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21.05.2012

WMO erklärt ZAMG-Projekt zum weltweiten Vorzeigeprojekt

WMO erklärt ZAMG-Projekt zum weltweiten Vorzeigeprojekt

INCA-CE (© ZAMG)

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), eine Organisation der Vereinten Nationen, hat vor kurzem das Projekt INCA-CE der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zum weltweiten Vorzeigeprojekt erklärt.

Das Projekt INCA-CE verbindet meteorologische Prognosen und Warnungen mit Anwendungen aus Zivilschutz, Hochwasserschutz und Straßensicherheit zahlreicher europäischer Organisationen. Es ist das derzeit einzige Projekt weltweit, das Anwendungen in einem derart großen transnationalen und multidisziplinären Rahmen verbindet.

Praktische Anwendungen für Krisenmanagement und Risikoprävention

Koordiniert wird INCA-CE von der ZAMG in Österreich. Projektleiter Dr. Yong Wang (ZAMG): „Die Aufnahme als weltweites Vorzeigeprojekt der WMO bestätigt die führende Rolle der ZAMG in Forschung und Anwendung meteorologischer Prognose- und Warnsysteme. Beachtlich ist auch, dass die WMO bereits nach der ersten Begutachtung so entschieden hat. Ausschlaggebend für die schnelle Entscheidung war vor allem, dass in INCA-CE meteorologische Vorhersagesysteme direkt an praktische Anwendungen aus Krisenmanagement und Risikoprävention gekoppelt werden. Und dass es dabei auf einer sehr breiten internationalen Basis zu einem regelmäßigen Wissenstransfer zwischen Entwicklern und Anwendern kommt.“

Basis für Anwendungen in Entwicklungsländern

Vorzeigeprojekte der WMO dienen unter anderem dazu, mit Hilfe von Kooperationen und Trainings Wetterprognosen und Wetterwarnungen in Entwicklungsländern massiv zu verbessern. So können erprobte und erfolgreiche Systeme direkt in den jeweiligen Ländern adaptiert werden, ohne dass damit lokale hohe Forschungs- und Entwicklungskosten anfallen.

INCA: Von Österreich über Zentraleuropa zur weltweiten Anwendung

INCA (Integrated Nowcasting through Comprehensive Analysis) wurde an der ZAMG entwickelt und liefert eine zeitlich und räumlich sehr hochauflösende Wetteranalyse und Wettervorhersage unter besonderer Berücksichtigung regionaler und kleinräumiger geografischer Effekte. In INCA fließen alle verfügbaren Wetterinformationen ein, wie Daten von Wetterstationen, Radar und Satellit, sowie detaillierte Informationen über Geländestrukturen. INCA ist in Österreich seit einigen Jahren Basis für Anwendungen der Hochwasser- und Straßendienste.

Die Idee von INCA-CE (CE steht für Central Europe) ist, in das erfolgreiche System zumindest auch die Nachbarländer Österreichs einzubinden. Da meteorologische Ereignisse oft Auswirkungen über die Grenzen hinweg haben, zum Beispiel bei Hochwasser führenden Flüssen.

Mittlerweile koordiniert die ZAMG in diesem WMO Projekt insgesamt 24 Partner aus Österreich, Belgien, China, Kroatien, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Italien, Israel, Polen, Slowenien, der Slowakei, Schweiz und Türkei. Diese Partner vertreten nationale und regionale hydrologische Wetterdienste, Forschungsinstitute und staatliche und regionale Instanzen in Hydrologie, Zivilschutz und Straßensicherheit.
Projektleiter ist Dr. Yong Wang, der an der ZAMG unter anderem für die Entwicklung meteorologischer Vorhersagsysteme verantwortlich ist.

Analysen des aktuellen Wetterzustandes von INCA sind frei zugänglich auf der Website der ZAMG zu finden, unter www.zamg.at/incaanalyse.
Detaillierte Informationen (in englischer Sprache) zu INCA-CE finden Sie auf www.inca-ce.eu