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Phänologiespiegel

Veranschaulichung der graphischen Elemente der Abbildungen an Hand eines Beispiels

Das extrem frühe Eintrittsdatum der Fruchtreife des schwarzen Holunders beruht auf einer einzigen Beobachtung. Auf Grund der Logik der Echtzeitbeobachtungen ist die erste Beobachtung immer eine relativ frühe, auch mit der Möglichkeit, dass es sich um eine Fehlmeldung handelt. Weitere Beobachtungen werden im Laufe der Saison die allerersten Beobachtungen etwas ausgleichen.



Liste der Elemente der Abbildung

Legende
x–AchseZeit
y–AchsePhasen nach ihren langjährigen mittleren Eintrittszeiten aufsteigend sortiert
vertikale dunkelgraue Strichkurve |   langjährige mittlere Eintrittszeiten der Referenzperiode
graue Stufenkurven _|Minima und Maxima
grüne Stufenkurve _|Zahl der Beobachtungen (obere x–Achse)
grauer vertikaler Strich |aktueller Tag
hellrotfrüheres Eintrittsdatum
hellblauspäteres Eintrittsdatum
mittelrotdeutlich früheres Eintrittsdatum
mittelblaudeutlich späteres Eintrittsdatum
dunkelrotextrem frühes Eintrittsdatum
dunkelblauextrem spätes Eintrittsdatum

Der täglich aktualisierte Phänospiegel ermöglicht einen Vergleich der aktuellen phänologischen Saison mit den langjährigen Verhältnissen. Als Referenz für die langjährigen Mittel wurde die 30 jährige Periode von 1981 – 2010 gewählt.

Aus den etwa 300 phänologischen Phasen, die im Beobachtungsprogramm der ZAMG enthalten sind, wurden 27 der am besten repräsentierten Phasen ausgewählt und graphisch dargestellt. Alle für die jeweilige Phase verfügbaren Daten aus Österreich werden mittels eines multiplen linearen Regressionsverfahrens (Stationskoordinaten als unabhängige Parameter) gemittelt.

Das Diagramm weist folgende Eigenschaften auf

  • Die Zeitachse erstreckt sich über das Jahr von links nach rechts.
  • Auf der vertikalen Achse sind die ausgewählten Phasen nach ihren langjährigen mittleren Eintrittszeiten aufsteigend sortiert aufgetragen, beginnend mit den frühesten links unten.
  • Die langjährigen mittleren Eintrittszeiten der Referenzperiode sind als vertikale dunkelgraue Striche dargestellt.
  • Die Minima und Maxima werden als graue Stufenkurven gezeichnet. Zur Bestimmung der Extremwerte wird der gesamte Zeitraum außer der heurigen Saison herangezogen (siehe Referenzzeitraum in der Abbildung rechts unten).

Die Bedeutung der verwendeten Farben

  • Hellrot – früheres Eintrittsdatum, hellblau – späteres Eintrittsdatum. Mit den hellen Farbtönen werden die Regionen zwischen dem langjährigen Mittel und dem aktuellen Eintrittsdatum eingefärbt, sofern sie sich innerhalb der einfachen Standardabweichung (berechnet über den Referenzzeitraum) befinden.
  • Mittelrot – deutlich früheres Eintrittsdatum, mittelblau deutlich späteres Eintrittsdatum. Mit den mittleren Farbtönen werden die Regionen zwischen den langjährigen Extremwerten und der einfachen Standardabweichung eingefärbt.
  • Dunkelrot – extrem frühes Eintrittsdatum, dunkelblau extrem spätes Eintrittsdatum Mit den dunklen Farbtönen werden die Bereiche zwischen dem langjährigen Extremwert und dem neuen Extremwert eingefärbt. Diese Möglichkeit kann nur bei der heurigen Saison auftreten, da die Extremwerte eben aus allen Jahren außer dem heurigen bestimmt wurden.
  • Zur Bewertung der Aussagekraft der aktuellen mittleren Eintrittsdaten wurde die Zahl der Beobachtungen als grüne Kurve mit der entsprechenden Achse links oben eingetragen.
  • Um die Beziehung zwischen der Temperaturentwicklung, Variabilität der Tagesmitteltemperaturen der ausgewählten Saison mit der phänologischen Entwicklung zu vergleichen, ist es günstig, Temperatur und Phänologie in getrennten Browserfenster zu öffnen und nebeneinander zu stellen. So kann beispielsweise sofort erkannt werden, dass die übernormalen Temperaturen im Frühjahr 2007 mit durchwegs sehr frühen Eintrittszeiten im selben Jahr verknüpft waren.
  • Die phänologische Daten werden hauptsächlich von ehrenamtlich tätigen Beobachterinnen und Beobachtern gesammelt und insbesondere die für die aktuelle Saison verfügbaren Beobachtungen von Freiwilligen quasi in Echtzeit eingegeben. Da die räumliche Datendichte zu wünschen übrig lässt, benötigen wir dringend eine Erweiterung des Beobachterkreises. Sie sind herzlich eingeladen, ihre Fähigkeiten als Naturbeobachterin/Naturbeobachter einzubringen.
Sonnblick-Observatorium
zur Sonnblick-Website (© ZAMG)
Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
Aktuelle Luftgüte
Ozonsonde © ZAMG