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12.02.2014

Teils hohe Schneelast im Süden

Teils hohe Schneelast im Süden

©ZAMG

In Oberkärnten und im Süden von Osttirol erreichen die Schneelasten auf den Dächern größtenteils 30 bis 60 Prozent der aktuellen gültigen ÖNORM-Werte. Vereinzelt gibt es Überschreitungen von älteren ÖNORM-Empfehlungen, wie in Dellach im Drautal. Die ZAMG ermittelt regelmäßig die Schneelasten und war an der Entwicklung der Österreichischen Schneelastnorm beteiligt.

Der Schnee auf den Dächern der Häuser in Osttirol und Oberkärnten wiegt derzeit zwischen 200 und 500 Kilogramm pro Quadratmeter. Nimmt man eine Grundfläche von 100 Quadratmeter an, ergibt das eine Schneelast am Dach von 20.000 bis 50.000 Kilogramm. Die Werte sind für Februar relativ hoch, liegen aber größtenteils unter den durch die ÖNORM geregelten Grenzwerten, sagt Michael Winkler von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Wir haben in den letzten Tagen in Osttirol und Oberkärnten Messungen durchgeführt. In den meisten Regionen erreicht die Schneelast 50 bis 80 Prozent der bis 2005 gültigen ÖNORM und 30 bis 60 Prozent der ab 2006 gültigen ÖNORM. Eine deutliche Überschreitung haben wir nur in Dellach im Drautal festgestellt. Hier liegt die aktuelle Schneelast um 25 Prozent über dem Grenzwert, der für Bauten bis zum Jahr 2005 gültigen ÖNORM. Man muss jedoch beachten, dass es sich um Einzelmessungen handelt, die mit entsprechenden Ungenauigkeiten behaftet sind und nicht ohne weiteres auf jedes Dach übertragbar sind. Im Einzelfall ist die Begutachtung durch einen Statiker notwendig."

Schneelastnorm für sichere Häuser und Hallen

Bei der Planung von Tragwerken muss unter anderem die Schneelast berücksichtigt werden. Das Gewicht des Schnees hängt von seiner Dichte ab. Die Dichte wiederum ist abhängig von vielen Faktoren, wie etwa dem Alter des Schnees, der in der Schneedecke gespeicherten Regenmenge und der Temperatur während der einzelnen Schneefall-Ereignisse. Die Österreichische Schneelastnorm (ÖNORM B 1991-1-3) liefert Rechenwerte zur Ermittlung der Tragwerkssicherheit in Abhängigkeit vom Gewicht der Schneedecke, das auf einem Tragwerk lastet.

Dichtemessung, Schneehöhe, Extremwerte und Rechenmodell

Die Expertinnen und Experten der ZAMG besitzen lange Erfahrung in der Schneelastmessung und waren an der Entwicklung der Österreichischen Schneelastnorm maßgeblich beteiligt. Zur Begutachtung der Schneelast sind gut geprüfte und lange Datenreihen von Schneehöhen und Dichtemessungen aus möglichst vielen Regionen nötig. Daraus wird der einmal in 50 Jahren zu erwartende Maximalwert für die jeweilige Region berechnet, der die Basis für die Schneelastnorm ist.

Zum Ermitteln von aktuellen Schneelasten wird punktuell die Schneedichte gemessen und über die Schneehöhen auf eine Region umgelegt.

Derzeit laufen intensive Bemühungen um extreme Schneelasten mit modernen mathematischen Verfahren zu berechnen und die ÖNORM damit in Zukunft weiter zu verbessern.

Gemessen Schneelast in Prozent der seit 2006 gültigen Schneelast-ÖNORM. Quelle ZAMG.

Gemessen Schneelast in Prozent der bis 2005 gültigen Schneelast-ÖNORM. Quelle ZAMG.

Web-Links

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen
ZAMG Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu
ZAMG allgemein:
www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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