Störfallmodelle für die Feuerwehr
Störfallmodelle liefern eine Abschätzung des von einem Giftgasaustritt betroffenen Bereichs.
Die ZAMG berät Einsatzkräfte und Landeswarnzentralen hinsichtlich des Einsatzes von Störfallmodellen zur Abschätzung der Auswirkungen bei unfallbedingter Freisetzung toxischer oder explosiver Substanzen in die Atmosphäre.
Die Feuerwehr benötigt bei unfallbedingtem Austreten eines toxischen Gases, insbesondere bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung eines Gefahrenguttransportes, vor Ort eine rasche Information über die Richtung und Dimension der Ausbreitung der Gase und über die Größe des Bereichs, in welchem adäquate Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen.
Das Projekt RetoMod (Verkehrsunfälle mit Freisetzung toxischer Gase - Schadstoffausbreitungsmodelle und ihre Praxistauglichkeit für die Feuerwehr) wurde innerhalb des Sicherheitsforschungs-Förderprogramms KIRAS durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert und mit den Kooperationspartnern Firma Synex GmbH und Magistratsabteilung 68 der Stadt Wien (Feuerwehr und Katastrophenschutz) sowie mit Unterstützung der OMV Refining & Marketing GmbH durchgeführt.
Ziel des Projektes RetoMod war die Auswahl geeigneter Ausbreitungsmodelle zur Berechnung dieser Angaben und die Festlegung der für die Ausbreitungsrechnung erforderlichen meteorologischen Information. Zusätzlich wurde die Nutzbarkeit des Nowcastingsystems INCA für die Zwecke der Wiener Feuerwehr anhand von Vergleichsmessungen geprüft.
Vergleich von Messungen (links) und INCA (rechts) für Erdberger Brücke
Nach ausführlichen Recherchen wurden die folgenden Schadstoffausbreitungsmodelle ausgesucht und hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit getestet: ALOHA, Memplex, Breeze HAZ , Trace, SAM-S.
Beispiele: ALOHA Eingabe- und Ergebnisfenster
Beispiele der Modellvergleiche (links) und Einfluss der Stabilität auf die Gefahrbereiche (rechts).
Internationale Kooperationen: Das Projekt, gefördert durch ASO: „Dispersion modeling of accidentally released toxic gases”, wurde von der ZAMG in Kooperation mit der Universität Pristina, Kosovo und National Institute of Meteorology and Hydrology (HMS), Sofia, durchgeführt.