prognostiziert werden. Dies soll effektiv dabei helfen, die potentiellen Schäden einer wahrscheinlichen Lawine abschätzen zu können und möglichst frühzeitig Schutzmaßnahmen zu treffen.

Im Detail werden für die lokalen Lawinenprognosen in den Testregionen zusätzlich zu konventionellen meteorologischen Messgeräten und Schneesensoren auch Feldmessungen durchgeführt und Schneehöhenradars installiert. Mit den Daten werden die Struktur der Schneedecke und die Schneeverfrachtung berechnet. Diese Verbesserungen dienen der genaueren Vorhersage lokaler Schneemengen und der Schneestabilität. Darauf aufbauend wird ein innovatives statistisches Werkzeug entwickelt, um die gemessene und modellierte Information zu kombinieren und das lokale Lawinenrisiko einschätzen und vorhersagen zu können. Dieses System wird in drei Studienregionen installiert: Veitsch (Steiermark), Mauthner Alm (Kärnten) und Zelenica (Slowenien).

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Sichere Schitouren mit guten Kenntnissen der Schnee- und Lawinenkunde: Dieses Wochenende (14.-16.12.2018) läuft auf der Turrach der erste Ausbildungskurs von CROSSRISK in einer Zusammenarbeit von ZAMG und Naturfreunden Österreich. Foto: NFÖ/Martin Edlinger. –>Link zum Bild in Originalgröße

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Web-Links

Projekt CROSSRISK: www.si-at.eu/de2/crossrisk

Lawinenwarndienste: www.lawinen.at

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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