Kapitel 4: Der Jet

Bild 1 von 7: 26.02.2010, 18.00 UTC, Gelb: Isotachen (Linien gleicher Windgeschwindigkeit in m/s) 300 hPa, rot: Jetachse
     
Der Jetstream oder Strahlstrom stellt ein schmales, bandartiges Starkwindfeld im Übergangsbereich der Troposphäre zur Stratosphäre dar, das durch hohe vertikale und horizontale Windgeschwindigkeiten charakterisiert ist. In unseren Breiten liegt die Grenzschicht der Troposphäre zur Stratosphäre etwa bei 10 - 11 km Höhe. Der Bereich maximaler Windgeschwindigkeit wird als Jet-Achse bezeichnet. Sie hat meist eine Breite von 50 bis 100 km und weist eine Dicke von 1 bis 2 km auf. Jetstreams entstehen in Gebieten mit starken, horizontalen Temperaturgegensätzen und sind in der Regel einige 1000 km lang.

Zu Beginn der Entwicklung ist das dominierende Phänomen ein von Nord nach Süd verlaufender Jet Stream, der im südöstlichsten Teil gerade in die Zirkulation des Wolkenwirbels von Xynthia einbezogen wird. Im Laufe der Entwicklung verstärkt sich auch ein Ast des Jet streams an der Vorderseite des Wolkenwirbels von Xynthia. Diese beiden Jetäste beginnen sich zu verbinden und sich ab dem 27. Februar Mittag zu einem noch kräftigeren Jet Stream, der von Süwesten nach Nordosten reicht, umzubilden.

Es sind somit im bzw. nahe des Wirbelzentrums von Xynthia genau jene Bedingungen erfüllt, die ein Absinken der Stratosphärenluft begünstigen und in weiterer Folge den Vorgang einer "Rapid Cyclogenesis" initiieren können.