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23.06.2022

Neue Plattform für Warnung vor Sonnenstürmen

Neue Plattform für Warnung vor Sonnenstürmen

©NASA

Das derzeit laufende und von der ZAMG koordinierte Projekt SWAP vernetzt alle in Österreich am Thema Weltraumwetter Forschenden und potenziell Gefährdete, wie zum Beispiel Stromversorger. Szenarien und Vorhersagesysteme werden entwickelt und eine Plattform mit nutzergerechten Informationswegen aufgebaut.

Am Freitag, 24. Juni 2022, findet an der ZAMG Wien ein Workshop im Rahmen von SWAP statt.

Der Begriff Weltraumwetter (Space Weather) bezeichnet den Zustand des erdnahen Weltraums und der oberen Atmosphäre der Erde. Das Weltraumwetter wird hauptsächlich durch die Sonne bestimmt. Die Wechselwirkungen zwischen Wolken geladener Partikel im Sonnenwind und dem geomagnetischen Feld können zu geomagnetischen Stürmen führen (Sonnenstürmen).

Auswirkungen auf Stromnetze und Navigation

Weltraumwetter wird erst seit ungefähr 30 Jahren intensiver erforscht. Es zeigte sich dabei, dass in der früheren Vergangenheit Sonnenstürme aufgetreten sind, die verheerende Auswirkungen auf die heutige technische Infrastruktur hätten. Die Wiederholrate derartiger Ereignisse ist jedoch weitgehend unbekannt. Aufgrund der Auswirkungen von Weltraumwetter auf den stetig zunehmenden Flugverkehr sowie auf immer stärker genutzte kritische Infrastruktur wie Stromnetze und Satellitennavigation, ist die Bedeutung des Themas Space Weather nach wie vor unterschätzt.

Die ZAMG arbeitet in mehreren Projekten an der Vorhersage von Weltraumwetter und betreibt mit dem Conrad Observatorium eines der weltweit modernsten geophysikalischen Observatorien, an denen auch Weltraumwetter und Sonnenstürme gemessen werden.

SWAP: Space Weather - an Austrian Platform

Das 2021 gestartete und bis 2024 laufende Projekt „Space Weather: an Austrian Platform (SWAP)“ bringt erstmals alle mit dem Thema in Österreich Beschäftigten zusammen.

Im Rahmen von SWAP erstellen wir eine österreichische Plattform zum Thema Weltraumwetter, auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse von potenziell Gefährdeten“, sagt Projektleiter Roman Leonhard von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Unser Ziel ist einerseits, offene Forschungsfragen zu behandeln und Synergien unter den Forschungsorganisationen zu ermitteln. Andererseits erheben wir gemeinsam mit den Betroffenen, wie Energieversorgern, den konkreten Bedarf, um mit neuen Warn- und Informationssystemen optimal auf Anforderungen der jeweiligen Branchen und Regionen einzugehen.“

Am Freitag, 24. Juni 2022, findet an der ZAMG in Wien ein Workshop mit allen Beteiligten statt. Ein Thema ist dabei der derzeit entstehende Prototyp der neuen Space Weather Plattform.

FFG Projekt

SWAP wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziert. An der Durchführung beteiligt sind ZAMG (Leitung), Seibersdorf Labor GmbH, Austrian Power Grid GmbH, Universität Graz, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Technische Universität Graz und JOANNEUM Research.

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Weitere Informationen

FFG Projektbeschreibung: https://projekte.ffg.at/projekt/4052504

Conrad Observatorium: https://www.conrad-observatory.at/

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