Erdbeben im Juli 2020

Erdbeben in Österreich

Im Juli 2020 wurden in Österreich sechs Erdbeben von der Bevölkerung wahrgenommen. Zwei Epizentren lagen in Vorarlberg, jeweils eines in Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und in Slowenien.

^{Lage der Epizentren und Stärke der Fühlbarkeit der im Juli 2020 in Österreich verspürten Erdbeben. Für das Beben in Slowenien ist die maximale Intensität in Österreich angegeben.}

Ein schwaches Beben der Magnitude 1,8 mit Epizentrum in Rohrendorf bei Krems, Niederösterreich (48,43°N, 15,67°O), wurde am 8. Juli um 08:49 Uhr MESZ von einigen Personen durch ein leichtes Zittern gespürt. Die Intensität erreichte 2-3 Grad auf der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).

Das heftige Erdbeben, das sich bei Bovec in Slowenien (46,32°N, 13,54°O) am 17. Juli frühmorgens um 04:50 Uhr MESZ mit einer Magnitude von 4,3 ereignete, wurde in großen Teilen Kärntens und vereinzelt auch in Osttirol wahrgenommen. Die deutlich spürbaren Erschütterungen weckten vor allem in grenznahen Regionen des Dreiländerecks, etwa im Raum Arnoldstein und Villach, viele Menschen aus dem Schlaf, Gläser und Geschirr klirrten, Möbel rüttelten. Knapp 500 online-Wahrnehmungsberichte wurden dem Erdbebendienst der ZAMG zugesendet. Die maximale Intensität in Österreich betrug 4 Grad (EMS-98).

Zweimal wurde die Bevölkerung im Raum Damüls in Vorarlberg (47,28°N, 9,92°O) am Abend des 23. Juli von Erdbeben überrascht. Das Hauptbeben mit einer Magnitude von 2,6 um 20:38 Uhr MESZ war nur wenig stärker als das stärkste Nachbeben um 23:00 Uhr MESZ (Magnitude 2,4). Der Erdbebendienst registrierte etwa 300 sehr schwache Nachbeben, die nur mit Messinstrumenten nachweisbar waren. Die Intensitäten der beiden fühlbaren Beben lagen bei 3-4 und 3 Grad (EMS-98).

Einen sehr lauten Knall vernahmen die Bewohner im Raum südwestlich von Neumarkt im Mühlkreis, Oberösterreich (48,41°N, 14,46°O), am 27. Juli morgens um 06:50 Uhr MESZ. Durch die für diese Region typische geringe Herdtiefe von etwa 2 km waren die Bebengeräusche deutlich wahrzunehmen und die Erschütterungen deutlich zu spüren. Das Beben der Magnitude 2,3 hatte eine Intensität von 4 Grad (EMS-98).

Am 29. Juli ereignete sich um 16:24 Uhr MESZ bei Inzing in Tirol (47,28°N, 11,18°O) ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Etwa 270 Meldungen sind beim Erdbebendienst der ZAMG zu diesem Beben eingelangt, die meisten aus Seefeld, Inzing und Zirl. Auch zahlreiche Personen im Freien konnten die Erschütterungen deutlich wahrnehmen und ein lautes Grollen hören. Die Intensität betrug maximal 4 Grad (EMS-98).

Der Erdbebendienst der ZAMG dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.

Intensitätsskala ( EMS-98 )
^{Auszug aus Kurzform der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg}

Weltweite starke Erdbeben

^{Weltzeit = Greenwich Mean Time GMT bzw. UTC                                                                                     
M = Magnitude (logarithmisches Energiemaß)
Die Koordinaten der Weltbeben stammen von USGS oder EMSC,
jene des Bebens in Kroatien vom Erdbebendienst der ZAMG.
Angaben ohne Gewähr}

Der Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
1190 Wien, Hohe Warte 38
Telefon: +43 1 360 26 2508
E-Mail