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12.06.2023

Internationales Treffen in New York zur Reduzierung von Katastrophenrisiken

Acht Jahre nach der Verabschiedung des Sendai-Rahmens für Katastrophenvorsorge kam die internationale Gemeinschaft von 17. bis 19. Mai in New York zusammen, um die Fortschritte bei seiner Umsetzung zu bewerten.

An einem "entscheidenden Punkt in der Geschichte" und vor dem Hintergrund einer globalen "Polykrise" forderten die Delegierten aus über 120 Länder eine bessere Regierungsführung, Investitionen in die Widerstandsfähigkeit und eine Konzentration auf die Katastrophenprävention.

Das Sendai-Rahmenwerk läuft im Jahr 2030 aus, zeitgleich mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Das hochrangige Treffen zur Sendai-Halbzeitüberprüfung befasste sich mit diesen Zusammenhängen, wobei viele die zentrale Bedeutung der Katastrophenrisikoplanung für die Erreichung der SDGs betonten. Die Delegierten verabschiedeten eine politische Erklärung, die dieses Thema widerspiegelt, und verpflichteten sich erneut zur Zusammenarbeit und Abstimmung mit verschiedenen internationalen Agenden, insbesondere in den Bereichen Klima und Biodiversität. Während der dreitägigen Konferenz wurden weitere Initiativen zur Unterstützung dieser Arbeit ins Leben gerufen, darunter der Investitionsbeirat des UN-Büros für Katastrophenvorsorge (UN Office for DRR, UNDRR), der auf die Risikominderung im Finanzsektor abzielt.

Bei seiner Verabschiedung im Jahr 2015 zielte das Sendai-Rahmenwerk darauf ab, das Verständnis, die Governance, die Investitionen und die Vorbereitung auf Katastrophen auf allen Ebenen zu verbessern. In den letzten Jahren haben die Häufigkeit, Stärke und Unvorhersehbarkeit von Naturkatastrophen jedoch weiter zugenommen. Die Delegierten der Halbzeitüberprüfung lieferten zahlreiche Beispiele für die wachsenden Herausforderungen bei der Bewältigung nicht nur großer, sondern auch kleinerer Gefahren, insbesondere wenn die grundlegenden Kapazitäten für Notfallmaßnahmen oder die Datenerfassung begrenzt sind und wenn mehrere Gefahren nacheinander auftreten. Die Erreichung der Ziele des Sendai-Rahmens war noch nie so wichtig für die Förderung des sozialen Zusammenhalts, die Bewältigung der planetarischen Grenzen und die Verbesserung der wirtschaftlichen Stabilität.

Österreich wurde durch Andreas Schaffhauser, Matthias Themeßl und Laura Mainetti (alle GeoSphere Austria) sowie Georg Locher (BMEIA) vertreten. Andreas Schaffhauser ging in seinem Statement als Focal Point der ASDR Plattform auf die Relevanz und den Erfolg von Frühwarnsystemen sowie dem Freiwilligensystem in Österreich ein und betonte die Notwendigkeit der Stärkung der Katastrophenprävention und von Vulnerabilitätsanalysen im Katastrophenmanagementzyklus auf nationaler und lokaler Ebene sowie die verstärkte Betrachtung und Integration vulnerabler Gruppen. Diese Themen werden auch im Rahmen der ASDR Strategie verfolgt.

International unterstützt die GeoSphere Austria bereits bestehende internationale Entwicklungsarbeiten in diesem Kontext wie die Systematic Observation Financing Facility (SOFF), mit welcher Wetter- und Klimabeobachtungsinfrastrukturen langfristig in den am wenigsten entwickelten Ländern aufgebaut werden sollen. Darüber hinaus wird sich die GeoSphere Austria auch in der neuen WMO Initiative Early Warnings for All, die bis 2027 weltweit Frühwarnsysteme ausrollen möchte, aktiv einbringen.

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Österreichische Delegation: v.l.n.r. Delegationsleiter Andreas Schaffhauser (Focal Point der ASDR Plattform, Generaldirektion GeoSphere Austria), Laura Mainetti (Koordinatorin der ASDR Plattform, GeoSphere Austria), Matthias Themeßl (Leiter des Service Center Kunden- und Projektkoordination, GeoSphere Austria), Georg Locher (Leiter Referat EZA/Umwelt/Nachhaltigkeit, Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten). Copyright: GeoSphere Austria