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06.11.2014

Teils extreme Regenmengen in Osttirol und Oberkärnten

Teils extreme Regenmengen in Osttirol und Oberkärnten

©meteopics/Helene Wallner

Seit Dienstag hat es vor allem in Osttirol und Oberkärnten pausenlos und zum Teil sehr stark geregnet. Bis Freitag Früh kommt hier noch einiges an Regen dazu, sagt Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „In Summe sind das von Dienstag bis Freitag Früh im Bereich Plöckenpass rund 500 Millimeter Regen, im Raum Kötschach-Mauthen und im Oberen Drautal zwischen 250 und 350 Millimeter sowie in vielen anderen Regionen von Osttirol und Oberkärnten zumindest zwischen 40 und 120 Millimeter Regen."

->Download gemessene Regenmengen Di bis Do Früh

Mehr Regen als durchschnittlich im gesamten November

Somit hat es hier in vielen Regionen in nur wenigen Tagen so viel geregnet wie durchschnittlich im gesamten November. Von Kötschach bis Dellach im Drautal war es sogar zwei bis drei mal so viel Regen wie in einem gesamten durchschnittlichen November. Die rund 500 Millimeter am Plöckenpass sind überhaupt ein extremer Wert, sagt Paul Rainer von der ZAMG: „In dieser Region wird noch nicht sehr lange gemessen, aber man kann sagen, dass diese Regenmengen statistisch gesehen hier nur etwa alle 60 bis 80 Jahre vorkommen."

In der Nacht auf Samstag erneut Regen

Eine nachhaltige Beruhigung der Wetterlage ist vorerst nicht in Sicht, denn das nächste Mittelmeertief zieht bereits auf und bringt in der Nacht auf Samstag erneut starken Regen. ZAMG-Meteorologe Paul Rainer: „Von Freitag auf Samstag regnet es nochmals zwischen 30 und 50 Millimeter, vereinzelt auch um 80 Millimeter. Der Schwerpunkt des Regens dürfte aber dann weiter im Osten liegen, also im Bereich der Karawanken." Die Schneefallgrenze bleibt zunächst bei 2000 bis 2500 Meter und sinkt am Samstag allmählich auf etwa 1600 Meter.

Alle Warnungen bis auf Gemeindeebene finden Sie auf www.zamg.at/warnungen. Aufgrund der Wetterlage ist auch das hochauflösende INCA-Wettervorhersagemodell frei zugänglich: ->Web-Link INCA

Auch nächste Woche noch keine Beruhigung in Sicht

Unsicher ist noch die Entwicklung in der kommenden Woche, sagt Paul Rainer: „Gegen Mitte der nächsten Woche zeigen die Modelle derzeit das nächste Mittelmeertief. Details über Regenmengen lassen sich aber noch nicht sagen, da schon kleine Änderungen in der Lage des Tiefdruckgebietes darüber entscheiden, wie viel Regen in den einzelnen Regionen fällt."

Herbst ist Zeit der Tiefdruckgebiete im Mittelmeer-Raum

Starker Regen ist im Herbst an der Südseite der Alpen nicht ungewöhnlich, erklärt Paul Rainer von der ZAMG: „Gerade im Lesachtal und im Gailtal ist in vielen Regionen der Herbst überhaupt die Zeit der größten Niederschlagsmengen. Im Unterschied zum Großteil Österreichs, wo die größten Regenmengen in den Gewittermonaten Juli und August zusammenkommen. Der Grund sind die im Herbst häufigen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer. Sie entstehen, wenn die schon kalte Luft aus dem Norden Europas weit in den Süden vorstößt und auf die noch warme Luft über dem Mittelmeer trifft. Dabei entstehen Regengebiete, die sich an der Südseite der Alpen stauen, so wie das momentan der Fall ist. Ist die Windrichtung für einige Tage nahezu konstant, dann können in einzelnen Regionen in kurzer Zeit sehr große Regenmengen zusammenkommen, wie das im aktuellen Fall im Gebiet vom Plöckenpass bis Kötschach der Fall war."

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Web-Links

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

ZAMG Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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