01.10.2020
Erdbeben im September 2020
Erdbeben in Österreich
Lage der Epizentren und Stärke der Fühlbarkeit der im September 2020 in Österreich verspürten Erdbeben.
Etwa 50 lokalisierbare Ereignisse umfasste eine Erdbebenserie, die sich am 3. und 4. September bei Fulpmes in Tirol ereignete, es wurden aber nur die beiden stärksten Beben von der Bevölkerung wahrgenommen. Die deutlich spürbaren Erschütterungen vom 4. September um 07:59 Uhr MESZ (Magnitude 2,8) wurden von über 200 Personen dem Erdbebendienst der ZAMG gemeldet. Die Leute fühlten ein Zittern oder Rütteln des Gebäudes, auch Bebengeräusche waren hörbar. Das Epizentrum befand sich ca. 2 km nordöstlich von Fulpmes (47,16°N, 11,38°O), die Intensität betrug 4 Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala EMS-98.
Eine knappe Stunde später, um 08:55 Uhr, wurde ein etwas schwächeres Beben der Magnitude 2,4 von der Bevölkerung mit einer Intensität von 3-4 Grad (EMS-98) verspürt. Die restlichen Beben der Serie waren sehr schwach und wurden nur instrumentell erfasst.
In der östlichen Goldberggruppe in den Hohen Tauern, Kärnten, (Epizentrum 46,96°N, 13,12°O) ereignete sich nächtens am 19. September um 02:49 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 2,6. In den umliegenden Orten von Flattach bis Mallnitz waren die Vibrationen so deutlich zu spüren, dass mehrere Personen aus dem Schlaf gerissen wurden. Die Intensität erreichte 4 Grad auf der EMS-98.
Der Erdbebendienst der ZAMG dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.
Intensitätsskala ( EMS-98 )
Auszug aus Kurzform der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg
3 Grad | Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln. |
4 Grad | Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln. |
Weltweite starke Erdbeben
Datum | Weltzeit | M | Epizentrum | Kommentar |
---|---|---|---|---|
01.09.2020 | 04:09 | 6,8 | Chile, vor der Küste 27,97°S 71,30°W |
Sehr dünn besiedelte Atacama-Region, leichte Schäden, starke Nachbeben bis M=6,5 |
06.09.2020 | 06:51 | 6,7 | Mittelatlantischer Rücken 7,69°N 37,22°W |
Unbewohntes Meeresgebiet |
06.09.2020 | 15:23 | 6,3 | Philippinen, vor Mindanao 6,27°N 125,83°O |
Bebenherd in 120 km Tiefe, keine Berichte über große Schäden |
11.09.2020 | 07:35 | 6,2 | Chile, bei Tocopilla 21,40°S 69,91°W |
Sehr dünn besiedeltes Gebiet, keine Berichte über große Schäden |
15.09.2020 | 03:41 | 6,4 | Russland, Kamtschatka 55,93°N 158,45°O |
Sehr dünn besiedelt, keine Schäden |
18.09.2020 | 21:43 | 6,9 | Mittelatlant.Rücken 0,92°N 26,84°W |
Unbewohntes Meeresgebiet |
29.09.2020 | 04:08 | 4,7 | Zentral-Iran 31,50°N 51,20°O |
Zwei Verletzte, zahlreiche Gebäudeschäden |
Weltzeit = Greenwich Mean Time GMT bzw. UTC
M = Magnitude (logarithmisches Energiemaß)
Die Koordinaten der Weltbeben stammen von USGS oder EMSC,
jene des Bebens in Kroatien vom Erdbebendienst der ZAMG.
Angaben ohne Gewähr
Der Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
1190 Wien, Hohe Warte 38
Telefon: +43 1 360 26 2508
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