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24.05.2012

Meteorologie ohne Grenzen

Davon profitiert besonders die lokale Landwirtschaft. Am Donnerstag wurde an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien das Projekt GEOSAF gestartet.

 

GEOSAF steht für „Use of global earth observation data to support monitoring and forecasting of water and food security in Eastern Africa“. Das Ziel sind massive Verbesserungen der kurzfristigen und langfristigen Wettervorhersagen und Wetterwarnungen für Ostafrika, mit einem Schwerpunkt auf landwirtschaftliche Anwendungen. Dadurch sollen drohende Hungersnöte in Zukunft rascher erkannt und die Ernährungssicherheit durch Unterstützung der Landwirte in der Region verbessert werden.

Geleitet wird GEOSAF von der ZAMG Wien, in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Technische Universität Wien (TU Wien) und Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse Laxenburg (IIASA). Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA.

Satelliten liefern regionale Spezialinfos aus datenarmen Gebieten

Yong Wang von der ZAMG, Projektleiter von GEOSAF: „Es geht vor allem um die Bodenfeuchte und ihre Wechselwirkungen mit dem regionalen Wetter und dem landwirtschaftlichen Anbau. In diesem Bereich haben ZAMG, TU und IIASA bereits große Erfahrung durch Projekte und Anwendungen in Österreich und Europa, besonders was die Einbindung von speziellen Satellitenmessungen betrifft. In Gebieten wie Ostafrika sind Satellitendaten unverzichtbar, weil es nur sehr wenige direkte Bodenmessungen gibt. Die neuen Satellitengenerationen erlauben uns, sehr spezifische Parameter wie die Bodenfeuchte flächendeckend in hoher Auflösung zu ermitteln.“

GEOSAF lässt sich grob in drei Bereiche aufteilen: 1. Die Qualität der Monats- und Saisonprognosen der globalen Modelle wird erstmals für Ostafrika sehr regional mittels Satellitendaten untersucht. 2. Es wird versucht Indikatoren und Anwendungen zu finden, die der Landwirtschaft durch mittel- und langfristige Wettervorhersagen und -warnungen großen Nutzen bringen. 3. Es wird geprüft, ob und wie sich kurzfristige Prognosen und Warnungen verbessern, wenn sehr regionale Daten spezieller Parameter eingebaut werden. Ein konkreter Fall ist zum Beispiel, wie sich bessere Daten der Bodenfeuchte auf die regionale Regenvorhersage auswirken.

GEOSAF ist auch ein Beitrag der ZAMG zum Globalen Erdbeobachtungs-System der Systeme (GEOSS). Im Rahmen von GEO/GEOSS sollen Erdbeobachtungsdaten und darauf basierende Analysen weltweit verfügbar gemacht werden, besonders auch in den entwicklungsschwächeren Regionen. GEO und GEOSS wird in Österreich seit 2009 von der ZAMG koordiniert.

Das Projekt GEOSAF startet im Mai 2012 und läuft bis Oktober 2013.

Infos zu GEO/GEOSS auf www.zamg.at/geo-sekretariat.

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