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21.10.2013

Erneut kräftiges Erdbeben im Wiener Becken

Das Wiener Becken kommt nicht zur Ruhe

Am Sonntag, den 20. Oktober 2013, bebte um 16:32 Uhr MESZ neuerlich die Erde im Wiener Becken. Das Epizentrum des Erdbebens lag diesmal bei Seebenstein (47,68°N, 16,12°O) im Raum Neunkirchen, Niederösterreich. Die Magnitude betrug 3,1.

Besonders in der Nähe des Epizentrums wurde das Erdbeben kräftig verspürt. Zahlreiche Menschen wurden durch das Erdbeben erschreckt. Sie berichteten von starken Erschütterungen und umgefallenen Gegenständen. Es wurde das Rütteln ganzer Gebäude beobachtet. Einige Personen flüchteten vor Angst aus ihren Häusern. Auch in Wien wurde das Erdbeben von einzelnen Personen wahrgenommen.

Erneut kräftiges Erdbeben im Wiener Becken

Aufzeichnung des Erdbebens bei Seebenstein am 20. Oktober 2013 an den Stationen CONA (Conrad Observatorium, NÖ), ARSA (Arzberg, Steiermark) und MOA (Molln, OÖ).

Es sind bereits mehr als 400 Wahrnehmungsberichte via Web-Formular (www.zamg.at/bebenmeldung) beim Österreichischen Erdbebendienst eingelangt. Die daraus bestimmte vorläufige Epizentralintensität beträgt 5 Grad auf der 12-stufigen Makroseismischen Skala (EMS-98). Bei dieser Stärke kann es nur in Ausnahmefällen zu feinen Rissen im Verputz oder zur Vergrößerung bereits bestehender Risse kommen.

Erneut kräftiges Erdbeben im Wiener Becken

Die Abbildung zeigt alle Orte, aus denen Wahrnehmungsberichte zum Erdbeben von Seebenstein am 20. Oktober 2013 eingetroffen sind. Die Lage des Epizentrums ist mit einem roten Stern gekennzeichnet.

Vergangene Erdbeben in Seebenstein

Das Gebiet Seebenstein-Pitten im südlichen Wiener Becken ist immer wieder von Erdbeben betroffen.
Das stärkste und bekannteste Erdbeben der letzten Jahrzehnte in Österreich ist jenes vom 16. April 1972 mit Epizentrum in Seebenstein. Damals kam es zu starken Schäden an Gebäuden in vielen Orten des südlichen Wiener Beckens. Auch in Wien wurden damals Gebäude beschädigt. Die Magnitude betrug 5,3, die Intensität 7-8. Nähere Informationen dazu finden sie hier.

Auch in jüngerer Vergangenheit ereigneten sich kräftige Erdbeben in Seebenstein: Das letzte stärkere Beben fand am 26. Jänner 2013 statt. Es hatte eine Magnitude von 3,6 und verursachte einige Schäden im Außen- und Innenputz, unter anderem an der Kirche von Seebenstein. Die Epizentralintensität wurde mit 5-6 Grad auf der EMS-98 bestimmt.
Am 7. Dezember 2008 betrug die Magnitude 3,8 und die Intensität 5 Grad und am 1. Juli 2001 erreichte ein Erdbeben der Magnitude 4,5 eine Intensität von 5-6 Grad auf der EMS-98.

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Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
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