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28.12.2012

Klima-Rückblick Dezember 2012

Klima-Rückblick Dezember 2012

©meteopics/Julian Aigner

Der Dezember 2012 im Überblick

Alexander Orlik, Klimatologe der ZAMG: „Österreichweit war die Temperatur ziemlich genau im Bereich des vieljährigen Mittelwertes. Dieses Ergebnis setzt sich zusammen aus einem um 0,9° C zu kalten Osten und einem um 0,7 bis 1,3° C zu warmen Westen. Der Höhepunkt der föhnigen, milden Phase im Westen waren der neue Rekordwert für einen 24. Dezember in Brand in Vorarlberg mit 18,2° C und der Monatshöchstwert am 25. Dezember in Feldkirch mit 18,3° C. Am kältesten war es in diesem Dezember am 13. in Seefeld mit minus 21,9° C.“

Feuchter Westen, trockener Süden

Im Westen Österreichs war der Dezember auch überdurchschnittlich feucht, wobei hier der Niederschlag in der ersten Monatshälfte vor allem als Schnee, in der zweiten Monatshälfte vor allem als Regen fiel. Am 12. Dezember wurde in Bregenz mit einer maximalen Schneehöhe von 60 cm ein neuer Stationsrekord für den Dezember erreicht. Aber auch weiter im Osten lag stellenweise für Dezember ungewöhnlich viel Schnee, wie in Lunz am See (NÖ) mit 68 cm am 12. des Monats.

Deutlich zu trocken war der Dezember im Süden, von Kärnten bis zum Südburgenland. Hier fiel um etwa 30 bis 60 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Absolut trockenster Ort war dabei Hartberg (ST) mit nur 13 Millimeter Niederschlag im gesamten Monat.

Sonniger Süden

Den meisten Sonnenschein brachte der Dezember den Regionen südlich des Alpenhauptkammes sowie dem Burgenland und dem Waldviertel, mit einem Plus der Sonnenstunden zum vieljährigen Mittel von 5 bis 30 Prozent. Der absolut sonnigste Ort war dabei mit 145 Sonnenstunden die Kanzelhöhe in Kärnten. Im Westen wurden in diesem Dezember um 20 bis 25 Prozent weniger Sonnenstunden registriert als im vieljährigen Mittel.

Der Dezember 2012 im Detail

Temperatur

Das Temperaturspektrum reichte von minus 21,9° C in Seefeld (T, 1182 m) am 13. Dezember bis zu 18,3° in Feldkirch (V, 438 m) am 25. Dezember. Mit 18,2° C wurde in Brand (V, 1029 m) die höchste jemals gemessene Temperatur an einem 24. Dezember von 16,5° C in Weyer (OÖ, 428 m) um 1,7° C übertroffen. Das Temperaturmittel im gesamten Dezember lag für Österreich mit einer Abweichung von minus 0,2° C nah am klimatologischen Mittel von 1971-2000. Regional gab es größere Unterschiede: Im östlichen Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland sowie auf den Bergen lagen die Abweichungen zum Mittel 1971-2000 bei minus 0,9 bzw. minus 2,0° C. In den Tälern der Nordalpen, von Vorarlberg bis Salzburg war der Dezember mit einer Abweichung von 0,7 bis 1,3° C am relativ wärmsten. Der absolut wärmste Ort war mit einem Monatsmittel von 2,1° C Rohrspitz (V, 395 m). Im übrigen Österreich lag die Temperatur im Bereich des vieljährigen Mittelwertes.

Niederschlag

Die vorherrschenden Wetterlagen im Dezember 2012 brachten dem Westen und Nordwesten überdurchschnittlich viel Niederschlag. In Vorarlberg summierte sich etwa 50 bis 130 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel, der vor allem in der ersten Dezemberhälfte als Schnee, in der zweiten Monatshälfte vorwiegend als Regen fiel. In Nordtirol, Salzburg, im Innviertel und im Salzkammergut lag das Niederschlagsplus bei 30 bis 90 Prozent, punktuell auch darüber. Die größte Niederschlagsmenge im Vergleich zum vieljährigen Stationsmittel summierte sich in Haiming (T, 671 m) mit einem Plus von 150 %. Das entspricht einer Monatssumme von 110 mm. Am meisten Niederschlag kam mit 330 mm in Mittelberg (V, 1203 mm) zusammen. In Kärnten südlich der Drau, in der Süd- und Südoststeiermark und im Burgenland war das Niederschlagsdefizit hingegen mit 30 bis 60 Prozent der mittleren Dezembermenge besonders groß. Der relativ trockenste Ort in diesem Dezember war Gleisdorf (St, 377 m) mit einer Abweichung zum vieljährigen Mittel von minus 63 Prozent. Das entspricht hier einem Monatsniederschlag von 15 mm. Die absolut geringste Niederschlagsmenge summierte sich in Hartberg (St, 333 m) mit nur 13 mm.

Schnee

Bis etwa zur Monatsmitte lag von Bregenz bis zum Wechsel bzw. vom Waldviertel bis Kärnten eine Schneedecke, die bis zum Heiligen Abend vom einsetzenden Tauwetter stark abgebaut wurde. Nennenswerte Schneemengen sind bis zum Monatsende nur noch oberhalb von 1000 m anzutreffen gewesen. Vor dem Tauwetter summierte sich aber speziell in Vorarlberg und Nordtirol eine beachtliche Schneedecke. In Bregenz wurde mit einer maximalen Schneehöhe von 60 cm am 12. Dezember ein neuer Stationsrekord für den Dezember aufgestellt. In den Mittelgebirgslagen von Vorarlberg bis Oberösterreich erreichten die Schneehöhen Maximalwerte von 40 bis 120 cm. Die größte Schneehöhe im Osten wurde am 12. Dezember in Lunz am See (NÖ, 612 m) mit 68 cm gemessen. Vergleichbare Schneehöhen treten in Lunz auch im Dezember nur selten auf.

Sonne

Im niederschlagsreichen Westen war es im Dezember 2012 vergleichsweise trüb. Um etwa 20 bis 25 Prozent weniger als im Mittel schien die Sonne zwischen Bregenz und der Obersteiermark. Deutlich mehr Sonnenschein bekamen die Regionen südlich des Alpenhauptkammes, das Burgenland und das Waldviertel ab. Hier schien die Sonne etwa um 5 bis 30 Prozent länger als da vieljährige Mittel. Der sonnigste Ort in diesem Dezember war mit 145 Sonnenstunden die Kanzelhöhe in Kärnten.

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Anmerkungen

  1. Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel“ betrifft die Klimaperiode 1971-2000, bei der Sonnenscheindauer 1991-2010.

  2. Die Daten setzen sich aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen für die restlichen Tage des Monats zusammen.
    Die endgültige Monatsbilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at abrufbar.

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