Klima / News / Nasser Juli bricht erste Regenrekorde

22.07.2012

Nasser Juli bricht erste Regenrekorde

Nasser Juli bricht erste Regenrekorde

© Meteopics M. Nußbaumer

ZAMG: Besonders im Süden einer der regenreichsten Juli-Monate seit Messbeginn

Schon zehn Tage vor Monatsende steht fest: Der Juli 2012 gehört vor allem im Süden Österreichs zu den nassesten Juli-Monaten seit Messbeginn. Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „An einigen Mess-Stationen wurden die bisherigen Rekordmarken sogar schon übertroffen. Im steirischen Oberwölz hat es in diesem Juli 264 Liter pro Quadratmeter geregnet, der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1972 mit 224 Liter pro Quadratmeter. In Fresach in Kärnten hat der Juli bisher 263 Liter pro Quadratmeter gebracht, der bisherige Rekord stammt aus dem 1990 mit 226 Liter pro Quadratmeter.“

An einigen anderen Mess-Stationen der ZAMG in Kärnten und der Steiermark sind die bisherigen Juli-Regenmengen nahe an den Rekorden: Präbichl im Juli 2012 bisher 376 (Rekord 454 aus dem Jahr 1957), Zeltweg 227 (Rekord 232 aus dem Jahr 1965), Preitenegg 258 (Rekord 312 aus dem Jahr 1989), Mallnitz 237 (Rekord 243 aus dem Jahr 2005). Etwas weiter entfernt von den Rekordwerten sind noch die Landeshauptstädte: Graz/Universität 216 (Rekord 326 aus dem Jahr 1914), Klagenfurt/Flughafen 224 (Rekord 314 aus dem Jahr 1856).
(Die Einheit aller angegebenen Regenmengen ist Liter pro Quadratmeter).

Zum Teil Tages-Regenmengen wie nur alle 10 bis 15 Jahre

Beachtlich waren teils auch die Tages-Regenmengen. Gerhard Hohenwarter, ZAMG: „Am 20. Juli hat es am Präbichl an nur einem Tag 94 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das kommt statistisch gesehen alle 15 Jahre vor. Heuer ist es nach dem 21. Juni mit 92 Liter pro Quadratmeter schon das zweite Mal. Das zeigt wie ungewöhnlich die Regenmengen heuer sind. Daher sind speziell im Süden viele Böden nicht mehr aufnahmefähig und viele Bäche und Flüsse voll.“ Ungewöhnlich auch der starke Regen in Klagenfurt am Samstag, 21. Juli, mit 72 Liter pro Quadratmeter. Das kommt statistisch gesehen alle 10 Jahre vor.

Noch keine Entwarnung: Speziell im Süden weitere Schauer und Gewitter

Die Wetterprognose lässt derzeit keine Entwarnung zu. Gerhard Hohenwarter, ZAMG: „Mitte der Woche dürfte von Süden her ein weiteres Tief Österreich zumindest streifen. Besonders in den bisher schon sehr feuchten Regionen, wie in der Steiermark und in Kärnten, sind damit weitere kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten. Die Prognose ist noch sehr unsicher. Aber die Wetterlage kann wegen der bereits durchnässten Böden und vollen Bächen und Flüssen für weitere Probleme sorgen. Es wird auch deutlich wärmer, was in Kombination mit der hohen Feuchtigkeit das Entstehen von Gewittern fördert.“

Weinviertel zum Teil immer noch zu trocken

Fast keine Spur von Regen dagegen im Nordosten Österreichs. Hohenau an der March (Nö) liegt in diesem Jahr mit 187 Liter pro Quadratmeter noch immer um etwa 40 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Wobei auch schon die letzten Monate 2011 hier viel zu trocken waren.

© Meteopics P. Schuhbauer
Wettergutachten

Auskunft über vergangenes Wetter… mehr  •••

Gitterdatensätze

Räumliche Daten für Forschung und Planung… mehr  •••

© IG Windkraft Österreich
Windenergiegutachten

Berechnung der erwartbaren Energieproduktion… mehr  •••

Sonnblick-Observatorium
zur Sonnblick-Website (© ZAMG)
Phänologie-PhenoWatch
zum Phänologie-Portal (© ZAMG)
HISTALP
zur HISTALP-Website (© ZAMG)