Klima der WM-Spielorte in Brasilien

Klima während der Fußball-WM in Brasilien

(Quelle Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, basierend auf Daten des brasilianischen Wetterdienstes Instituto Nacional de Meteorologia und des Deutschen Wetterdienstes)

Allgemein

Die Klimazonen Brasiliens reichen vom immerfeuchten tropischen Regenwaldklima im Bereich des westlichen Amazonasgebietes (Nordwest-Brasilien) bis zum warm-gemäßigten Klima im Süden von Brasilien.

Die Spiele der Fußball-WM finden in zwölf Städten statt, die über das gesamte Land verteilt sind und alle südlich des Äquators liegen. In den meisten Austragungsorten zählen Juni und Juli zu den Monaten mit dem geringsten Niederschlag und mit den tiefsten Temperaturen (es herrscht „Winter“). Da aber der Großteil Brasiliens im Bereich der Tropen liegt, erleben Europäer die Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit in vielen Regionen als sehr schwül. Im Folgenden einige Details zu den Spielorten.

Manaus

Manaus liegt im Norden von Brasilien, mitten im tropischen Regenwald, in der Nähe des Amazonas. Manaus ist der wärmste Spielort der WM mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen von 31° C und nächtlichen Tiefsttemperaturen von 24° C. Juni und Juli zählen nicht zu den niederschlagsreichsten Monaten, aber es kommt immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern. Die relative Feuchte ist besonders am Abend und in der Nacht sehr hoch, mit 85 bis 90 Prozent. Am Nachmittag, zur Zeit der Spiele, liegt sie bei durchschnittlich 65 bis 70 Prozent. Das ergibt in Kombination mit der Hitze eine hohe Schwülebelastung. Die Sonne scheint im Mittel 6 bis 7 Stunden täglich.

Fortaleza, Natal, Recife

Fortaleza, Natal und Recife liegen an der Atlantikküste im Nordosten von Brasilien. Die Höchsttemperaturen liegen im Juni und Juli durchschnittlich zwischen 28 und 30° C, die Tiefstwerte bei 22° C. Der Südostpassat bringt feuchte Luft vom Meer und somit reichlich Regen. In Recife fällt die WM in die regenreichste Zeit des Jahres. Es ist auch der nasseste Spielort der WM. Im gesamten Juni regnet es in Recife durchschnittlich 390 Millimeter. Das ist mehr als fünf Mal so viel wie zur gleichen Zeit in Wien (Juni und Juli jeweils rund 70 Millimeter). Außerdem gibt es im Juni durchschnittlich 21 Tage mit Regen. Nicht ganz so extrem ist es in Natal mit 285 Millimeter im Juni und in Fortaleza mit rund 160 Millimeter. An allen drei Orten sorgen der Regen und die Hitze für eine sehr hohe Schwülebelastung. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt von rund 80 Prozent am Nachmittag auf 90 bis 94 Prozent um 21 Uhr Ortszeit. Recife hat im Mittel fünf bis sechs Stunden Sonne täglich, Natal sechs bis sieben und Fortaleza neun.

Salvador

Salvador liegt im zentralen Küstenbereich Brasiliens. Die Höchsttemperaturen liegen durchschnittlich bei 26° C und die Tiefsttemperaturen bei 22° C. Der Passat bringt vom Meer feuchte Luft und somit relativ hohe Regenmengen. Durchschnittlich regnet es im Juni 251 Millimeter und im Juli 175 Millimeter. Zum Vergleich: In Innsbruck sind es durchschnittlich im Juni 112 Millimeter und im Juli 134, in Klagenfurt im Juni 114 und im Juli 118 Millimeter. Statistisch gesehen ist in Salvador während der WM-Spielzeit an zwei von drei Tagen mit Regen zu rechnen. Es ist durchwegs schwül. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 80 und 90 Prozent. Der Seewind kann die Schwüle etwas dämpfen. Die Sonne scheint in Salvador durchschnittlich fünf bis sechs Stunden täglich.

