Wien

Erdbebengefahr in Wien

Obwohl in Wien vereinzelt Erdbeben verspürt werden, war Wien in den letzten 1000 Jahren nie Epizentrum eines spürbaren Erdbebens. Dennoch ist die Bundeshauptstadt immer wieder Ausläufern von stärkeren Erdbeben ausgesetzt. Zu den jügsten dieser Erdbeben zählen das Beben vom 11. Juli 2000 mit Epizentrum bei Ebreichsdorf (Magnitude 4,8) und das Erdbeben bei Alland am 25. April 2016 (Magnitude 4,1). Viel stärker waren aber die Auswirkungen des Erdbebens von Seebenstein am 16. April 1972. Damals stürzte ein Teil der Balustrade der Universität Wien herab und die Wiener Feuerwehr verzeichnete allein 800 Einsätze, um hauptsächlich Schornsteinschäden zu beseitigen.

Erdbebengefährdung Zonen Wien
Zonen der Erdbebengefahr in Wien

Die ärgsten Auswirkungen hatte bislang das Erdbeben am 15. September 1590, dessen Epizentrum in Ried am Riederberg gelegen haben dürfte (siehe Niederösterreich). Die Schäden in der Stadt sind überliefert und deuten auf teilweise massive Schäden hin. In der Rotenturmstraße fiel ein Turm auf eine Herberge, wodurch neun Personen den Tod fanden.

Da Wien nur von Ausläufern von Erdbeben in Niederösterreich betroffen ist, kommen diese Fälle etwa alle 500 Jahre vor. Verspürt wird aber ein Erdbeben aus der Umgebung etwa alle 10 Jahre. Schadensereignisse, wie jenes von 1972, kann es aber schon alle 100 Jahre geben.

Die Stadt Wien fördert ein Messnetz in Wien, dass im Erdbebenfall konkrete Angaben über die aufgetreten Bodenbewegungen liefert und von der ZAMG betrieben wird.

 

Erdbebenschäden Wien 1590
Erdbebenschäden in Wien 1590

 

Literatur:

Lenhardt, W.A., Freudenthaler, Ch., Lippitsch, R. & Fiegweil, E. 2007. Focal-depth distributions in the Eastern Alps based on macroseismic data. Austrian Journal of Earth Sciences, Vol. 100, 66-79.

Hammerl, Ch. & Lenhardt, W.A. 1997. Erdbeben in Österreich. Leykam Verlag, Graz, 191 Seiten.

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Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
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