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31.03.2016

Projekt „ObstVerrückt“: die Klimaforschung unterstützen und gewinnen

Projekt „ObstVerrückt“: die Klimaforschung unterstützen und gewinnen

©ZAMG/Hübner

Von 1. April bis 30. September 2016 läuft das Citizen Science Projekt „ObstVerrückt" der ZAMG. Mit einer kostenlosen Smartphone-App werden Beobachtungsdaten von Obstpflanzen gesammelt. Mitmachen können Einzelpersonen, Gruppen und Schulklassen. Unter den Teilnehmern werden Sach- und Geldpreise verlost.

Die Beobachtungsdaten nutzen der Klimaforschung. Durch die Klimaänderung der letzten Jahrzehnte hat sich die Vegetationsperiode in Österreich um rund zwei Wochen verlängert. Noch immer sind nicht alle Einflussfaktoren geklärt.

Die Wissenschaft der Phänologie erforscht, wie Pflanzen und Tiere auf das Klima reagieren. Im Alpenraum ist das Klima in den letzten 100 Jahren um 1,8 °C wärmer geworden, was bereits deutlich Auswirkungen hat, sagt Thomas Hübner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „In Österreich beginnt der Frühling mit den ersten Blüten und dem Beginn des Laubaustriebs gegenwärtig um etwa sieben bis zehn Tage früher als vor 30 Jahren. Der Beginn der Verfärbung des Laubs im Herbst hat sich um einige Tage nach hinten verschoben. Insgesamt ist dadurch die Vegetationsperiode in den letzten Jahrzehnten um bis zu zwei Wochen länger geworden."

Citizen Science: Die Bevölkerung forscht mit

Noch immer ist nicht gänzlich erforscht, in welchem Ausmaß die einzelnen Faktoren wie Temperatur, Regen und Sonnenscheindauer auf die Entwicklung der Pflanzen wirken. Die ZAMG unterhält seit 1928 (mit Unterbrechungen während der Kriegszeit) ein phänologisches Messnetz mit rund 100 Beobachtungsorten und erweitert jetzt das Beobachtungsnetz mit Hilfe neuer Technologien. „Mit einer leicht bedienbaren und kostenlosen Smartphone-App kann die Bevölkerung direkt die Klimaforschung unterstützen", sagt Thomas Hübner, „denn die erhobenen Daten gehen in die österreichische und die europäische Phänologie-Datenbank ein und stehen somit weltweit der Forschung zur Verfügung. Außerdem werden aus den einzelnen Daten Karten und Grafiken erstellt, die auf der Website www.phenowatch.at frei zugänglich sind."

Am 1. April 2016 startet ObstVerrückt: mitmachen und gewinnen

Im Rahmen des Citizen Science Award 2016 läuft heuer von 1. April bis 30. September das Projekt ObstVerrückt. Dabei stehen die verschiedenen Entwicklungsphasen von sieben verschiedenen Obstpflanzen im Mittelpunkt: Apfel, Birne, Marille, Riebisel, Süßkirsche, Zwetschke und Wein. Mit der Smartphone-App wird die Entwicklung der Obstbäume mittels Fotos und Einträgen dokumentiert. Das Projekt ist für alle Interessierten offen, sagt Thomas Hübner: „Egal ob Einzelpersonen, Gruppen oder Schulklassen, alle können mitmachen und mit ein wenig Glück auch gewinnen. In der Kategorie Schulklassen winken bis zu 1.000,- Euro Preisgeld für die Klassenkassa. In den Kategorien Einzelpersonen und Gruppen verlosen wir Sachpreise, wie Obstpflanzen der Gärtnerei Praskac und Führungen an der ZAMG. Alle Infos und die Download-Links für die App gibt es auf www.naturverrueckt.at/obstverrueckt."

Neu im Wissenspark der ZAMG: der phänologische Garten

Um die Wechselwirkungen von Klima und Natur anschaulich vermitteln zu können, hat die ZAMG außerdem ihren Wissenspark auf der Hohen Warte in Wien um einen phänologischen Garten erweitert. „Zu jeder der zehn phänologischen Jahreszeiten findet man hier sogenannte Zeigerpflanzen sowie zahlreiche Infos", erklärt Hübner, „hier kann man nicht nur sehen sondern auch riechen und angreifen und somit die Phänologie mit allen Sinnen erleben und erforschen."

Der phänologische Garten an der ZAMG in Wien wurde vor kurzem fertiggestellt und ist im Rahmen von angemeldeten Führungen (www.zamg.at/fuehrungen) sowie bei der Langen Nacht der Forschung am 22. April 2016 frei zugänglich.

Entwicklung der Pflanzen im Frühling 2016

Den aktuellen Entwicklungsstand der Pflanzen stuft Phänologe Hübner als ziemlich genau im Durchschnitt ein: „Die phänologische Entwicklung der Obstgehölze liegt in etwa im langjährigen Schnitt. Zum Beispiel stehen die Marillenbäume in Wien und Umgebung in Vollblüte oder sind bereits am Verblühen. In der Wachau steht die Marille gerade in Blüte. Kirschen- und Äpfelbäume beginnen in vielen Regionen Österreichs in der nächsten Woche zu blühen."

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Phänologischer Garten an der ZAMG soeben fertiggestellt: Die Pflanzen wurden vor kurzem gesetzt und begleiten in Zukunft auf der Hohen Warte in Wien durch die zehn phänologischen Jahreszeiten. Quelle ZAMG/Hübner.
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Phänologischer Garten an der ZAMG soeben fertiggestellt: Die Pflanzen wurden vor kurzem gesetzt und begleiten in Zukunft auf der Hohen Warte in Wien durch die zehn phänologischen Jahreszeiten. Quelle ZAMG/Hübner.
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Marillenblüte: Die Marillenbäume in Wien und in der Wachau sind derzeit in Blüte, was in etwa dem langjährigen Bühzeitpunkt entspricht. Quelle ZAMG/Hübner.
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Kirschblüte: Nächste Woche stehen in vielen Regionen Österreichs Kirschen- und Äpfelbäume in voller Blüte. Quelle ZAMG/Hübner.
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Web-Links

Projekt ObstVerrückt: www.naturverrueckt.at/obstverrueckt

Zentrum für Citizen Science: www.zentrumfuercitizenscience.at

ZAMG Phänologie: www.phenowatch.at

Lange Nacht der Forschung: www.langenachtderforschung.at

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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