ZAMG-Projekt mit europaweiten Anwendungen

Diese Woche fand in Podbanske (Slowakei) die Abschlusskonferenz des internationalen Projektes INCA-CE statt. Das Ziel von INCA-CE war, meteorologische Prognosen und Warnungen mit Anwendungen aus Zivilschutz, Hochwasserschutz und Straßensicherheit zahlreicher europäischer Organisationen zu verbinden. Beteiligt waren 16 Institutionen aus acht Ländern. Geleitet wurde INCA-CE von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Im Rahmen von INCA-CE wurden in den letzten dreieinhalb Jahren zahlreiche Vorhaben im zentraleuropäischen Raum umgesetzt, erklärt der Leiter des Projektes Dr. Yong Wang von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Wir haben zum Beispiel neue Algorithmen für die Vorhersage von Sturmböen entwickelt. Sie sind unter anderem für Behörden des Zivilschutzes von großer Bedeutung, wenn es um die Sicherheit von Personen bei Open-Air Veranstaltungen geht. Weiters konnten die Gefahren von Sturzfluten durch Starkregen in komplexem Gelände simuliert werden, mit einer Kombination aus Wettermodellen und hydrologischen Modellen. Außerdem haben wir im Bereich Winterdienste durch verbesserte Prognosen der Bodentemperatur Methoden entwickelt, um mit gezielteren Streumaßnahmen die Straßensicherheit zu erhöhen und die Menge an Streusalz zu reduzieren.“

Weltweites Vorzeigeprojekt für Zusammenarbeit über Grenzen hinweg

Für alle Beteiligten ist ein wesentlicher Erfolg von INCA-CE die Zusammenarbeit von Institutionen und Behörden aus verschiedensten Bereichen und Ländern. Durch den Austausch von Erfahrungen und Strategien im Umgang mit Extremwetterereignissen konnten sehr praxisnah neue meteorologische Methoden und Anwendungen entwickelt werden.

Aus diesem Grund hat im Vorjahr die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), eine Organisation der Vereinten Nationen, das Projekt INCA-CE zum weltweiten Vorzeigeprojekt erklärt. Vorzeigeprojekte der WMO dienen unter anderem dazu, mit Hilfe von Kooperationen und Trainings Wetterprognosen und Wetterwarnungen in Entwicklungsländern massiv zu verbessern. So können erprobte und erfolgreiche Systeme direkt in den jeweiligen Ländern adaptiert werden, ohne dass hohe Forschungs- und Entwicklungskosten anfallen.

Auf der Abschlusskonferenz von INCA-CE in Podbanske (Slowakei) präsentierten diese Woche alle Projektpartner ihre Ergebnisse und besprachen weitere Aktivitäten und Kooperationen.

INCA-CE: In Österreich entwickelt und europaweit verwendet

INCA (Integrated Nowcasting through Comprehensive Analysis) wurde an der ZAMG entwickelt und liefert eine zeitlich und räumlich sehr hochauflösende Wetteranalyse und Wettervorhersage unter besonderer Berücksichtigung regionaler und kleinräumiger geografischer Effekte. In INCA fließen alle verfügbaren Wetterinformationen ein, wie Daten von Wetterstationen, Radar und Satellit, sowie detaillierte Informationen über Geländestrukturen. INCA ist in Österreich seit einigen Jahren Basis für Anwendungen der Hochwasser- und Straßendienste.

Die Idee von INCA-CE (CE steht für Central Europe) war, die Nachbarländer Österreichs und andere europäische Staaten in das erfolgreiche System einzubinden, da meteorologische Ereignisse oft Auswirkungen über die Grenzen hinweg haben (zum Beispiel bei Hochwasser führenden Flüssen).

INCA-CE wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Central Europe Programme gefördert. 

Analysen des aktuellen Wetterzustandes von INCA sind frei zugänglich auf der Website der ZAMG zu finden, unter www.zamg.at/incaanalyse.
Detaillierte Informationen (in englischer Sprache) zu INCA-CE finden Sie auf www.inca-ce.eu .

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Bilder

Projektabschluss INCA-CE: Vorhersagen und Warnungen für Zivilschutz, Hochwasserschutz und Straßensicherheit in Zentraleuropa.
Quelle: Rastislav Bujnak, SHMU.

Web-Links

Projekt-Website INCA-CE: www.inca-ce.eu

INCA-Analysen Österreich: www.zamg.at/incaanalyse

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at