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Monthly Climate Report

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Weather in retrospect for June 2024

Juni 2024: sehr warm und teils niederschlagsreich
Der Juni 2024 brachte nur eine deutlich zu kühle Phase, das war zwischen 10. und 15. Juni. Die meiste Zeit war es wärmer als in einem durchschnittlichen Juni der letzten Jahrzehnte, vor allem in der zweiten Monatshälfte. Insgesamt war der Juni 2024 im Tiefland Österreichs und in den Gipfelregionen um 1,3 Grad wärmer als das Klimamittel des Bezugszeitraumes 1991 bis 2020. Das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 8 in der Reihe der wärmsten Junis der 258-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 7 in der 174-jährigen Gebirgsmess-reihe.

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag der Juni 2024 im Tiefland um 3,1 Grad und auf den Bergen um 3,3 Grad über dem Mittel.

Überdurchschnittlich viele Sommer- und Hitzetage
Die Zahl der Sommertage (mindestens 25 °C) lag im Juni 2024 unterhalb von 1000 Meter Seehöhe um 25 Pro-zent über dem Mittel 1991-2020, die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 °C) um 35 bis 40 Prozent. Verantwortlich dafür war vor allem die zweite Monatshälfte, die in den letzten Tagen das Monats stellenweise sogar Höchstwer-te um 36 Grad brachte.

Kräftige Schauer und Gewitter
Der vergangene Monat war in vielen Regionen durch kräftige Regenschauer und Gewitter geprägt. In der öster-reichweiten Auswertung lag die Niederschlagsmenge im Juni 2024 um 14 Prozent über dem vieljährigen Durch-schnitt.

Die regionale Auswertung zeigt deutliche Unterschiede: Deutlich niederschlagsreicher war es im Südosten und Osten Österreichs sowie in Vorarlberg und in Nordtirol nördlich des Inns (25 bis 75 Prozent mehr Regen als im Durchschnitt). Zu trocken war es vor allem in Teilen des Waldviertels (25 bis 55 Prozent weniger Niederschlags als im Durchschnitt).

Der Juni2024 im Detail


Temperatur Die erste Hälfte des Junis 2024 zeigte gegenüber dem Klimamittel 1991-2020 ein Wechselspiel von leicht unterdurchschnittlichen und leicht überdurchschnittlichen Temperaturen. Sommerlich heiß wurde es dann um den 18. Juni und es traten die ersten Hitzetage des Monats auf. Daraus entwickelte sich aber keine Hitzewelle, denn nach dem 21. Juni bis zum 27. Juni erreichten die Tageshöchstwerte meist 23 bis 30 °C. Die letzten Tage des Monats verliefen schließlich wieder hochsommerlich heiß, was schließlich in den tieferen Lagen Ost- und Südostösterreichs zu einer drei Tage andauernden Hitzewelle führte.

Die Anzahl der Sommertage lag in diesem Juni unterhalb von 1000 m Seehöhe um 25 % über dem Mittel 1991-2020. In einem durchschnittlichen Juni sind unterhalb von 500 m Seehöhe im österreichweiten Mittel 15 Sommertage zu erwarten, zwischen 500 und 1000 m um die 10 Sommertage. Die Anzahl der Hitzetage (mindestens 30 °C) lag in diesem Juni unterhalb von 1000 m Seehöhe um 35 bis 40 % über dem Mittel 1991-2020. In einem durchschnittlichen Juni sind unterhalb von 500 m Seehöhe im österreichweiten Mittel 3 bis 4 Hitzetage zu erwarten, zwischen 500 und 1000 m um die 2 Hitzetage.

Zusammengefasst war der Juni 2024 deutlich wärmer als viele andere Junimonate der vergangenen 258 Jahre. Relativ ausgeglichen bzw. zu kalt war der Temperaturverlauf der ersten Monatshälfte nur gegenüber dem neuesten Klimamittel 1991-2020. Gegenüber allen anderen vorangegangenen Klimanormalperioden war dieser Monatsabschnitt entweder nur leicht zu kalt oder aber deutlich zu warm. Die zweite Monatshälfte war in beiden Vergleichszeiträumen zu warm. Insgesamt ergibt sich daraus, dass der Juni 2024 mit einer Abweichung von +1,3 °C zum Mittel 1991-2020 bzw. +3,1 °C zum Mittel 1961-1990 der achtwärmste Juni in Österreichs Messgeschichte ist (HISTALP-Tiefland). Im den hochalpinen Gebieten erreichten die Anomalien mit +1,3 °C bzw. +3,3 °C sehr ähnliche Werte.

