03.04.2019
Was bedeutet der Klimawandel für die Nutztierhaltung?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, der Veterinärmedizinischen Universität und der Universität für Bodenkultur untersuchten im Rahmen des Projekts PiPoCooL („Climate change and future pig and poultry production: implications for animal health, welfare, performance, environment and economic consequences“) die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Stallhaltung von Schweinen und Hühnern.
Im Vordergrund standen der Hitzestress der Tiere und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Tiere. Neben den derzeitigen Haltungsverfahren wurden auch Adaptationsmaßnahmen untersucht, die den zunehmenden Hitzestress der Tiere reduzieren. Dazu gehören energiesparende Luftaufbereitungssysteme, die Verringerung der Tierdichte im Stall und Anpassungsmaßnahmen der lüftungstechnischen Anlage.
Für die Regionen Wels und Feldbach, wo Tierhaltung ein Schwerpunkt ist, wurde außerdem exemplarisch untersucht, wie sich die notwendigen Schutzabstände zwischen Stallungen und Wohnbevölkerung zur Vermeidung von Geruchsbelästigungen aufgrund der globalen Erwärmung ändern werden. Die Abbildung zeigt, dass im Allgemeinen geringe Änderungen erwartet werden, was für die Tierhaltung Planungssicherheit bei zukünftigen Investitionen bedeutet.
Die wichtigsten Ergebnisse sind in dem CCCA Fact Sheet #26 2019 (Download) zusammengestellt.
Richtungsabhängige Schutzabstände in Meter Entfernung von einem Stallgebäude (scwharzes Rechteck) für 10% Überschreitungshäufigkeit (reine Wohngebiete) in Feldbach und Wels für das gegenwärtige Klima (PR, 1981–2010) und das zukünftige Klima (FU, 2036–2065), berechnet mit zwei Ansätzen zur Bestimmung der atmosphärischen Stabilität (Cl – anhand von Bewölkungsdaten, RadBal – anhand von Strahlungsbilanzmessungen).