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02.02.2016

Erdbeben im Jänner 2016

Erdbeben in Österreich

Im Jänner 2016 wurden in Österreich zehn Erdbeben von der Bevölkerung verspürt. Am stärksten wurden ein Beben bei Fulpmes in Tirol und ein Beben im Klostertal in Vorarlberg wahrgenommen.

 Erdbeben im Jänner 2016

Verspürte Erdbeben in Österreich im Jänner 2016.

Ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,3 ereignete sich am 3. Jänner um 03:21 Uhr MEZ bei Steeg im Lechtal, Tirol (Epizentrum 47,23°N, 10,31°O). Es wurde von einigen Personen mit einer Intensität von maximal 3-4 Grad auf der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98) verspürt.

Am 6. Jänner wurden um 19:26 Uhr und um 20:33 Uhr MEZ in St. Margareten im Rosental, Kärnten (46,54°N, 14,42°O) zwei leichte Erdbeben wahrgenommen. Das erste hatte eine Magnitude von 1,2 und wurde mit einer Intensität von 2-3 Grad auf der EMS-98 nur sehr schwach verspürt. Etwa eine Stunde später folgte das zweite Beben mit einer Magnitude von 1,5 und einer Intensität von 3 Grad.

Bei Altaussee, Steiermark (47,65°N, 13,72°O) ereignete sich am 9. Jänner um 18:04 Uhr MEZ ein Erdbeben der Magnitude 3,0, das im Bereich des Epizentrums mit einer Intensität von 4 Grad auf der EMS-98 deutlich verspürt wbeurde.

Ebenfalls am 9. Jänner bebte die Erde südlich von Scharnitz, Tirol (47,36°N, 11,27°O). Um 21:03 Uhr MEZ verspürten einige Bewohner ein leichtes Zittern; bei einer Magnitude von 1,4 betrug die Intensität 3 Grad auf der EMS-98.

Am 15. Jänner um 21:43 Uhr MEZ ereignete sich in Tirol ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 3,0, das von zahlreichen Personen im Tiroler Inntal, im Stubaital und im Wipptal verspürt wurde. Das Epizentrum lag knapp nördlich von Fulpmes (47,18°N, 11,35°O). Beim Österreichischen Erdbebendienst sind etwa 1400 Meldungen über das Internet-Wahrnehmungsformular eingegangen, davon stammen etwa 600 aus Innsbruck. Das Beben wurde besonders in höheren Stockwerken zum Teil kräftig verspürt und in Einzelfällen wurde von umgefallenen Gegenständen berichtet. Die Intensität erreichte 4-5° auf der EMS-98.

Südlich von Ebreichsdorf, NÖ (47,90°N, 16,36°O) kam es am 16. Jänner um 17:16 Uhr MEZ zu einem leichten Erdbeben der Magnitude 1,6. Es wurde in Ebenfurth und Pottendorf mit einer Intensität von 3 Grad auf der EMS-98 wahrgenommen.

Am 24. Jänner konnte nachts um 23:11 Uhr MEZ im Raum Imst, Tirol (47,20°N, 10,76°O) ein Erdbeben der Magnitude 1,6 verspürt werden. Es wurden nur leichte Erschütterungen wahrgenommen; die Intensität betrug daher 3 Grad auf der EMS-98.

Östlich von Zirl, Tirol (47,27°N, 11,28°O) ereignete sich am 30. Jänner um 22:20 Uhr MEZ ein leichtes Erdbeben, welches in einem Umkreis von etwa 5 km von einigen Personen schwach verspürt wurde. Es wurde über schwaches Klirren von Gläsern berichtet. Bei einer Magnitude von 1,9 betrug die Intensität 3 Grad auf der EMS-98.

Am 31. Jänner um 23:43 Uhr MEZ ereignete sich in Vorarlberg ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 3,6, das von vielen Personen im Klostertal, Paznauntal, Montafon, und im Kleinwalsertal verspürt wurde. Das Epizentrum lag knapp südlich von Klösterle (47,11°N, 10,11°O). Beim Österreichischen Erdbebendienst sind etwa 250 Meldungen über das Internet-Wahrnehmungsformular eingegangen. Das Beben wurde besonders in höheren Stockwerken kräftig verspürt, sodass Personen erschraken und teilweise mit Angst reagierten. Das Beben wurde von einem Grollen begleitet. Die Intensität erreichte 5° auf der EMS-98.

Der Österreichische Erdbebendienst dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.

Intensitätsskala ( EMS-98 )
Auszug aus der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg

2 Grad  Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen.
3 Grad  Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln.
4 Grad Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln.
5 Grad Stark fühlbar: In Gebäuden von den meisten Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf und zu.

 

Weltweite starke Erdbeben

Datum   Weltzeit M Epizentrum Kommentar
3. Jan 23:05 6,7 Indien, Manipur
24,81°N 93,65°O
Mind. 15 Tote und 200 Verletzte, tausende beschädigte und zerstörte Häuser
24. Jan 10:30 7,1 Alaska
59,66°N 153,45°W
Sehr dünn besiedelt, Herdtiefe 130 km
25. Jan 04:22 6,3 Vor der Küste Marokko's
35,70°N   3,70°W
160 km südöstl. von Gibraltar; Verletzte in spanischer Exklave Melilla, einzelne Gebäudeschäden
30. Jan 03:25 7,2 Russland, Kamtschatka
54,01°N 158,51°O
Dünn besiedelt, Herdtiefe 160 km

 Der Österreichische Erdbebendienst   

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Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
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