01.03.2018
Erdbeben im Februar 2018
Erdbeben in Österreich
Im Berichtsmonat wurden in Österreich neun Erdbeben von der Bevölkerung wahrgenommen – zwei in Vorarlberg, vier in Tirol, eines in Niederösterreich und zwei mit Epizentren in Italien. Am stärksten wurde ein Beben der Magnitude 3,9 bei Wald am Arlberg verspürt.
Die Karte zeigt die Epizentren der in Österreich verspürten Erdbeben im Februar 2018.
Für die Beben in Italien sind die Maximalintensitäten in Österreich (EMS-98) angegeben.
Nur 15 Tage nach einem kräftigen Erdbeben bei Wald am Arlberg in Vorarlberg erschütterte ein ähnlich starkes Beben dieselbe Region. Das Erdbeben mit einer Magnitude von 3,9 ereignete sich am 1. Februar um 02:47 Uhr MEZ bei Wald am Arlberg (47,15°N, 10,01°O) und wurde vom Tiroler Oberland über Vorarlberg bis in die Ostschweiz verspürt. Die Erdstöße waren stark fühlbar, sodass viele Personen aufgeweckt wurden oder erschraken. Im Epizentralgebiet wurde von umgefallenen Gegenständen berichtet, und teilweise traten auch leichte Gebäudeschäden wie Haarrisse im Verputz oder Herabfallen kleiner Verputzteile auf. Einige Personen empfanden die Vibrationen als beängstigend und flüchteten ins Freie. Die Intensität im Epizentrum wurde zu 5 Grad auf der EMS-98 bestimmt.
Mit einer Intensität von 2-3 Grad EMS-98 wurde am 2. Februar um 18:24 Uhr ein schwaches Erdbeben der Magnitude 0,5 nur vereinzelt schwach wahrgenommen. Das Epizentrum befand sich 4 km nördlich von Puchberg am Schneeberg (47,75°N, 15,90°O) in Niederösterreich.
Am 18. Februar um 07:14 Uhr ereignete sich 6 km südöstlich von Telfs (47,27°N, 11,13°O) in Tirol ein Erdbeben der Magnitude 2,4. Das Beben wurde teilweise deutlich von der Bevölkerung verspürt und erreichte eine Intensität von 3-4 Grad EMS-98.
Als Fortsetzung der Erdbebenserie bei Fulpmes vom November 2017 wurde am 21. Februar um 07:55 Uhr ein weiteres Beben bei Fulpmes (47,15°N, 11,37°O) in Tirol vereinzelt wahrgenommen. Die Intensität betrug 2 Grad auf der EMS-98 bei einer Magnitude von 1,5.
Bei Dalaas (47,16°N, 10,01°O) in Vorarlberg ereignete sich am 22. Februar um 03:35 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 1,9. Die Intensität betrug 3 Grad auf der EMS-98.
Ebenfalls am 22. Februar erschütterte um 14:49 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 2,4 den Bereich des Oberinntals bis hin nach Innsbruck. Das Epizentrum befand sich 4 km östlich von Ried im Oberinntal (47,05°N, 10,70°O) in Tirol. Die Intensität betrug knapp 4 Grad EMS-98.
Am 25. Februar um 09:16 und 16:53 Uhr ereigneten sich im Friaul bei Forni di Sopra (46,37°N, 12,59°O) in Italien zwei kräftige Erdstöße mit Magnituden von 4,1 und 3,6. Das etwa 30 km von der Staatsgrenze entfernte stärkere Erdbeben wurde in Osttirol, im Westteil Kärntens, im Zillertal und in Bad Gastein wahrgenommen und erreichte in Österreich eine maximale Intensität von 3-4 Grad EMS-98. Für das schwächere Beben betrug die maximale Intensität in Österreich 3 Grad EMS-98.
Etwas nördlich von Innsbruck (47,30°N, 11,41°O) in Tirol ereignete sich am 26. Februar um 14:32 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 2,8. Die Erschütterungen wurden von der Bevölkerung in einem Umkreis von etwa 20 km deutlich wahrgenommen und erreichten 4 Grad auf der EMS-98. In höheren Stockwerken wurde das Beben im Schnitt stärker verspürt. In wenigen Fällen sind wenig standfeste Gegenstände umgefallen oder wurden verschoben. Viele Personen erschraken. Über das online-Wahrnehmungsformular der ZAMG sind mehr als 1200 Wahrnehmungsberichte aus 30 Orten beim Erdbebendienst eingetroffen, etwa 1000 stammen aus Innsbruck.
Der Erdbebendienst der ZAMG dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.
Intensitätsskala ( EMS-98 )
Stark gekürzter Auszug aus der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg
2 Grad | Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen. |
3 Grad | Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln. |
4 Grad | Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln. |
5 Grad | Stark fühlbar: In Gebäuden von den meisten Personen, im Freien von einigen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Einige Personen erschrecken. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark. Kleine Objekte werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf und zu. |
Weltweite starke Erdbeben
Datum | Weltzeit | M | Epizentrum | Kommentar |
---|---|---|---|---|
06.02.2018 | 15:50 | 6,4 | Taiwan, Hualian 24,17°N 121,65°O |
17 Todesopfer, hunderte Verletzte |
16.02.2018 | 23:39 | 7,2 | Mexiko, Oaxaca 16,65°N 97,65°W |
Zwei Verletzte, Hunderte Häuser beschädigt, Absturz Rettungshubschrauber (13 Todesopfer) |
25.02.2018 | 17:44 | 7,5 | Papua Neuguinea, Porgera 6,15°S 142,77°O |
Mind. 75 Todesopfer, mehr als 500 Verletzte, ganze Dörfer völlig zerstört, mehrere Erdrutsche begruben Häuser und Straßen, Ausfall von Wasser- und Stromversorgung |
Weltzeit = Greenwich Mean Time GMT bzw. UTC
M = Magnitude (logarithmisches Energiemaß)
Angaben ohne Gewähr.
Der Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
1190 Wien, Hohe Warte 38
Telefon: +43 1 360 26 2508
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