Cuiabá, Brasília, Belo Horizonte

Cuiabá, Brasília und Belo Horizonte liegen im Landesinneren. In Cuiabá ist es tagsüber mit durchschnittlich knapp 31° C so heiß wie in Manaus, es kühlt aber in der Nacht stärker ab (15,5° C). Das Temperaturniveau in Brasília und in Belo Horizonte ist niedriger. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 25° C, die tiefsten Nachtwerte bei 13° C. Dies hängt mit der Höhenlage der Städte zusammen. Während Cuiabá auf 150 Meter Höhe über dem Meeresspiegel liegt, befinden sich Belo Horizonte und Brasília auf etwa 1000 Meter Seehöhe. Zur Zeit der WM herrscht Trockenzeit. Durchschnittlich fällt nur an ein bis zwei Tagen pro Monat Regen, der insgesamt 9 bis 16 Millimeter ergibt. Brasília ist dabei der der trockenste Spielort der WM. Die relative Luftfeuchte geht an allen drei Orten von rund 80 bis 90 Prozent in der Früh auf rund 60 Prozent am Nachmittag zurück. Die Sonnenscheindauer liegt an allen drei Orten zwischen sieben und acht Stunden.

Rio de Janeiro

Rio de Janeiro liegt an der Südostküste Brasiliens, am südlichen Rand der Tropen. Die Höchsttemperaturen liegen wie in Brasília und Belo Horizonte bei 25° C, die Tiefsttemperaturen bei knapp 19° C. Zur Zeit der WM herrscht Trockenzeit. Dabei regnet es durchschnittlich im Juni an sieben Tagen mit insgesamt 53 Millimeter Regen. Trotzdem kann es zur Zeit der WM zeitweise schwül sein. Die relative Luftfeuchte liegt durchschnittlich zwischen rund 85 Prozent in Der Früh und bei 75 Prozent am Nachmittag. Die Sonne scheint pro Tag rund fünf Stunden.

São Paulo, Curitiba, Porto Alegre

São Paulo, Curitiba und Porto Alegre liegen im Süden von Brasilien und haben ein warm-gemäßigtes Klima. Hier ist es von allen zwölf Spielorten zur WM-Zeit am kühlsten. Die Höchsttemperaturen liegen durchschnittlich zwischen 18 und 22° C. In der Nacht kühlt es auf 8 bis 12° C ab. In den Höhenlagen um Curitiba, das auf rund 900 Meter Seehöhe liegt, ist sogar Nachtfrost möglich.

In São Paulo fällt Regen durchschnittlich nur an vier Tagen im Monat. Die monatlichen Regenmengen liegen bei 56 Millimeter. In Curitiba und Porto Alegre liegen die mittleren Monatsniederschläge zwischen 116 und 133 Millimeter und es regnet durchschnittlich an sieben bis zehn Tagen pro Monat. In den Bergen der Umgebung ist auch Schnee möglich. Die Luftfeuchtigkeit ist in allen drei Orten hoch, wegen der relativ niedrigen Temperaturen wird das aber meistens nicht als Schwüle empfunden. Die Sonne zeigt sich in allen drei Orten durchschnittlich vier bis fünf Stunden pro Tag.

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Anmerkung

Die Daten basieren auf Angaben des nationalen Wetterdienstes Brasiliens, dem Instituto Nacional de Meteorologia (INMET), und des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Es handelt sich um 30-jährige Mittelwerte der offiziellen Klimaperiode 1961-1990. Diese Klimawerte sind ein Anhaltspunkt für mögliche Wetterbedingungen, ersetzen aber nicht die aktuelle Wettervorhersage während der WM. Wetter-Vorhersagen gibt es für Brasilien unter anderem direkt bei UNMET unter www.inmet.gov.br/vime . Die ZAMG hat während der WM auf ihrer Website 5-Tagesprognosen für alle Spielorte unter http://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/produkte-und-services/weltwetter/prognose/south_america/brazil (Auswahl der Orte im Fenster rechts oben)

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