01.04.2020
Erdbeben im März 2020
Erdbeben in Österreich
Im März 2020 wurden in Österreich neun Erdbeben von der Bevölkerung verspürt. Vier ereigneten sich in Tirol, drei in Kärnten und zwei in Kroatien.
Lage der Epizentren der im März 2020 in Österreich verspürten Erdbeben. Für die Beben im Ausland ist die Maximalintensität in Österreich angegeben.
Einige Kilometer südöstlich von Ferlach, Kärnten (46,51°N, 14,38°O) ereignete sich am 1. März um 23:50 Uhr MEZ ein Erdbeben der Magnitude 2,1, das von einigen Personen schwach wahrgenommen wurde. Die Intensität betrug 3 Grad auf der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).
Am 2. März wurde etwa 8 km südöstlich von Schwaz, Tirol (47,30°N, 11,79°O) eine Erdbebenserie registriert. Die stärksten Ereignisse um 02:10 Uhr (Magnitude 2,2) und 02:12 Uhr MEZ (Magnitude 2,4) wurden von einigen Personen im Raum Wattens und Schwaz sowie im Zillertal mit einer Intensität von 2-3 und 3 Grad auf der EMS-98 verspürt. Außerdem konnten zwei schwächere Beben der Magnituden 1,8 und 1,1 um 02:09 Uhr MEZ und 03:34 Uhr MEZ durch ein Grollen vereinzelt wahrgenommen werden.
Ein Erdbeben der Magnitude 2,0 ereignete sich am 7. März um 06:14 Uhr MEZ in Gallizien, Kärnten (46,54°N, 14,52°O). Das Beben wurde in einigen Orten im Bereich des Epizentrums mit einer Intensität von 3-4 Grad auf der EMS-98 verspürt.
In der Umgebung von Imst, Tirol, konnten viele Menschen am 13. März um 18:39 Uhr MEZ ein Erdbeben der Magnitude 2,1 wahrnehmen, das sich nördlich von Imsterberg (47,22°N, 10,69°O) ereignete. Die Epizentralintensität betrug 4 Grad auf der EMS-98.
Am 22. März wurde die kroatische Hauptstadt Zagreb um 06:24 Uhr MEZ von einem schweren Erdbeben der Magnitude 5,4 erschüttert, dessen Epizentrum etwa 7 km nordöstlich der Stadt lag (45,88°N, 16,02°O). Das Beben forderte ein Todesopfer und Dutzende Verletzte, besonders in der Altstadt gab es schwere Schäden an Gebäuden. Um 07:01 Uhr MEZ folgte ein starkes Nachbeben der Magnitude 5 (45,93°N, 15,96°O), das weitere Schäden verursachte. In Österreich konnten beide Beben deutlich von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Es sind mehr als 2000 Wahrnehmungsberichte vor allem aus der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland beim Erdbebendienst der ZAMG eingelangt. Deutlich weniger Meldungen kamen aus Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich sowie aus Wien. Die Maximalintensität betrug in Österreich 4-5 Grad auf der EMS-98. In Einzelfällen wurden Risse im Verputz gemeldet. Das Nachbeben wurde mit maximal 3-4 Grad in Österreich wahrgenommen.
Etwa 10 km südöstlich von Imst, Tirol (47,17°N, 10,81°O) lag das Epizentrum des Erdbebens vom 24. März um 23:16 Uhr MEZ. Es wurde im Pitztal, Ötztal und im Inntal mit einer Intensität von maximal 3-4 Grad auf der EMS-98 wahrgenommen. Die Magnitude betrug 1,9.
Am 30. März bebte um 09:10 Uhr MESZ die Erde neuerlich in Kärnten bei Ferlach (46,49°N, 14,34°O). Das Erdbeben der Magnitude 2,2 wurde im Umkreis von etwa 15 Kilometern, unter anderem auch in Klagenfurt, schwach wahrgenommen. Häufig konnte ein Grollen gehört werden. Die maximale Intensität wurde in Ferlach erreicht und betrug 3-4 Grad auf der EMS-98.
Der Erdbebendienst der ZAMG dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.
Intensitätsskala ( EMS-98 )
Auszug aus Kurzform der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg
2 Grad | Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen. |
3 Grad | Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln. |
4 Grad | Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln. |
5 Grad | Stark fühlbar: In Gebäuden von den meisten Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf und zu. An wenigen, vor allem schadensanfälligen Gebäuden treten Haarrisse auf. |
Weltweite starke Erdbeben
Datum | Weltzeit | M | Epizentrum | Kommentar |
---|---|---|---|---|
14.03.2020 | 10:01 | 6,3 | Neuseeland, vor Raoul Island 27,42°S 175,69°W |
Im Pazifik |
18.03.2020 | 13:09 | 5,7 | USA, Salt Lake City 40,75°N 112,08°W |
Stromausfälle und einige Schäden, vor allem an historischen Gebäuden |
18.03.2020 | 17:45 | 6,2 | Indonesien, 250 km vor Bali 11,06°S 115,15°O |
Im Indischen Ozean |
20.03.2020 | 01:33 | 5,7 | China, Xegar 28,61°N 87,33°O |
Epizentrum im Mount Everest National Park, keine Schäden bekannt |
21.03.2020 | 00:49 | 5.7 | Griechenland, im Nordwesten 39,30°N 20,62°O |
Zwei Verletzte, einige Schäden |
22.03.2020 | 05:24 | 5,4 | Kroatien, nördl. von Zagreb 45,88°N 16,02°O |
Ein Todesopfer, 18 Schwerverletzte, mind. 250 Gebäude beschädigt Nachbeben M 5.0 um 06:01 UTC: weitere Schäden |
25.03.2020 | 02:49 | 7,5 | Russland, 220 km vor den Kurilen 48,99°N 157,69°O |
Im Nordpazifik |
Weltzeit = Greenwich Mean Time GMT bzw. UTC
M = Magnitude (logarithmisches Energiemaß)
Die Koordinaten der Weltbeben stammen von USGS oder EMSC,
jene des Bebens in Kroatien vom Erdbebendienst der ZAMG.
Angaben ohne Gewähr
Der Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
1190 Wien, Hohe Warte 38
Telefon: +43 1 360 26 2508
E-Mail