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14.05.2019

Bisher ungewöhnlich kalter Mai

Bisher ungewöhnlich kalter Mai

©ZAMG

In den letzten Jahren war der Großteil der Monate überdurchschnittlich warm. In dieser Reihe sticht dieser kühle Mai gleich doppelt heraus. „Überdurchschnittlich warme Monate sind für uns fast schon der Normalfall geworden, da wirkt dann jeder zu kühle Monat bereits ungewöhnlich", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Der Mai 2019 ist aber nicht nur ein wenig zu kühl, sondern liegt zur Halbzeit 3,2 °C unter dem vieljährigen Mittel. Das gab es in den letzten Jahrzehnten nicht oft."

Deutlich zu kalter Mai zuletzt 2004, 1991, 1987 und 1980

Der Mai 2019 wird in der Endbilanz mit großer Wahrscheinlichkeit sogar einer der kältesten der letzten 40 Jahre sein. „Berücksichtigen wir den Temperaturtrend für die nächsten Tage, könnte der Mai 2019 um etwa 2,5 bis 3,5 °C zu kalt ausfallen", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik. „Zum Vergleich: Die letzten deutlich zu kalten Mai-Monate waren 2004 mit 1,8 °C unter dem Mittel, 1991 mit 4,4 °C, 1987 mit 3,0 °C und 1980 mit 3,3°C unter dem Mittel."

Die Auswertung bezieht sich auf das österreichweite Flächenmittel basierend auf SPARTACUS-Daten (siehe Klimamonitoring auf www.zamg.at/klima-aktuell).

Stellenweise schon zwei bis drei Mal so viel Regen wie im Durchschnitt

Der Mai 2019 brachte den in der Landwirtschaft dringend erwarteten Regen. In der Zwischenbilanz zur Monatsmitte liegen der Süden Österreichs und Vorarlberg bei durchschnittlichen Niederschlagsmengen. Überall sonst - vom Tiroler Unterland über Salzburg und Oberösterreich bis Wien und zum Nordburgenland - regnete es bereits zwei bis drei Mal so viel wie in einer durchschnittlichen ersten Maihälfte.

Die Trockenheit der Vormonate wurde dadurch aber noch nicht überall kompensiert. „Betrachtet man die Regenmengen seit Jahresbeginn, ist es in einigen Regionen immer noch etwas zu trocken", sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. „Zum Beispiel gab es in Teilen Niederösterreichs und des Burgenlands seit Jahresbeginn um 20 bis 30 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel. In der südlichen Steiermark fehlen rund 30 bis 50 Prozent Niederschlag auf die für Jänner bis Mitte Mai typische Niederschlagsmenge."

Die vielen wolkenreichen Wetterlagen sorgten auch für ein Defizit beim Sonnenschein. In der österreichweiten Auswertung sind zur Mitte des Monats erst 30 Prozent der Sonnenstunden eines durchschnittlichen gesamten Mai erreicht.

Am Wochenende wärmer aber unbeständig

Der Mittwoch und der Donnerstag verlaufen kalt und nass. Der Freitag ist es dann einigermaßen freundlich und deutlich wärmer, mit Höchstwerten zwischen 15 und 21 Grad. Am Wochenende wird es mit föhnigem Südwind noch etwas wärmer, aber das Wetter dürfte eher unbeständig sein, bei einer Mischung aus Sonne, Wolken und Regenschauern. Die Höchsttemperaturen liegen am Wochenende zwischen 17 und 25 Grad.

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Web-Links

Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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