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23.07.2021

170 Jahre ZAMG: große Tradition und neue Herausforderungen

170 Jahre ZAMG: große Tradition und neue Herausforderungen

©ZAMG/Baumgartner

Am 23. Juli 1851 wurde die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gegründet. Sie ist einer der ältesten Wetterdienste der Welt.

Anlässlich des 170-jährigen Jubiläums präsentierten Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, der ehemalige ZAMG-Direktor Michael Staudinger und der neue Direktor Andreas Schaffhauser am Freitag (23. Juli 2021) das Buch „170 Jahre ZAMG“.

Weiters wurden beim Pressetermin auf der Hohen Warte in Wien die neuen auswirkungs­orientierten Wetterwarnungen und die neu gestaltete europaweite Warnplattform Meteoalarm (meteoalarm.org) präsentiert, die von der ZAMG koordiniert wird.

Am 23. Juli 1851 bewilligte Kaiser Franz Joseph die Errichtung "…einer Centralanstalt für meteorologische und magnetische Beobachtungen", der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, die auf eine Initiative der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zurückgeht. Die Österreichs ZAMG ist damit einer der ältesten Wetterdienste der Welt.

Öffentliche Dienstleistungen, Krisenmanagement und Forschung

„Die ZAMG vereint eine weltweit herausragende Tradition in den Bereichen Meteorologie und Geophysik mit den hohen Ansprüchen an eine moderne Einrichtung für öffentliche Dienstleistungen, Krisenmanagement und Forschung“, sagte Wissenschaftsminister Heinz Faßmann bei einem Pressetermin am Freitag, 23. Juli 2021, in der ZAMG Zentrale auf der Hohen Warte in Wien. „Die Ansprüche an einen nationalen meteorologischen und geophysikalischen Dienst steigen ständig. Zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur Österreichs ist eine Institution wie die ZAMG wichtig, die für den jeweiligen Bedarf konzipierte Dienstleistungen entwickelt und die gesamte Breite an Naturgefahren abdeckt, wie extremes Wetter, Lawinen, Muren, Überschwemmungen, Erdbeben und Sonnenstürme.“

Buch „170 Jahre ZAMG“

Anlässlich des Jubiläums wurde das Buch „170 Jahre ZAMG: 1851–2021“ präsentiert, erschienen im Verlag Leykam. Herausgeber sind die Historikerin Christa Hammerl, die an der ZAMG in den Bereichen historische Erdbeben und historisches Klima arbeitet, und Michael Staudinger, der von 2010 bis Juni 2021 Direktor der ZAMG war.

„Das Buch spannt einen historischen Bogen von den ambitionierten Anfängen einiger enthusiastischer Forscher über die Blütezeit der weltweit bekannten sogenannten Wiener Meteorologenschule bis hin zu einem heute modernen Unternehmen mit 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Zentrale in Wien und den vier Kundenservicestellen in den Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und Graz“, sagt Michael Staudinger.

Neuer Direktor

Mit Juli 2021 hat Andreas Schaffhauser die provisorische Leitung der ZAMG übernommen. Der gebürtige Steirer hat in Graz und Innsbruck Meteorologie studiert und arbeitet seit 2006 an der ZAMG. Seit 2011 leitete er den Bereich Kundenservice, verantwortlich für die Wettervorhersage, Klimadienstleistungen und umweltmeteorologische Services.

„Die ZAMG ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine verlässliche Partnerin für den Bund, die Länder, Gemeinden, Universitäten und andere Forschungseinrichtungen, Einsatzorganisationen und die Wirtschaft geworden, die Anwendungen reichen vom Krisen- und Katastrophenmanagement bis zu maßgeschneiderten Vorhersagen für erneuerbare Energie. Diese Rolle gilt es in den nächsten Jahren zu festigen und auszubauen.“

Neu: auswirkungsorientierte Wetterwarnungen

Eine Herausforderung der nächsten Jahre sind Warnungen vor extremen Wetterereignissen. Die ZAMG setzte vor kurzem mit der Entwicklung eines neuen Warntools die Empfehlung der WMO (World Meteorological Organisation) um, die Basis von Wetterwarnungen auf die zu erwartenden Auswirkungen und möglichen Gefahren zu beziehen. Dieser Ansatz wird als auswirkungsorientiert bezeichnet.

Die Zahlenwerte von meteorologischen Parametern wie Windgeschwindigkeit, Regen- oder Schneemenge stehen nicht mehr ausschließlich im Mittelpunkt. Es werden auch verstärkende oder abschwächende Faktoren hinsichtlich der Auswirkungen der Wettersituation herangezogen und bewertet, wie z.B. Jahres- und Tageszeit, Belaubung der Bäume und die Vorbelastung einer Region.

Neuer Auftritt der europäischen Warnplattform Meteoalarm

Die ZAMG koordiniert die offizielle europaweite Plattform für Wetterwarnungen meteoalarm.org. Hier laufen die Wetterwarnungen aus 37 Ländern in 33 Sprachen zusammen.

Die Website meteoalarm.org wurde in den letzten Monaten völlig überarbeitet, um sie optimal an neue Anforderungen bezüglich Technik und Warnphilosophie anzupassen, und ging vor kurzem online.

Weitere Informationen

Pressemappe zur Veranstaltung ->Download

Geschichte der ZAMG: https://www.zamg.ac.at/cms/de/topmenu/ueber-uns/geschichte

Bilder

Bilder von der Veranstaltung: ->Link

Allgemeines Bildmaterial: https://www.flickr.com/photos/zamg/albums/72157719573742363