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13.04.2021

Kaltlufteinbruch mit Schnee

Kaltlufteinbruch mit Schnee

©Innsbruck Tourismus

Kaltlufteinbrüche mit Schnee unter 800 Meter gab es in den letzten Jahren in jedem April zumindest in einigen Regionen, wie eine Auswertung der ZAMG zeigt, und werden auch in einem immer wärmeren Klima vorkommen.

Der bisherige Frühling verlief in ganz Österreich sehr trocken und das Temperaturmittel liegt 0,8 Grad unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre.

Der Kaltlufteinbruch hat stellenweise bis in tiefe Lagen Schnee gebracht. Einige Neuschneehöhen von ZAMG-Wetterstationen von Dienstag 8 Uhr: 5 cm Salzburg Freisaal, 10 cm Krimml (S), 8 cm St. Johann/Pongau (S), 6 cm Allentsteig (N), 4 cm Aigen/Ennstal (ST) und Preitenegg (K) und Weitra (N), 3 cm Innsbruck Flughafen (T) und an der Wetterstation Rudolfshütte in den Hohen Tauern auf 2317 Meter Seehöhe lagen Dienstag Früh 45 Zentimeter Neuschnee.

Jedes Jahr Schnee im April unter 800 Meter

„Derartige Temperaturwechsel und Kaltlufteinbrüche sind typisch für den April", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „wenn sich von Süden allmählich sommerlich warme Luft nähert und es im Norden Europas noch winterlich kalt ist. Je nach Wetterlage wird es daher recht schnell warm oder kalt. In den letzten Jahren gab es in jedem April zumindest in einigen Regionen Österreichs selbst unter 800 Meter Seehöhe noch Neuschnee."

Beispiele aus den letzten Jahren

Einige Beispiel zu Kaltlufteinbrüchen mit Neuschnee unter 800 Meter Seehöhe in den letzten Jahren: 2020 vereinzelt (z.B. Gutenstein, Weyer), 2019 vor allem im Westen (z.B. Mayrhofen/Zillertal, Landeck, Bludenz), 2018 vereinzelt (z.B. Mürzzuschlag), 2017 verbreitet und teils sehr viel (z.B. 52cm Neuschnee in Berndorf bei Baden, 85 cm in Weyer), 2016 verbreitet vor allem im Süden (z.B. Lienz, Eisenkappel), 2015 vor allem inneralpin (z.B. Zell/See, 7 Mürzzuschlag), 2014 vereinzelt (Admont, Lunz/See), 2013 verbreitet und teils viel (z.B. Aspang 14 cm, Wien Hohe Warte 6 cm), 2012 vereinzelt im Bergland (z.B. Kitzbühel, Lunz/See, Weyer), 2011 vereinzelt (z.B. Kitzbühel 2cm), 2010 verbreitet (z.B. Lienz, Allentsteig)

Kaltlufteinbrüche auch in einem wärmeren Klima normal

Derartige Kaltlufteinbrüche kommen auch in einem immer wärmeren Klima immer wieder vor, wie die Beispiele der letzten Jahre zeigen. „Die Aprilmonate der 2000er-Jahre waren fast alle durchwegs wärmer als im Durchschnitt der Klimaperiode 1961 bis 1990, trotz gelegentlicher Kaltlufteinbrüche", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik, „der letzte April der zu kühl war, im Vergleich zum Mittel im Zeitraum 1961 bis 1990, war der April 2001."

Im Frühling stellenweise 90 Prozent zu wenig Niederschlag

Die derzeitige Wetterlage mit Regen und Schneefall reduziert die markante Trockenheit dieses Frühlings ein wenig. Seit 1. März gab es österreichweit gesehen rund 50 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Frühling. In einigen Regionen liegt das Defizit über 80 Prozent, zum Beispiel in Osttirol, Oberkärnten und im Nordburgenland.

Die Temperatur liegt in diesem Frühling um 0,8 Grad unter dem Mittel der letzten 30 Jahre (1991-2020).

Stellenweise Frostgefahr

Kaltlufteinbrüche wie derzeit sind oft auch eine Gefahr für den Obst- und Weinbau, wenn der Himmel in den Nächten aufklart und es frostig wird. Diese Woche kann das im Großteil Österreichs besonders in der Nacht auf Donnerstag und auf Freitag der Fall sein, speziell im Süden und Westen Österreichs.

Die ZAMG informiert dazu unter anderem in kostenlosen Spezialprognosen für den Obst- und Weinbau in der Steiermark in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Steiermark.

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Web-Links

Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

Warnungen: www.zamg.at/warnungen

Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell

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