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15.03.2018

Es wird sehr kalt

Es wird sehr kalt

©meteopics/Lisa Marie Madreiter

Am Wochenende schneit es zeitweise und es wird sehr kalt. Besonders ab Sonntag ist es in ganz Österreich rund 10 Grad kälter als in einem durchschnittlichen März . Eistage (ganztägig unter 0 °C) kommen in Lagen unter 700 m statistisch gesehen alle vier bis sechs Jahre vor.

In den nächsten Tagen fließt polare Kaltluft nach Mitteleuropa und in Österreich kann es am Wochenende zeitweise schneien, in der Westhälfte Österreichs in tiefen Lagen besonders am Samstag auch regnen.

Außerdem wird es sehr kalt. Am Sonntag und am Montag liegen selbst die Höchsttemperaturen in ganz Österreich nur um 0 °C. Zum Vergleich: Im vieljährigen Durchschnitt hat es Mitte März um die 10 °C.

Aus derzeitiger Sicht bleibt es bis weit in die nächste Woche hinein relativ kalt. Eine deutlich mildere Wetterlage ist vorerst nicht in Sicht.

Eistage unter 700 m durchschnittlich alle vier bis sechs Jahre

In vielen Regionen Österreichs sind somit sogar noch sogenannte Eistage möglich, an denen die Temperatur den ganzen Tag unter 0 °C bleibt. Schnelle Wechsel von kalten und milden Luftmassen sind typisch für die Übergangsjahreszeiten. Dass aber die Temperatur den ganzen Tag unter 0 °C bleibt, ist so spät im Jahr in den tiefen Lagen Österreichs doch eher ungewöhnlich, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Unter 700 Meter Seehöhe kommen Eistage ab dem 15. März statistisch gesehen etwa alle vier bis sechs Jahre vor und dann besonders im Waldviertel, im Mühlviertel und in den Alpentälern. In den Landeshauptstädten sind Eistage so spät im Frühjahr seltener. In der Messgeschichte der Wetterstation Wien Hohe Warte zum Beispiel gab das in den Jahren 2013, 1969, 1964, 1962, 1958, 1942, 1940, 1889, 1887, 1883, 1879, 1878 und 1875."

Ähnliches gilt für Linz und Graz, wo die Chance auf einen Eistag besonders ab dem kommenden Sonntag groß ist. An der ZAMG-Wetterstation Graz-Universität gab es Eistage ab dem 15. März in den Jahren 2013, 1962, 1956 und 1899, in Linz-Stadt in den Jahren 2013, 1964, 1962, 1944.

Die meisten Rekorde stammen aus dem Jahr 2013

In den meisten Landeshauptstädten stammt der Rekord für den spätesten Eistag im Frühjahr vom 25. März 2013 (Klagenfurt) oder vom 26. März 2013 (Linz, St. Pölten, Wien Hohe Warte, Eisenstadt, Graz Universität, Klagenfurt Flughafen). Noch spätere Eistage gab es in Bregenz (12. April 1986), Innsbruck Flughafen (7. April 2003) und Salzburg Flughafen (10. April 1941).

Spätester Eistag (ganztägig unter 0°C, Quelle ZAMG)
Ort Datum Temperatur (°C)
Bregenz 12.04.1986 -0,2
Innsbruck Flughafen 07.04.2003 -0,1
Innsbruck Universität 26.03.2013 -0,9
Lienz 25.03.2013 -0,2
Salzburg Flughafen 10.04.1941 -0,6
Salzburg Freisaal 07.04.2003 -0,1
Linz Stadt 26.03.2013 -0,9
St. Pölten 26.03.2013 -2,2
Wien Hohe Warte 26.03.2013 -1,5
Eisenstadt 26.03.2013 -2,1
Graz Universität 26.03.2013 -0,5
Klagenfurt Flughafen 25.03.2013 -0,9

März 2018 auf dem Weg zum einem relativ kalten Monat

In der Zwischenbilanz zur Monatsmitte liegt der März 2018 in der österreichweiten Auswertung noch ziemlich genau im Bereich des vieljährigen Durchschnitts. In der regionalen Auswertung war es in diesem März bisher in der Westhälfte Österreichs etwas milder als im vieljährigen Mittel und in der Osthälfte etwas kälter als im Mittel. Der bevorstehende Kaltlufteinbruch könnte aber dafür sorgen, dass der März 2018 in der Endbilanz in ganz Österreich zu kalt ausfallen wird.

Klimamonitoring für die Öffentlichkeit und für Anwender

Wer selbst herausfinden will, ob ein Tag, ein Monat, eine Jahreszeit oder ein Jahr ungewöhnliche Temperaturen oder Niederschlagsmengen gebracht hat, kann das mit Hilfe der Klimatothek der ZAMG tun. Auf www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimatothek stehen die aktuellen Werte für Lufttemperatur, Niederschlag und Wasserbilanz online zur Verfügung und lassen sich per Mausklick mit unterschiedlichen Klimaperioden vergleichen.

Diese Klimadatensätze wurden im Rahmen des Projekts SPARTACUS (Spatiotemporal Reanalysis Dataset for Climate in Austria) für 84000 Punkte in Österreich berechnet, reichen bis ins Jahr 1961 zurück und werden täglich automatisch mit den aktuellen Werten ergänzt. Die Daten dienen zahlreichen Anwendungen in der Klimafolgenforschung, in der öffentlicher Planung und im Gefahrenmanagement, wie zum Beispiel in der Agrar-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie in der Gletscher- und Bodenforschung.

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Web-Links

Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

Klimatothek: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimatothek

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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