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02.04.2020

Zusätzliche Aufstiege von Wetterballons um Ausfall von Flugzeug-Daten auszugleichen

Zusätzliche Aufstiege von Wetterballons um Ausfall von Flugzeug-Daten auszugleichen

©ZAMG

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben einen starken Rückgang des Flugverkehrs bewirkt. Daher stehen derzeit deutlich weniger meteorologische Daten aus Flugzeugmessungen zur Verfügung, die unter anderem zur Berechnung von Wettervorhersagen und als Referenzwerte von Satellitenmessungen verwendet werden.

EUMETNET, die Vereinigung von Europas staatlichen Wetterdiensten, hat daher seine Mitgliedsländer aufgerufen, mehr Radiosondenaufstiege („Wetterballons“) durchzuführen.

Österreichs Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) verdoppelt ab Freitag (3.4.2020) die Zahl der Radiosondenaufstiege in Wien. Zusätzlich zu den Terminen um 0 und 12 Uhr (Greenwich-Zeit), kommen Aufstiege um 6 und 18 Uhr dazu.

Bei einem Radiosondenaufstieg trägt ein Ballon Messgeräte für Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck bis in etwa 30 Kilometer Höhe. Aus GPS-Daten werden dabei auch die Windrichtung und die Windstärke in den verschiedenen Höhen ermittelt.

Genaue Messungen aus höheren Luftschichten sind für viele meteorologische Anwendungen wichtig, unter anderem als Eingangsdaten für Modelle zur Berechnung von Wettervorhersagen. Radiosonden sind auch ein wichtiges Hilfsmittel, um die Genauigkeit von Satellitendaten zu prüfen.

Die normale tägliche Wetterprognose wird von der aktuellen Reduktion der Flugzeugmessungen kaum beeinflusst. Es sind vor allem kleinere Auswirkungen auf Prognosen von Wind und Temperatur in höheren Luftschichten für Prognosen über drei bis vier Tage hinaus zu erwarten.

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