Klimatologische Einordnung der Lufttemperatur - Juni 2024
(Histalp-Datensatz)

Tiefland:
Abweichung zum Mittel 1961-1990: 3,1 °C
Abweichung zum Mittel 1991-2020: 1,3 °C
Rang: 8

Gipfelregionen
Abweichung zum Mittel 1961-1990: 3,3 °C
Abweichung zum Mittel 1991-2020: 1,3 °C
Rang: 7

Extremwerte der Lufttemperatur im Juni 2024
Höchste Lufttemperatur Wien-Innere Stadt (W, 177 m) 36.4 °C am 30. Jun
Tiefste Lufttemperatur (Berge): Brunnenkogel (T, 3437 m) -8.4 °C am 13. Jun
Tiefste Lufttemperatur bewohnter Ort: Liebenau (O, 845 m) -0.3 °C am 14. Jun
Tiefste Lufttemperatur unter 1.000 m: Liebenau (O, 845 m) -0.3 °C am 14. Jun

Lufttemperatur von ausgewählten Wetterstationen im Juni 2024
(Monatsmittel und Abweichung zum Mittel 1991-2020)

Alberschwende (V, 715 m) 16.3 °C Abw. +0.1 °C
Dornbirn (V, 407 m) 18.3 °C Abw. +0.4 °C
Langen/Arlberg (V, 1221 m) 13.9 °C Abw. +0.5 °C
Mürzzuschlag (St, 705 m) 17.6 °C Abw. +2.1 °C
B. Radkersburg (St, 207 m) 21.3 °C Abw. +2.0 °C
Windischgarsten (O, 600 m) 18.4 °C Abw. +2.0 °C

Niederschlag
Im Westen und Nordwesten des Landes fiel der Niederschlag über den Monat relativ gleichmäßig verteilt, obwohl auch hier Starkregenereignisse für große Regenmengen in kurzer Zeit sorgten. Im Süden und Osten fiel der Großteil der Monatssumme überwiegend in der ersten Junihälfte. Die zweite Hälfte war durch Trockenphasen mit dazwischenliegenden Regenschauer und Gewitter geprägt.

Im Großen und Ganzen war der Juni 2024 in vielen Regionen Österreichs ein niederschlagsreicher Monat. Im Flächenmittel fiel um 14 % mehr Niederschlag und es gab nur wenige Gebiete, in denen es deutlich weniger regnete als im Mittel zu erwarten wäre. Zu diesen Regionen zählt das Waldviertel, wo, abgesehen entlang der Donau, ein Regendefizit von 25 bis 55 % zusammenkam. Der Großteil der Niederschlagsabweichungen lag österreichweit meist zwischen -25 und +25 %. Im Südosten und Osten Österreichs, etwa von der Weststeiermark über das Burgenland bis Wien summierte sich meist um 25 bis 75 % mehr Regen. Ähnlich hohe Überschüsse wurden in Nordtirol nördlich des Inns und in Vorarlberg registriert.

Extremwerte des Niederschlags im Juni 2024
(Monatssumme und Abweichung zum Mittel 1991-2020)

regenreichster Ort: Alberschwende (V, 715 m) 320 mm Abw. 58%
regenärmster Ort: Horn (N, 308 m) 30 mm Abw. k.A.

Niederschlagssumme von ausgewählten Wetterstationen im Juni 2024
(Monatssumme und Abweichung zum Mittel 1991-2020)

St. Radegund (St, 726 m) 297 mm Abw. 125%
Laßnitzhöhe (St, 530 m) 245 mm Abw. 113%
Hartberg (St, 330 m) 222 mm Abw. 103%
Weitra (N, 572 m) 43 mm Abw. -56%
Allentsteig (N, 599 m) 42 mm Abw. -54%
Retz (N, 320 m) 44 mm Abw. -32%

Sonne
Die Sonne zeigte sich im Juni 2024 relativ selten. Im Schnitt gab es in Österreich um 14 % weniger Sonnenschein und damit so wenig wie zuletzt im Juni 2020. Während außerhalb des Alpenraumes die Sonnenscheindauer überwiegend dem Klimamittel entsprach, schien die Sonne in den Alpen, gegenüber dem Klimamittel 1991-2020, um 10 bis 30 % kürzer. Im Bereich der Hohen Tauern war es mit Defiziten von 30 bis 45 % nochmal etwas trüber. Ebenfalls um 10 bis 30 % weniger Sonnenschein gab es im Flachgau, Innviertel sowie in der Weststeiermark.

