Zusammenfassung |
Methoden zur Homogenisierung täglicher Temperatur- und Niederschlagsdaten werden weiterentwickelt und auf Zeitreihen von 71 Klimastationen in Österreich angewendet. Die Methoden beruhen auf dem Vergleich hoch korrelierter Zeitreihen benachbarter Klimastationen. Im Gegensatz zur Homogenisierung monatlicher Daten besteht bei täglichen Daten das Problem, dass die Inhomogenitäten von den Wetterverhältnissen am jeweiligen Tag abhängen. Aus diesem Grund basiert die Anpassung von Inhomogenitäten in Temperaturzeitreihen auf Änderungen in der Häufigkeitsverteilung und berücksichtigt so die unterschiedlichen Perzentile der Verteilung. Aufgrund der hohen räumlichen und zeitlichen Variabilität täglicher Niederschlagsdaten konnten Bruchanpassungen in Niederschlagsreihen nur auf saisonaler Basis durchgeführt werden. Eine Abschätzung der Unsicherheiten der angewendeten Anpassung basiert einerseits auf einer Bootstrapping-Methode und andererseits auf dem Vergleich unterschiedlicher Referenzstationen. |
Projektziele | Ziel des Projektes ist ein homogenisierter, täglicher Datensatz der Klimaelemente Minimum- und Maximumtemperatur sowie Niederschlagssumme. Daneben sind zusätzliche Metainformationen zu jeder Station (Stationsverlegung, Instrumententausch, Beobachterwechsel usw.) und zur Homogenisierung (Zeitpunkt der Inhomogenität, Anpassungskurve, Unsicherheiten der Anpassung usw.) verfügbar. |
Ergebnisse | In den Zeitreihen wurden mehr als 150 Brüche mit unterschiedlichen Amplituden homogenisiert. Die Anpassungen der Brüche in den Temperaturreihen waren überwiegend negativ, wodurch die Temperaturen im früheren Teil der Zeitreihe gesenkt und somit die positiven Trends verstärkt wurden. Die homogenisierten täglichen Zeitreihen bilden eine zuverlässige Basis zur Berechnung unterschiedlicher Indizes zur Erfassung des Klimawandels (climate change detection indices). Die auf den Maximum- und Minimumtemperaturen basierenden Indizes zeigen generell einen positiven Trend, welcher sich durch die Homogenisierung noch weiter verstärkt hat. Die Trends der Niederschlagsindizes zeigen ein weit variableres Bild. Beispielsweise ergibt sich für die Steiermark sowie das südliche und östliche Niederösterreich eine signifikante Zunahme von Tagen mit starkem Niederschlag, wobei südlich des Alpenhauptkamms die Länge der Trockenperioden zunimmt. |
Projektbeginn | 01.2010 |
Projektende | 12.2010 |
Projektteam | |
Projektpartner | Mitglieder der COST Action ES0601 |
Finanzierung | Austrian Climate Research Program |
Publikationen | Auer I., Nemec J., Gruber C., Chimani B., Türk K. (2010): HOM-START. Homogenisation of climate series on a daily basis, an application to the StartClim dataset. Wien: Klima- und Energiefonds, Projektbericht, 34 Seiten (PDF-Datei; 2,1 MB) Nemec J., Gruber C., Chimani B., Auer I. (2013): Trends in extreme temperature indices in Austria based on a new homogenised dataset of daily minimum and maximum temperature series. International Journal of Climatology 33/6, 1538–1550, doi:10.1002/joc.3532 |