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07.06.2018

Konferenz „Gemeinden und Naturgefahren“

Konferenz „Gemeinden und Naturgefahren“

©ASDR

Von 11. bis 12. Juni 2018 findet an der Technischen Universität in Wien eine Konferenz zum Thema „Gemeinden und Naturgefahren" statt. Organisatoren sind die österreichische Plattform des internationalen Programms für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen UN-ISDR (United Nations International Strategy for Disaster Reduction) sowie EUSALP (EU-Strategie für den Alpenraum).

Muren, Überschwemmungen, Hagel - die Unwetter der letzten Wochen brachten enorme Schäden in vielen Gemeinden Österreichs. Wie können sich die Regionen vor extremen Wetterereignissen schützen und sich an ein änderndes Klima anpassen? Darüber diskutieren nächste Woche bei der Konferenz „Gemeinde und Risiko: Nationale Umsetzung des Sendai Framework for Disaster Risk Reduction" rund 100 Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen (11. bis 12. Juni 2018 im Kuppelsaal der TU Wien). Am Programm stehen unter anderem die Themen „Welche Rahmenbedingungen ändern sich hinsichtlich der Naturkatastrophen?", „Worin bestehen Konfliktfelder in österreichischen Gemeinden im Umgang mit Gefahren und Risiken?" und „Welche Instrumente und Prozesse bietet ein funktionierendes Risikomanagement?". Das gesamte Programm finden Sie ->hier

Breite Kooperationen für neue Herausforderungen

In Österreich wird das Programm für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen (UN-ISDR) von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) koordiniert. Für ZAMG-Direktor Staudinger ist die Konferenz ein Beispiel für die wichtige breite Kooperation, die für effiziente und langfristige Schutz- und Präventionsmaßnahmen notwendig ist: „Bei der Konferenz diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedensten Sektoren die möglichen gemeinsamen Lösungsansätze. Dazu gehören die Gemeinden, Länder, Bundesministerien und Einsatzorganisationen sowie Wissenschafts- und Forschungsorganisationen und Firmen, die im Bereich von Katastrophenschutz und Prävention tätig sind. Das Sendai Rahmenprogramm der Vereinten Nationen hat das Ziel, im Zeitraum 2015 bis 2030 weltweit Aktionen zu setzen, die das Katastrophenrisiko minimieren. Dabei ist wichtig, dass alle Akteure eingebunden sind, von der regionalen über die nationale bis zur internationalen Ebene."

Von erfolgreichen Beteiligungsbeispielen lernen

Die Zahl der klima- und wetterbedingten Katastrophen hat in Österreich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Naturgefahrenmanagement und Klimawandelanpassung sind eng miteinander verbunden. Um Klimarisiken effektiv zu managen, müssen beide Bereiche künftig aber noch stärker verschränkt werden. „Jede Gemeinde ist anders. Es ist eine große Herausforderung, rechtzeitig Risiken zu erkennen, zu bewerten und passende Lösungen für die spezifische regionale Situation zu entwickeln, erklärt Karl Kienzl, stv. Geschäftsführer des Umweltbundesamtes. „Die besten Lösungen kommen dann zustande, wenn alle Betroffenen gemeinsam daran arbeiten. Und das gilt für alle Gemeinden gleichermaßen."

Bewusstsein schaffen und gemeinsam vorsorgen

Nachhaltige Risikovorsorge basiert auf der Beteiligung und Kooperation der Menschen, die durch Naturgefahren betroffen sind. Dies funktioniert in Österreich durch Modelle wie Wasserverbände oder -genossenschaften, die Schutzmaßnahmen gemeinsam finanzieren und erhalten. Der Leiter der österreichischen Wildbach- und Lawinenverbauung im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Florian Rudolf-Miklau hält fest: „Risiko Governance ist ein essentieller Bestandteil des Risikomanagements. Durch die Erweiterung des Bewusstseins und des Wissens für Gefahren und Risiko der Bevölkerung wird eine Risikokultur geschaffen und öffentlicher Diskurs etabliert."

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Web-Links

Programm der Tagung (11./12.6.18) –>hier

Austrian Strategy for Desaster Risk Reduction: www.isdr.at

UN-ISDR (International Strategy for Disaster Reduction): www.unisdr.org

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