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29.04.2013

Hitzeschutzplan Steiermark startet am 1. Mai

Hitzeschutzplan Steiermark startet am 1. Mai

© Land Stmk/FA8B

Die bewährte Kooperation zwischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und Land Steiermark geht in die dritte Saison.

Steht eine Hitzewelle bevor, schickt die ZAMG regionale Hitzewarnungen an Altersheime, Krankenhäuser, Kinderbetreuungsstätten, mobile Dienste sowie Freiwilligen- und Blaulichtorganisationen.

Die Zahl der heißen Tage ist in den letzten Jahrzehnten in allen Regionen der Steiermark stark gestiegen.

„Hitzewellen sind eine oft unterschätze Gefahr," sagt Albert Sudy von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Graz, „denn sie sind nicht so spektakulär wie zum Beispiel Stürme oder schwere Gewitter und wirken nur langsam. Aber besonders für alte und kranke Menschen können Hitzewellen lebensbedrohlich sein. Die lange Hitzewelle im Sommer 2003 wird europaweit mit rund 70.000 Todesfällen in Zusammenhang gebracht."

Land Steiermark und ZAMG: Hitzeschutzplan startet am 1. Mai

Um rechtzeitig auf Hitzewellen zu reagieren, haben das Land Steiermark und die ZAMG ein Hitzewarnsystem eingerichtet. Albert Sudy, Meteorologe an der ZAMG: „Stehen zumindest drei Tage in Folge mit sehr hoher Wärmebelastung bevor, schicken wir regionale Hitzewarnungen an die von der Landessanitätsdirektion definierten Bedarfsträger. Das sind vor allem Altersheime, Krankenhäuser, Kinderbetreuungsstätten, mobile Dienste sowie Freiwilligen- und Blaulichtorganisationen."

Dieser Informationsvorsprung hilft den Einrichtungen, sich noch früher in ihrer Planung und Organisation auf die zusätzlichen Anforderungen einzustellen.

Die Warnungen im Zuge des Hitzeschutzplans Steiermark wurden im Sommer 2011 das erste Mal durchgeführt und gehen heuer in die dritte Saison.

Hochauflösende Computermodelle für regionale Spezialprognosen

Dass Hitzewellen immer besser und vor allem auch regionaler vorhergesagt werden können, liegt besonders an den immer genaueren Prognosemodellen. Albert Sudy: „In einem geografisch so unterschiedlichem Gebiet wie der Steiermark brauchen wir für Hitzewarnungen sehr hochaufgelöste Berechnungen von Temperatur und Luftfeuchte. Wir arbeiten an der ZAMG mit einem speziell für die Alpen entwickelten Vorhersagemodell, das auch kleinräumige Vorgänge sehr genau berechnet. Vor ein paar Jahren lag die räumliche Modellauflösung noch bei zehn Kilometern, jetzt sind es rund zweieinhalb Kilometer."

Hitze ist in der Steiermark häufiger geworden

Die Zahl der Sommertage (wärmer als 25 Grad) und Hitzetage (wärmer als 30 Grad) ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Albert Sudy: „In Graz zum Beispiel hatten wir im Zeitraum 1961 bis 1990 durchschnittlich 44 Sommertage und 4 Hitzetage, im Zeitraum 1971 bis 2000 52 Sommertage und 7 Hitzetage und im Zeitraum 1981 bis 2010 war es im Mittel 63 Sommertage und 12 Hitzetage. Einen ähnlichen Trend gibt es auch in vielen anderen Regionen der Steiermark."

Hier einige Beispiele:

Sommertage (25 Grad und mehr) in den letzten Jahrzehnten (Quelle ZAMG)

Mittel 1961-1990

Mittel 1971-2000

Mittel 1981-2010

2012

Graz

44

52

63

83

Bad Radkersburg

51

61

68

92

Aigen/Ennstal

33

38

44

60

Bruck/Mur

48

51

56

74

Hitzetage (30 Grad und mehr) in den letzten Jahrzehnten (Quelle ZAMG)

Mittel 1961-1990

Mittel 1971-2000

Mittel 1981-2010

2012

Graz

4

7

12

28

Bad Radkersburg

6

8

13

36

Aigen/Ennstal

3

4

7

14

Bruck/Mur

6

8

12

19

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Web-Links

Hitzeschutzplan Landessanitätsdirektion Steiermark: ->hier

ZAMG Wetterwarnungen: www.zamg.at/warnungen

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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