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15.12.2014

Lawinenfortbildung für Steiermark, Niederösterreich und Kärnten

Lawinenfortbildung für Steiermark, Niederösterreich und Kärnten

©ZAMG

Auf der Turracher Höhe (K) findet bis Donnerstag eine Fortbildung mit rund 90 Verantwortlichen von Lawinenwarndiensten und von regionalen Lawinenkommissionen statt. Organisiert wird die Ausbildung von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und den Ländern Steiermark, Kärnten und Niederösterreich.

Lawinenkommissionen beraten die örtlichen Behörden, wenn es um die Sperre von Straßen und Pisten geht. Oft sind sie auch für das Sprengen von Lawinenhängen zuständig. Derzeit findet auf der Turracher Höhe in Kärnten eine Fortbildung mit 70 Mitgliedern von Lawinenkommissionen und 20 Ausbildern statt. Von den Teilnehmern kommen 25 aus Kärnten, 25 aus der Steiermark und 20 aus Niederösterreich. Die Ausbilder setzen sich aus Meteorologen, Lawinenexperten, Alpinpolizei und Bergführern zusammen.

Theorie und Praxis: Von Wetterdaten bis zur Hubschraubereinweisung

Die Fortbildung besteht aus theoretischen und praktischen Teilen, erklärt Arno Studeregger, Ausbilder und Lawinenexperte der ZAMG: „Ein Schwerpunkt ist, wie aus den unterschiedlichsten Informationsquellen die Lawinengefahr einer Region für die nächsten Tage beurteilt werden kann. Dazu gehören Schneeprofile, Wetterdaten und Wettervorhersagen sowie die Interpretation von Luftaufnahmen aus dem Hubschrauber. Auch das Beurteilen des Schadenspotentials von Lawinen ist dabei ein wichtiger Teil. Außerdem üben wir mit den Teilnehmern sämtliche Notfallmaßnahmen, von der Suche bis zur Bergung der Verschütteten “

Neu: Gefahrenmuster im täglichen Lawinenlagebericht

Ein Vortragender ist Bernhard Zenke, vom Lawinenwarndienst Bayern. Er war 1993 maßgeblich daran beteiligt, dass aus vielen unterschiedlichen Warnsystemen eine im gesamten Alpenraum einheitliche fünfteilige Lawinenwarnskala definiert wurde. Seither wird ständig an der optimalen Vermittlung der Lawinengefahr gefeilt, sagt Lawinenexperte Studeregger: „Schifahrer und Snowboarder wissen oft nicht, welche für sie unsichtbaren Gefahren in der Schneedecke lauern. Ab dieser Saison wird daher erstmals im Lawinenlagebericht als Zusatzinformation die aktuelle Situation einem von sechs typischen Lawinenmuster zugeordnet, wie etwa Schwachschichten oder Nassschnee. Das wird einheitlich von allen im Alpenraum tätigen Lawinenwarndienste durchgeführt. Wir hoffen, damit die aktuelle Gefahrsituation noch deutlicher zu vermitteln.“

ZAMG und Lawinenwarndienste

Die ZAMG betreibt im Auftrag der jeweiligen Länder die Lawinenwarndienste für die Steiermark, für Niederösterreich und für die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖVOG ). Mit den anderen Lawinenwarndiensten Österreichs besteht eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Wetterdaten, Vorhersagen und Warnungen.

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Web-Links

Portal der Lawinenwarndienste: www.lawinen.at

ZAMG: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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