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01.04.2021

Erdbeben im März 2021

Erdbeben in Österreich

Erdbeben im März 2021

Ein Erdbeben der Magnitude 2,9, das sich am 1. März um 20:43 Uhr MEZ zehn Kilometer nordwestlich von Konstanz in Deutschland (Epizentrum: 47,70°N, 9,04°O) ereignete, wurde auch in Bregenz und Rankweil in Vorarlberg vereinzelt leicht gespürt. Die Intensität erreichte 2 -3 Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).

Nordöstlich von Kirchbichl in Tirol (47,53°N, 12,14°O) lag das Epizentrum eines Erdbebens der Magnitude 2,2 am 3. März um 02:13 Uhr, das von vielen Leuten deutlich verspürt wurde. Die Intensität betrug 4 Grad auf der EMS-98.

Nur vereinzelt wurde ein schwaches Beben der Magnitude 1,7 wahrgenommen, das am 10. März um 20:30 Uhr bei St. Ulrich am Pillersee in Tirol (47,52°N, 12,60°O) stattfand. Die Intensität betrug 3 Grad (EMS-98).

Am 11. März um 19:19 Uhr ereignete sich ein schwaches Nachbeben der Magnitude 2,1 bei Ardning in der Steiermark (47,60°N, 14,10°O). Das Hauptbeben vom 20. Jänner 2021 hatte eine Magnitude von 4,5. Das Nachbeben wurde mit einer Intensität von 3 Grad (EMS-98) leicht gespürt. Auch von einem Grolllen des Untergrundes wurde berichtet.

Ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,8 wurde nördlich von Hallstatt in Oberösterreich (47,58°N, 13,65°O) am 12. März um 06:21 Uhr vereinzelt mit einer Intensität von 2-3 Grad auf der EMS-98 wahrgenommen.  

Auch das Beben von Telfs in Tirol (47,32°N, 11,05°O) vom 18. März um 00:50 Uhr, das sich bei einer Magnitude von 1,2 durch ein leichtes Zittern bemerkbar machte, hatte eine Intensität von 2-3 Grad (EMS-98).

Ein starkes Erdbeben erschütterte am 30. März um 18:25 Uhr MESZ das Südliche Wiener Becken in Niederösterreich. Das Epizentrum lag bei Breitenau am Steinfeld (47,74°N, 16,13°O), der Bebenherd lag in einer Tiefe von ca. 9 km. Mit einer Magnitude von 4,6 war es das stärkste Beben, das in Österreich seit dem 11. Juli 2000 (Ebreichsdorf in Niederösterreich, Magnitude 4,8) stattfand.

Die heftigen Erschütterungen versetzten viele Menschen in Angst, einige flüchteten sogar vor ihre Häuser. Es wurde auch berichtet, dass es für manche schwierig war, das Gleichgewicht zu halten. Zahlreiche Gegenstände sind umgefallen, Bücher fielen aus den Regalen, Lampen pendelten stark. Dem Erdbebendienst der ZAMG wurden einige leichte Schäden an Gebäuden gemeldet, dabei handelt es sich vor allem um Risse im Verputz an Innen- und Außenwänden. Die meisten Schadensmeldungen kamen aus Orten in einem Umkreis von 30 Kilometern. Das Beben wurde in weiten Teilen Österreichs verspürt.

Es sind mehr als 12.000 Meldungen über das online-Formular und über die App „QuakeWatch Austria“ beim Erdbebendienst der ZAMG eingegangen. Die Epizentralintensität dieses Erdbebens betrug 6 Grad auf der EMS-98.

Es ereigneten sich zahlreiche Nachbeben, nur eines wurde vereinzelt von der Bevölkerung wahrgenommen, nämlich am 31. März um 12:21 Uhr mit einer Magnitude von 2,2 und einer Intensität von 2-3 Grad auf der EMS-98.

Der Erdbebendienst der ZAMG dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.

Intensitätsskala ( EMS-98 )
Auszug aus Kurzform der 12-stufigen Europ. Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg

2 Grad Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen.
3 Grad  Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln.
4 Grad Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln.
5 Grad Stark fühlbar: In Gebäuden von den meisten Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf und zu. An wenigen, vor allem schadensanfälligen Gebäuden treten Haarrisse auf.
6 Grad Leichte Gebäudeschäden: Viele Menschen erschrecken und flüchten ins Freie. Gegenstände fallen um, Geschirr und Gläser können zerbrechen. An vielen Häusern entstehen geringe Schäden, wie Risse im Verputz, in einigen Fällen treten auch tiefe Mauerrisse auf.

Weltweite starke Erdbeben

DatumWeltzeitMEpizentrum                            
Kommentar
03.03.2021 10:16 6,3 Griechenland, Tyrnavos
39,76°N  22,18°O
Mehrere Verletzte, Einsturz einiger alter Gebäude, hunderte beschädigte Häuser
04.03.2021 13:27 7,3 Neuseeland, 171 km NO v. Gisborne  29,48°S   178,70°W Tsunamiwarnung später aufgehoben
04.03.2021 13:27 7,3 Neuseeland, 238 km NO v. Gisborne
37,80°S 179,50°W

04.03.2021 19:28 8,1 Kermadec Inseln
29,72°S  177,28°W
Tsunamiwarnungen später aufgehoben
18.03.2021 00:04
6,0 Algerien, 20 km vor Küste v. Bejaia
36,92°N  5,20°O
Einige Verletzte, Schäden vor allem an älteren Gebäuden in Bejaia; kleiner Tsunami
20.03.2021 09:09
7,0 Japan, Ishinomaki
38,48°N  141,61°O
Nachbeben v. Tōhoku-Erdbeben, 2011; Tsunamiwarnung - 1 Meter hoher Tsunami, kleinere Schäden und Stromausfälle

Weltzeit = Greenwich Mean Time GMT bzw. UTC                                                                                     
M = Magnitude (logarithmisches Energiemaß)
Die Koordinaten der Weltbeben stammen von USGS.

Angaben ohne Gewähr

Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
1190 Wien, Hohe Warte 38
Telefon: +43 1 360 26 2508

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