Eine Sommer-Zwischenbilanz der ZAMG zeigt: 2017 brachte im Großteil Österreichs bereits deutlich mehr Tage mit mindestens 30 °C als ein durchschnittliches gesamtes Jahr. An der Spitze liegt derzeit Andau im Seewinkel (B) mit 30 Hitzetagen.

2017 bestätigt den Trend zu einem wärmeren Klima mit heißeren Sommern. Bereits jetzt verzeichnete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in fast ganz Österreich mehr Hitzetage (mindestens 30 °C) als im vieljährigen Mittel in einem gesamten Jahr.

Alexander Orlik, Klimatologe der ZAMG, hat für eine erste Zwischenbilanz die Daten von 263 Wetterstationen ausgewertet: „Es gibt einige beachtliche Ergebnisse. Zum Beispiel liegt die Zahl der Hitzetage in vielen Regionen schon bis zu 50 Prozent über einem durchschnittlichen Jahr. Außerdem gab es an 201 von insgesamt 263 Wetterstationen bereits einen Tag mit mindestens 30 °C. Die am höchsten gelegene Wetterstation ist dabei Nauders in Tirol mit heuer schon zwei Hitzetagen auf 1330 Meter Seehöhe."

Bereits 30 Hitzetage im Burgenland

Die meisten Tage mit mindestens 30 °C verzeichnete die ZAMG heuer im Burgenland mit bisher 30 Hitzetagen in Andau im Seewinkel und 29 in Neusiedl/See. Dahinter folgen die niederösterreichischen Orte Wolkersdorf (bisher 28 Hitzetage), Hohenau/March (28), Zwerndorf (27) und Bad Deutsch-Altenburg (26).

„Zum Vergleich: Im vieljährigen Mittel gibt es in diesen Regionen rund 20 Hitzetage im gesamten Jahr", sagt ZAMG Klimatologe Orlik, „wir liegen also bereits Mitte des Sommer um rund 50 Prozent über den Werten eines durchschnittlichen gesamten Jahres."

Viele Regionen 50 Prozent und mehr über dem Mittel

Auch im Westen und Süden Österreichs liegen die Abweichungen in vielen Regionen 50 Prozent und mehr über dem Mittel. Die Zahl der Hitzetage ist aber wegen des hier nicht ganz so heißen Klimas naturgemäß etwas geringer.

So verzeichnete Bad Radkersburg heuer bereits 23 Hitzetage (im 12,6 in einem gesamte Jahr). In Villach waren es bisher 20 Hitzetage (Mittel 15,1), in Landeck 18 (Mittel 19,9), in Salzburg-Freisaal 15 (Mittel 10,1) und in Feldkirch 12 Hitzetage (Mittel 7,3).

->hier Download der Auswertung mit allen Stationen als pdf

Hitzetage auch oberhalb von 1000 Meter Seehöhe

Beachtlich ist auch, dass selbst über 1000 Meter Seehöhe bereits einige Hitzetage gemessen wurden. So verzeichnete Silian (T, 1081 m) bisher sechs Tage mit mindestens 30 °C (Mittel 1,8). In Tamsweg (S, 1025 m) gab es heuer bisher drei Hitzetage (Mittel 3,8), in Nauders (T, 1330 m) zwei Hitzetage (Mittel 0,4) und in Döllach (K, 1071 m) zwei Hitzetage (Mittel 0,8).

Rekorde liegen bei über 50 Hitzetagen

Ob heuer die Hitze-Rekorde erreicht werden, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Sie liegen auf jeden Fall noch ein gutes Stück entfernt. So verzeichnete die ZAMG beispielsweise im Jahr 2003 an der Wetterstation Leibnitz 56 Hitzetage, in Bad Radkersburg 54, in Andau/Seewinkel 52, und in Neusiedl am See 50 Hitzetage. In der Wiener Innenstadt liegt der Rekord bei 46 Tagen von mindestens 30 °C (im Jahr 2015).

Juli wird überdurchschnittlich warm und nass ausfallen

Die letzten Julitage werden noch einige Hitzetage bringen. Insgesamt liegt der Juli wegen des markanten Kaltlufteinbruchs aber derzeit „nur" +0,8 °C über dem vieljährigen Mittel. Die Niederschlagsbilanz dürfte ziemlich genau im Bereich des Mittels ausfallen (derzeit fünf Prozent über dem Mittel). Allerdings setzt sich dieser Wert aus einem sehr nassen Bergland und vielen sehr trockenen Regionen in der Osthälfte Österreichs zusammen.

Eine detaillierte und regionale Juli-Bilanz ist aber erst am kommenden Montag sinnvoll und wird dann von der ZAMG im Laufe des Vormittags veröffentlicht.

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Web-Links

Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell

Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

ZAMG Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at