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26.03.2015

Neuer Klimaatlas für Tirol, Südtirol und Belluno

Neuer Klimaatlas für Tirol, Südtirol und Belluno

©ZAMG

Am Donnerstag 26. März 2015, präsentierten die ZAMG, das Hydrographische Amt Bozen sowie ARPA Veneto einen neuen Klimaatlas. Er enthält für die Regionen Tirol, Südtirol und Belluno unter anderem über 150 Klimakarten die nach modernsten wissenschaftlichen Methoden erstellt wurden. Die Daten sind frei zugänglich und eine wichtige Basis für zahlreiche Anwendungen in Wirtschaft, Forschung und Bildung.

Der Bedarf an regionalen Klimadaten steigt stetig. Dazu gehören unter anderem Mittelwerte einer Region, Extremwerte und Aussagen über Trends, zum Beispiel ob es wärmer wird oder Regen und Schneefall häufiger werden. Die letzte umfassende Beschreibung des Klimas von Tirol und der direkt angrenzenden Regionen stammte aus dem Jahr 1975 und beschreibt das Klima zwischen 1931 und 1960. Sie war in vielen Bereichen auf Grund des Klimawandels nicht mehr auf die heutige Zeit übertragbar. Daher erarbeiteten die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), das Hydrographische Amt Bozen und ARPA Veneto im Projekt 3PCLIM einen neuen Klimaatlas für Tirol, Südtirol und Belluno. Er wurde am Donnerstag, dem 26. März 2015, in Bozen präsentiert.

Daten von 1400 Wetterstationen und Methoden der Fernerkundung

„Nicht nur das geänderte Klima hat diesen neuen Klimaatlas notwendig gemacht," sagt der Projektleiter Christoph Zingerle von der ZAMG, „in vielen Bereichen ergeben sich Fragestellungen, die nur mit modernen Methoden der Datenverarbeitung beantwortet werden können, zum Beispiel in der Gefahrenzonenplanung, bei Fragen der Umweltverträglichkeit, in der Adaption an die Klimaentwicklung und im Tourismus."

Für den neuen Klimaatlas wurden mehr als 130 Millionen Messwerte von rund 1400 Wetterstationen zwischen München und Verona ausgewertet. „Zusätzlich wurden erstmals auch Daten der Fernerkundung berücksichtigt", erklärt ZAMG-Experte Zingerle, „dazu gehören Radar- und Blitzdaten. Ein weiterer wichtiger Teil waren Analysen zur Ausdehnung und Entwicklung der Gletscher, die etwa für die Umweltbildung an Schulen und für den Tourismus wichtig sind."

Räumliche Auflösung von 500 Meter

Für eine sehr regionale Beschreibung des Klimas wurden die Daten mit modernsten Methoden auf ein räumlich sehr engmaschiges Gitter umgerechnet, sagt Zingerle: „Die Karten im neuen Klimaatlas basieren auf einem Gitternetz von 120.000 Datenpunkten. Das entspricht einer räumlichen Auflösung von 500 Meter. Dadurch werden die geografischen Besonderheiten der Regionen Tirol, Südtirol und Belluno sehr detailliert berücksichtigt."

Die Daten und Karten bilden für viele Anwendungen eine wichtige Arbeits-, Planungs- und Informationsbasis. Sie sind im Internet frei zugänglich auf www.3pclim.eu. Zusätzlich werden sie als DVD und Buch publiziert.

Länderübergreifender Wissenspool für Klimatologie

Aus dem Projekt zur Umsetzung des neuen Klimaatlas ergibt sich ein weiterer langfristiger Nutzen, betont Zingerle: „Durch die enge wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit der Regionen wurde auf meteorologischem und klimatologischem Gebiet viel Wissen erworben von dem die beteiligten Institutionen und Regionen nachhaltig profitieren werden."

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Bilder

Download volle Auflösung auf –>www.flickr.com/photos/zamg

Beispiel aus dem neuen Klimaatlas für Tirol, Südtirol und Belluno: mittlere Zahl der Sommertage (25 °C und mehr) pro Jahr in der Periode 1981 bis 2010. Quelle ZAMG.

Beispiel aus dem neuen Klimaatlas für Tirol, Südtirol und Belluno: mittlere Neuschneesumme pro Jahr in der Periode 1981 bis 2010. Quelle ZAMG.

Beispiel aus dem neuen Klimaatlas für Tirol, Südtirol und Belluno: mittlerer Temperaturverlauf aus den 17 homogenisierten Zeitreihen der Region. Quelle ZAMG.

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Web-Links

Projektwebsite Klimaatlas Tirol, Südtirol, Belluno: www.3pclim.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

Hydrographisches Amt Bozen: www.provinz.bz.it/hydro

ARPA Veneto: www.arpa.veneto.it

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