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05.09.2018

Österreich und Deutschland entwickeln System zur weiteren Verbesserung der Flugsicherheit

Österreich und Deutschland entwickeln System zur weiteren Verbesserung der Flugsicherheit

©KdoLuU/Gorup

Das Ziel des Forschungsprojekts EUNADICS-AV ist, im Falle von Naturkatastrophen und nuklearen Zwischenfällen einen möglichst sicheren und kosteneffizienten Luftverkehr in Europa zu garantieren. Diese Woche finden dazu Experimente mit ungefährlichen Tracer-Stoffen statt, um die Qualität von Ausbreitungsmodellen zu testen. EUNADICS-AV wird von der ZAMG geleitet und gemeinsam mit 20 internationalen Organisationen durchgeführt, darunter das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Aus Österreich sind auch das Bundesministerium für Landesverteidigung, die Universität Salzburg, das Unternehmen Flightkeys und die Austro Control beteiligt.

Der Flugverkehr ist eine sehr sensible Infrastruktur. Unterbrechungen, wie durch den einen Vulkanausbruch in Island im Jahr 2010, verursachen wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe. Das derzeit laufende Projekt entwickelt Methoden und Systeme, die im Falle von Naturkatastrophen und nuklearen Zwischenfällen einen sicheren Luftverkehr mit möglichst geringen wirtschaftlichen Auswirkungen gewährleisten. EUNADICS-AV wird von der EU im Rahmen des Förderprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 unterstützt.

Ausbreitungsexperiment mit Flugzeugen des Bundesheers, des DLR und der Hochschule Düsseldorf

Im September 2018 wird im Rahmen des Projekts EUNADICS-AV in Deutschland und in Österreich ein Experiment durchgeführt, das einen realen Notfall simuliert. Dafür werden geringe Mengen eines ungefährlichen und nicht reaktiven Gases in die Atmosphäre ausgebracht, das mit dem Wind verfrachtet wird. Insgesamt drei Messflugzeuge, ein Learjet im Auftrag des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), eine Pilatus-PC6 der Österreichischen Luftstreitkräfte und eine DA42 der Hochschule Düsseldorf werden mit speziellen Messgeräten ausgestattet und fliegen in die Regionen in denen sich die sogenannten Tracer ausbreiten, um die genaue Verteilung zu messen. Da die Hintergrundbelastung des Gases in der Atmosphäre extrem niedrig ist, reichen schon geringe Mengen, um erfasst werden zu können.

Situation wie bei einem Vulkanausbruch

„Das Ziel des Experimentes ist es einen realen Notfall zu simulieren, wie er zum Beispiel beim Ausbruch eines Vulkans vorkommen kann", erklärt EUNADICS-AV-Projektleiter Marcus Hirtl, „auch bei realen Notfällen ermitteln Messflugzeuge die Verteilung von Substanzen in der Atmosphäre, um vor Gebieten mit erhöhten Konzentrationswerten zu warnen. Die Daten aus dem Experiment Anfang September dienen außerdem dazu, die Qualität von Ausbreitungsrechnungen mit Computermodellen zu prüfen und um Programme zum optimalen Management des Luftverkehrs zu testen."

Im Frühling 2019 europaweite Übung für Zwischenfälle

Die in diesem Herbst ermittelten Daten sind die Basis für europaweite Übungen im März 2019. Die Annahmen sind zwei Notfälle, die jeweils durch einen Vulkan und ein Kernkraftkraftwerk verursacht wurden. Dabei werden unter anderem (von der Universität Salzburg und der Firma Flightkeys), die optimalen Maßnahmen sowie ihre wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Luftverkehr berechnet.

EUNADICS-AV: 21 Organisationen aus zwölf Ländern

Das Konsortium von EUNADICS-AV besteht aus 21 Organisationen aus zwölf Ländern. Beteiligt sind Nationale Wetterdienste, Messnetzbetreiber, private Unternehmen, Universitäten, Luftverkehrsstellen und Militärdienste. Geleitet wird EUNADICS-AV von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Aus Österreich sind weiters das Bundesministerium für Landesverteidigung, die Universität Salzburg, das Unternehmen Flightkeys und die Austro Control beteiligt.

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Letzte Vorbereitungen für die Experimente zur Ausbreitung von Tracer-Stoffen in der Atmosphäre im Rahmen des Forschungsprojekts EUNADICS-AV: Pilatus PC6 der Österreichischen Luftstreitkräfte am Fliegerhort Langenlebarn. Quelle: KdoLuU/Gorup –>Link zum Bild in Originalgröße

Flugzeuge mit speziellen Messgeräten messen die Verteilung und Konzentration der ausgebrachten Tracer-Stoffe im Rahmen des Forschungsprojekts EUNADICS-AV: Mit dabei sind eine Pilatus-PC6 der Österreichischen Luftstreitkräfte (Foto), ein Learjet im Auftrag des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und eine DA42 der Hochschule Düsseldorf. Quelle: Kdo LuU/Gorup –>Link zum Bild in Originalgröße

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Web-Links

Forschungsprojekt EUNADICS-AV: www.eunadics.eu

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