Wie in den bekannten Infrarot Satellitenbildern erkennt man zunächst die Wolkenstrukturen in weiß. In den wolkenfreien Gebieten werden unterschiedliche Luftmassen durch typische Farbschattierungen gekennzeichnet: Grünliche Farbtöne charakterisieren warme und auch feuchte Luftmassen; blaue Farbtöne kalte Luftmassen. Man erkennt daher sehr schön, dass die warmen Luftmassen im Süden von den kalten Luftmassen im Norden durch die weißen Wolkenbänder der Wetterfronten getrennt werden.
Im Zusammenhang mit der Situation einer "Rapid Cyclogenesis" sind jedoch die rot-braunen streifenförmigen Gebiete (A - A) am interessantesten. Sie zeigen nämlich sehr trockene Luftmassen an, die auch aus der Stratosphäre stammen können. Wenn solch eine Luftmasse das Wolkenband einer Wetterfront in der Höhe überströmt und in die Wolkenwirbel einbezogen ist, so erkennt man dies sehr leicht an den Farbschattierungen (X - X). Das ist ein Zeichen, dass es sich dort um den im vorigen Kapitel beschriebenen Vorgang einer "Rapid Cyclogenesis" handeln kann.
Die Bilder zeigen von 26. Februar 18 Uhr bis 28. Februar 06 Uhr zum einen tatsächlich einen rotbraunen Streifen, der von Nord-Nordwest in das Zentrum der Wolkenspirale der Xynthia einströmt (A-A), und zum anderen die zunehmende Wirbelstruktur der Bewölkung (X-X), die ein Zeichen für die Vertiefung des Bodendrucks ist.
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