27.11.2024
Ausbildung für Lawinenwarnkommissionen
Die GeoSphere Austria führt in Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg von 28. bis 30. November 2024 am Kitzsteinhorn eine Ausbildung für Mitglieder von Lawinenwarnkommissionen durch.
„Zu den Inhalten der Ausbildung zählen unter anderem das Interpretieren von meteorologischen Daten für die Lawinengefahr, das Durchführen und Auswerten von Schneedeckenuntersuchungen mit Schneeprofilen und Stabilitätstests sowie das richtige Verhalten bei Hubschraubereinsätzen“, erklärt Michael Butschek, Leiter der GeoSphere Austria Regionalstelle Salzburg/Oberösterreich und Leiter der Lawinenwarnzentrale Salzburg.
Expertise für Maßnahmen wie Sprengungen und Sperren
Alleine in Salzburg sind es 960 Mitglieder von Lawinenwarnkommissionen, die ehrenamtlich und im Zuge der beruflichen Tätigkeit (Angestellte der Bergbahnen) jeden Winter eine verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Sie beurteilen die aktuelle Lawinengefahr ihrer Region, schätzen die Sicherheit für Siedlungen, Pisten, Loipen, Wander- und Verkehrswege ein und empfehlen den örtlich Sicherungspflichtigen Maßnahmen, wie Lawinensprengungen oder Sperren.
„Die Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen erhalten eine solide Ausbildung durch Fachleute, aufgeteilt in einen Grundlehrgang und einen Fortbildungslehrgang und übernehmen mit ihrer Erfahrung und ihrer Ortskenntnis Verantwortung für ihre Region“, so Alexander Schweiger seitens des Landes Salzburg zuständig für den Lawinenwarndienst.
Wichtige Informationsbausteine für Lawinenberichte
Die regionalen Lawinenwarnkommissionen liefern auch wertvolle Informationen aus ihren Zuständigkeitsbereichen für die täglichen Lawinenberichte der Bundesländer (->Lawinenberichte ).
„Das Zusammenspiel von aktueller regionaler Expertise der Lawinenwarnkommissionen, Katastrophenschutz und dem Lawinenwarn-Team der Geosphere Austria ist sehr wichtig und produktiv“, sagt Michael Butschek von der GeoSphere Austria, „so entsteht aus allen verfügbaren Informationen täglich ein aktueller Lawinenbericht, der kostenlos für alle verfügbar ist und unbedingt vor jeder Skitour oder Freeride-Aktivität gelesen werden sollte.“
Viele Unfälle vermeidbar
Im Winter 2023/24 gab es bei Lawinenabgängen in Österreich 14 Tote und 41 Verletzte. „Viele Unfälle wären bei guter Vorbereitung und umsichtiger Planung vermeidbar“, sagt Butschek, „die meisten Unfälle gab es bei den Gefahrenstufen 2 und 3. Zwei Lawinentote gab es bei Gefahrenstufe 4 der 5-teiligen Warnskala. Besonders wenn nach Schneefall wieder die Sonne scheint, sind sich die Leute der Gefahr oft nicht bewusst.“
Österreichweite Zusammenarbeit mit Lawinenwarndiensten
Die GeoSphere Austria betreibt im Auftrag der jeweiligen Länder die Lawinenwarndienste für Salzburg, die Steiermark, Niederösterreich und die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖVOG). Mit den anderen Lawinenwarndiensten Österreichs besteht eine enge Zusammenarbeit bezüglich Wetterdaten, Vorhersagen und Warnungen.
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Einsatz nach Lawinenabgang: Besonders wenn nach ergiebigem Schneefall wieder die Sonne scheint, wird die Lawinengefahr oft unterschätzt. Foto: GeoSphere Austria/Butschek. ->volle Auflösung