Die sonnigsten Orte im Juni 2024
(Monatssumme und Abweichung zum Mittel 1991-2020)

Unterhalb von 1.000 m Seehöhe: Mistelbach (N, 191 m) 262 h Abw. k.A.
Oberhalb von 1.000 m Seehöhe: Kanzelhöhe (K, 1520 m) 195 h Abw. -6%

Sonnenscheindauer von ausgewählten Wetterstationen im Juni 2024
(Monatssumme und Abweichung zum Mittel 1991-2020)

Langenlois (N, 207 m) 237 h Abw. 5%
Langenlebarn (N, 175 m) 249 h Abw. 2%
Poysdorf (N, 198 m) 259 h Abw. 1%
Sonnblick (S, 3109 m) 87 h Abw. -45%
Pitztaler Gletscher (T, 2864 m) 119 h Abw. -33%
Alberschwende (V, 715 m) 154 h Abw. -31%

Juni 2024: Übersicht Bundesländer


Vorarlberg
Niederschlagsabweichung: 41%
Temperaturabweichung: +0.6 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -26%
Temperaturhöchstwert: Feldkirch (438 m) 34.1 °C am 29.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Lech (1442 m) 1.0 °C am 1.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Gaschurn (985 m) 3.2 °C am 1.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Feldkirch (438 m) 18.6 °C, Abw. +0.7 °C
höchste Sonnenscheindauer: Rohrspitz (395 m) 172 h, Abw. k.A.

Tirol
Niederschlagsabweichung: 13%
Temperaturabweichung: +1.0 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -25%
Temperaturhöchstwert: Kitzbühel (772 m) 34.5 °C am 29.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Brunnenkogel (3437 m) -8.4 °C am 13.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Alpbach (929 m) 3.9 °C am 12.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Innsbruck-Universität (578 m) 18.9 °C, Abw. +0.8 °C
höchste Sonnenscheindauer: Innsbruck-Flughafen (578 m) 170 h, Abw. -20 %

Salzburg
Niederschlagsabweichung: 0%
Temperaturabweichung: +1.4 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -19%
Temperaturhöchstwert: Golling (490 m) 35.2 °C am 29.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Sonnblick (3109 m) -6.4 °C am 13.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Radstadt (835 m) 2.2 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Salzburg/Freisaal (419 m) 19.2 °C, Abw. +1.4 °C
höchste Sonnenscheindauer: Salzburg-Flughafen (430 m) 204 h, Abw. k.A.
Oberösterreich
Niederschlagsabweichung: 24%
Temperaturabweichung: +1.4 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -8%
Temperaturhöchstwert: Weyer (426 m) 35.6 °C am 29.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Dachstein-Gletscher (2520 m) -4.3 °C am 12.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Liebenau (845 m) -0.3 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Linz (262 m) 20.4 °C, Abw. +1.5 °C
höchste Sonnenscheindauer: Pabneukirchen (621 m) 234 h, Abw. k.A.
Niederösterreich
Niederschlagsabweichung: 6%
Temperaturabweichung: +1.6 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -4%
Temperaturhöchstwert: Langenlebarn (175 m) 35.8 °C am 30.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Rax/Seilbahn (1547 m) 1.3 °C am 12.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Schwarzau/Freiwald (788 m) -0.2 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Groß-Enzersdorf (154 m) 21.2 °C, Abw. +1.7 °C
höchste Sonnenscheindauer: Mistelbach (191 m) 262 h, Abw. k.A.

Wien
Niederschlagsabweichung: 37%
Temperaturabweichung: +1.5 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -4%
Temperaturhöchstwert: Wien-Innere Stadt (177 m) 36.4 °C am 30.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Wien-Jubiläumswarte (450 m) 9.3 °C am 12.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Wien-Mariabrunn (225 m) 7.6 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Wien-Innere Stadt (177 m) 22.3 °C, Abw. +1.6 °C
höchste Sonnenscheindauer: Wien-Stammersdorf (191 m) 260 h, Abw. k.A.

Burgenland
Niederschlagsabweichung: 50%
Temperaturabweichung: +1.3 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -5%
Temperaturhöchstwert: Andau (117 m) 34.8 °C am 30.6.
Temperaturtiefstwert: Kroisegg (444 m) 6.6 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Podersdorf (116 m) 21.6 °C, Abw. k.A.
höchste Sonnenscheindauer: Andau (117 m) 262 h, Abw. -3 %

Steiermark
Niederschlagsabweichung: 27%
Temperaturabweichung: +1.4 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -15%
Temperaturhöchstwert: Leoben (544 m) 33.9 °C am 19.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Stolzalpe (1291 m) 2.2 °C am 14.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Bad Mitterndorf (814 m) 2.4 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Bad Radkersburg (207 m) 21.3 °C, Abw. +2.0 °C
höchste Sonnenscheindauer: Bad Radkersburg (207 m) 239 h, Abw. -5 %

Kärnten
Niederschlagsabweichung: 11%
Temperaturabweichung: +1.1 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: -22%
Temperaturhöchstwert: Villach (493 m) 34.2 °C am 29.6.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Villacher Alpe (2117 m) -0.2 °C am 13.6.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Bad Bleiberg (909 m) 4.3 °C am 14.6.
höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Klagenfurt-HTL (441 m) 20.1 °C, Abw. k.A.
höchste Sonnenscheindauer: Klagenfurt-HTL (441 m) 212 h, Abw. k.A.

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