Kapitel 4: Detailinformationen - Gewitterloop

Bild 1 von 16: RGB 20. Februar 2010, 10.15 UTC
     
Die links wiedergegeben Satellitenbilder sind sogenannte RGBs (Red-Green-Blue); sie zeigen eine Kombination mehrerer Strahlungskanäle, die spezifische Eigenschaften der Wolken besser sichtbar macht.

Bewölkung wird mit den rot - gelb Tönen wiedergegeben, während die Blautöne die wolkenfreie Meeres- oder Landoberfläche anzeigen. Innerhalb der Wolken kann man jedoch noch mittels der Farbe auf ihre Dicke sowie auf Gehalt an Wasser- oder Eiströpfchen schließen: rote Bereiche sind dicke Niederschlagswolken mit großen Wassertröpfchen und allgemeiner Aufwärtsbewegung, gelbe Gebiet noch weiter hinauf wachsende eingelagerte Wolkenzellen die bereits im Bereich der Eiswolken sind, also aus Eiskristallen bestehen. Bordeauxrote Wolken enthalten keinen wesentlichen Niederschlag.

Zu Beginn der Bildsequenz (10.15 UTC) liegt Madeira am östlichen Rand einer großen Wolkenzelle, die aus dicken Niederschlagswolken (rote Farbe) besteht. Am nordwestlichsten Rand dieser Wolkenzelle erkennt man in den gelben Punkten bereits kleine eingelagerte Gebiete, die weiter hinaufreichende Wolkenzellen mit Eiswolken anzeigen.

Bis 11.30 UTC vergrößert sich das Gebiet mit diesen besonders wetteraktiven Wolkenzellen und nähert sich bis an Madeira, dabei sind sowohl nördlich als auch südlich der Insel solche Zellen erkennbar. Um 12.00 UTC ist die Entwicklung optisch am deutlichsten mit 3 interessanten Teilgebieten: Die Zellen 1 ziehen nördlich vorbei, die Zellen 2 sind in die Naturkatastrophe involviert. Der dunkle Bereich unmittelbar westlich davon gibt das starke Absinken auf der Rückseite der Zellen wieder, was mit den starken Aufwärtsbewegungen in den Zellen zusammenhängt und deren Aktivität andeutet. Die Zellen 3 formieren sich dahinter neu und überqueren den Südteil Madeiras etwa um 13.00 UTC.