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18.09.2017

Verständliche Wissenschaft beim zweiten Sonnblick-Symposium

Verständliche Wissenschaft beim zweiten Sonnblick-Symposium

©ZAMG/Niedermoser

Am vergangenen Wochenende (16.-17. September 2017) veranstalteten die ZAMG und die Österreichische Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin das 2. Sonnblick-Symposium zu Alpinismus, Meteorologie und Höhenmedizin.

Die Idee des Sonnblick-Symposiums ist, aktuelle Wissenschaft für alle Interessierten allgemein verständlich zu präsentieren. „Und noch spannender ist die Sache natürlich, wenn das direkt an einem sehr außergewöhnlichem Forschungsort passiert, wie dem Sonnblick-Observatorium in 3100 Meter Seehöhe", sagt Bernhard Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Leider konnten wir das Symposium wegen des schlechten Wetters nicht direkt im Forschungsobservatorium am Gipfel durchführen, bei der Rojacherhütte, in 2700 Meter, war wegen Schnee und White-Out Schluß. Trotzdem waren das Interesse groß, der Austausch intensiv und die Stimmung ausgezeichnet. 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und Spanien waren im alpinen Talschluß in Kolm Saigurn, am Fuße des Sonnblicks, dabei."

Von „Zeichen des Bergwetters" bis „Moderne Möglichkeiten der Vorakklimatisation"

Veranstalter des 2. Sonnblick-Symposiums waren die Österreichische Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin (ÖGAHM) und die ZAMG, unterstützt vom Nationalpark Hohe Tauern, dem Sonnblickverein und dem Alpenverein Rauris.

Ziel ist, die Inhalte Alpinismus, Meteorologie und Höhenmedizin miteinander zu verknüpfen und an die alte Tradition von Sonnblick-Tagungen, die zurückgehen auf die 1920er-Jahre, fortzusetzen. So präsentierte beispielsweise die ZAMG-Meteorologin Susanne Lentner „Natur lesen - die Zeichen des Bergwetters" und Martin Burtscher, von der Universität Innsbruck, berichtete über neueste Erkenntnisse zu „Höhenbergsteigen: moderne Möglichkeiten der Vorakklimatisation".

Einblick in einen international herausragenden Forschungsstandort

Die Leiterin des Sonnblick-Observatoriums, Elke Ludewig, gab einen Einblick in einige der laufenden Forschungsprojekte und zeigte, warum das Observatorium ein international gefragter Forschungsstandort ist. So wurde das Sonnblick-Observatorium zum Beispiel 2016 in den elitären Kreis von weltweilt nur 31 globalen GAW-Stationen aufgenommen. Das Programm Global Atmosphere Watch (GAW) der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) überwacht weltweit die chemische Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften der Atmosphäre.

Die angeregten Diskussionen während und nach den Vorträgen zeigten, wie groß das Interesse an Wissenschaft und Forschung ist und motivierten die Veranstalter am Ende der Veranstaltung gleich für die Zukunft zu planen: „Es wäre schön, wenn wir 2018 das dritte medizin-meteorologische Sonnblicksymposium durchführen können", sagte Günther Sumann, Präsident der ÖGAHM. „Und dann endlich einmal bei gutem Wetter direkt im Observatorium am Gipfel des Sonnblicks", ergänzte Bernhard Niedermoser, Leiter der ZAMG Salzburg/Oberösterreich.

Observatorium für unterschiedliche Fachbereiche und Organisationen

Die ganzjährige Betreuung und die einzigartige Lage machen das Sonnblick-Observatorium zu einem nationalen und internationalen Kompetenzzentrum zur Erforschung von Atmosphäre, Eis und Biosphäre. Jedes Jahr ist das Observatorium Teil von rund 40 Forschungsprojekten. Aus dem anfangs rein meteorologischen Observatorium ist ein bei nationalen und internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen gefragter Standort geworden. Das bringt zahlreiche Synergien. So werden zum Beispiel die Messungen der UV-Strahlungen auch in Projekten der Biologie und Medizin verwendet. Das Sonnblick-Observatorium schlägt auch eine Brücke von der Grundlagenforschung zu anwendungsorientierter Forschung. Beispielsweise gehen die hier erhobenen Daten und Ergebnisse in das Erstellen von Klimaszenarien für die nächsten Jahrzehnte in Österreich und Europa ein. Daraus können konkrete Anpassungsmaßnahmen für die Folgen des Klimawandels entwickelt werden.

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Alpinismus, Meteorologie und Höhenmedizin in Theorie und Praxis: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. Sonnblick-Symposiums beim Aufstieg zur Rojacherhütte. Foto: ZAMG/Niedermoser –>zum Download in voller Auflösung

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Web-Links

Sonnblick-Observatorium: www.sonnblick.net

ZAMG: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

Österreichische Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin (ÖGAHM): www.alpinmedizin.org